Insbesondere Maschinen- und Sondermaschinenbauer profitieren von der Fremdvergabe der Beschaffungslogistik und Rohstoffanarbeitung, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage. Entscheidend ist die systematische Auswahl des Dienstleisters.
Branchenvorreiter nutzen bereits die Auslagerung von Materialbeschaffung, Lagerung sowie Sägezuschnitt. Großkonzerne sowie mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau und Metallverarbeitung sehen darin eine wichtige Zukunftsstrategie. Denn der Effizienzgewinn ist beträchtlich: Unternehmen beziffern das durchschnittliche Optimierungspotenzial von Just-in-time-Projekten auf bis zu 30 %. Das ist ein zentrales Ergebnis der Studie „Chancen und Risiken von Outsourcingprojekten – eine Studie für mittelständische Maschinenbauer und die metallverarbeitende Industrie“ der Günther + Schramm GmbH & Co. KG, Oberkochen.
„Insbesondere Maschinen- und Sondermaschinenbauer profitieren von der Fremdvergabe der Beschaffungslogistik und Rohstoffanarbeitung“, erklärt Wolfgang Dörr, Geschäftsführer von Günther + Schramm. „Firmen, die beispielsweise das eigene Halbzeuglager auflösen und Sägezuschnitte und angearbeitete Produkte direkt von einem externen Dienstleister beziehen, senken spürbar ihre Fixkosten.“
Für die Branchenstudie befragte der Metallhändler und Systemlieferant 75 Geschäftsführer, Einkaufs- und Logistikleiter mittelständischer Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau sowie deren Zulieferindustrie. Zentrales Ergebnis: Rund drei Viertel der Befragten, die bereits ein Auslagerungsprojekt realisiert haben, geben an, auf diese Weise durchschnittlich 6 bis 20 % ihrer Kosten zu senken. Damit ist das Optimierungspotenzial deutlich höher als von den outsourcingunerfahrenen Unternehmen eingeschätzt. Die Mehrheit (knapp 60 %) dieser Gruppe erwartet hier lediglich einstellige Zugewinne.
Die enorme Bedeutung der Effizienzgewinne geht Hand in Hand mit den Motiven, die die Unternehmen für die Durchführung eines Outsourcingprojektes nennen. Für jeweils 70 % der Befragten stehen die verstärkte Konzentration auf ihre Kernkompetenzen und der Gewinn von zusätzlichen Platzkapazitäten für ihre Produktion im Vordergrund. „Trotz des spürbaren Einsparpotenzials sind Just-in-time-Projekte dieser Art keine Selbstläufer. Um langfristig erfolgreich zu sein, ist beispielsweise die systematische Auswahl des Dienstleisters entscheidend“, betont Dörr. Dementsprechend stufen 80 % aller Studienteilnehmer einen unerfahrenen Systempartner als größten potenziellen Risikofaktor bei Outsourcingprojekten ein. Entscheidende Kriterien bei der Anbieterauswahl sind deshalb für die überwiegende Mehrheit der outsourcingerfahrenen Unternehmen die zuverlässige Just-in-time-Belieferung sowie eine hohe Produktqualität. Außerdem fordern sie langjährige Erfahrung und Fachkompetenz (75 %).
Umfang und Inhalt von Auslagerungsvorhaben sind sehr unterschiedlich und müssen genau auf die Anforderungen des Unternehmens zugeschnitten sein. Studieninitiator Günther + Schramm empfiehlt interessierten Firmen deshalb neben der intensiven Prüfung der Kompetenz und Reputation potenzieller Dienstleister die Ausarbeitung eines klaren Anforderungsprofils sowie die Erstellung eines Pflichtenheftes. Da solche Projekte in der Regel eine Laufzeit von rund vier Jahren haben, sollte der Anbieter seinem Kunden zudem ausreichend finanzielle Stabilität gewährleisten. Gleichzeitig muss der Zulieferer dem Unternehmen Lösungen anbieten, die dessen Servicestruktur nachhaltig optimieren. jk
Die ausführlichen Studienergebnisse stehen im Internet kostenlos zum Download bereit: www.gs-stahl.de
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