Von unserem Redaktionsmitglied Olaf Stauß olaf.stauss@konradin.de
Wieder einmal verabschiedet sich eine Fachmesse: Mit 40 Ausstellern wird die Verbindungs- und Schweißtechnik (V+S) in Stuttgart zum bloßen Anhängsel der AMB, während sie vor zwei Jahren noch 137 Aussteller aufbot. Die Veranstalter sind selbst schuld daran: Sie dockten die V+S an die ausgebuchte AMB an und ließen ihr gerade mal die 1000 m², auf denen aus statischen Gründen die schweren Werkzeugmaschinen der AMB nicht stehen dürfen. Mehr war sie ihnen nicht wert. Doch die Stuttgarter haben in der Vergangenheit noch mehr Fehler gemacht. Veranstalter und Aussteller haben zu sehr auf die Großabnehmer aus dem Automobilbau geschielt. Sicherlich werden die meisten Fügetechniken gezielt für das Auto entwickelt. Der dort übliche Materialmix macht sie sogar zu Schlüsseltechnologien. Die V+S könnte aber eine Plattform sein, um die Ergebnisse auch darüber hinaus zu verkaufen. Zugkraft wird eine Messe wie die V+S nur entwickeln, wenn sie sich als Forum für die gesamte Industrie versteht. Sollte sie noch eine letzte Chance erhalten – vielleicht im neuen Stuttgarter Messegelände – wird der Erfolg davon abhängen, ob sich ein breites Fachpublikum bis in den Consumerbereich hinein angesprochen fühlt.
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