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Textile Innovationen unterstützen Digitalisierung und Wiederverwertung

Techtextil/Texprocess
Textile Innovationen unterstützen Digitalisierung und Wiederverwertung

Textile Innovationen unterstützen Digitalisierung und Wiederverwertung
Fernbedienung im Ärmel: Prototyp einer textilbasierten Steuerung Bild: TITV

Ob Maschinenbau, Galvanikindustrie, IT oder Elektronik: Mit faserbasierten Neuentwicklungen aus der Welt der Technischen Textilien wird die Wertschöpfung effektiver und nachhaltiger. Die internationalen Leitmessen Techtextil und Texprocess, 14.–17. Mai, Frankfurt/Main, sind deshalb auch für „textilferne“ Fachbesucher zu den Stichworten Mensch-Maschine-Kommunikation, E-Textilien oder Produktrecycling von Interesse.

In den Hallen 4.0 und 4.1 geben 5 Microfactories Einblick in Produktionssphären des kommenden Jahrzehnts, wenn es um Bekleidung, 3D-gestrickte Schuhe oder textile Ausrüstungen geht. So zeigt der Fashion-Technologieanbieter Assyst, wie virtuelle Produkte aus dem Bekleidungsprozess über alle Prozessschritte hinweg eingesetzt werden können. Mit dieser Technologie lässt sich die digitale Lücke zwischen Produktentwicklung und 3D-Nutzung im Shop schließen.

Smarte Verbindung: Fasern und Elektronik

Das Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen und Partner demonstrieren in Frankfurt, wie in einer Smart-Textiles-Micro-Factory ein mit LEDs bestücktes Kissen für die Interaktion produziert wird. Der boomende Markt von E-Textiles mit Licht- und Wärmeleitern, Sensoren und Aktoren in Form von textilen Pads, intelligenten Handschuhen für Arbeiter und Logistiker oder interaktiver Arbeitsschutzbekleidung, die bei Gefahrensituation die Maschinerie in der Umgebung abschaltet, unterstützt in direkter Weise die Industriedigitalisierung 4.0. So hat das Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland zusammen mit dem Textilmaschinenhersteller Karl Mayer ein in den Ärmel integriertes textiles Bedienelement entwickelt. Es wirkt bei Berührung wie eine Fernbedienung und könnte somit regulieren und steuern.

„Textil insbesondere in Verbindung mit Elektronik wird für die nächsten Jahre eine der spannendsten Herausforderungen mit Ausstrahlkraft für zahlreiche Märkte wie Automotive. Luftfahrt, Maschinenbau sowie Fashion und Arbeitskleidung werden“, sagt Michael Jänecke, Director Brand Management Technical Textiles & Textile Processing bei der Messe Frankfurt. Deswegen müssten Textiler und Elektronikingenieure ihre Kräfte verstärkt bündeln. Genau das ist bei einer technologischen Weltneuheit  gelungen: Dafür hatten das Deutsche Institut für Textil- und Faserforschung Denkendorf und das in Wuppertal ansässige Unternehmen Amohr ein teilautomatisiertes Verfahren entwickelt, das die Haftung elektronischer Bauteile auf elastischen Leiterstreifen gewährleistet. 

Textile Wertmetall-Wiedergewinnung

Dass mit Prozessabwässern aus der Industrie so manche Schätze weggespült werden, war dem Deutschen Textilforschungszentrum Nord-West Anlass, unter dem Slogan „Textile Mining“ neuartige Filtermedien zu entwickeln. Kommen die in Krefeld konzipierten textilen Adsorberfilter beispielsweise in der Galvanotechnik oder bei der Leiterplattenherstellung zum Einsatz, lassen sich auf kostengünstige Weise Wertmetalle abscheiden. So lässt sich heute schon im prototypischen Industrieeinsatz Palladium aus schwach konzentrierten Galvanik-Abwässern zurückholen: Pro Kilogramm Textilfilter bleibt Palladium im Wert von rund 1.000 Euro haften.

Für das ebenfalls patentierte Verfahren, das selektiv auch Substanzen wie Platin, Gold, Silber, aber auch Ammoniak und Arsen binden kann, kommen Polyester und Polyvinylamin als preiswerte Grundmaterialien zum Einsatz. Ideenvater Dr. Klaus Opwis hält mittelfristig auch die Rückgewinnung von strategischen Metallen wie Indium, Gallium, Niob, Tantal und Seltenen Erden wie Lanthal aus Sekundärrohstoffquellen für möglich.

Industrie 4.0 braucht Impact 4.0

Wer nach den Einflüssen von Industrie 4.0 fragt, muss auch über Impact 4.0 sprechen: Echtzeitüberwachung von Maschinen, Vernetzung von Fabriken über Ländergrenzen hinweg, autark arbeitende Roboter- und Greifsysteme in der Textilproduktion, Losgrößen ab 1 mit „Produktionsbeginn“ beim Kunden und der „Digitale Zwilling“ als Ausgangspunkt für individualisierte und passgenaue Kleidung (Customizing). Schon heute greift die vierte industrielle Revolution nachhaltig in die textile Wertschöpfungskette ein. Deshalb präsentieren die Aussteller der Messen Techtextil und Texprocess unter anderem neueste Lösungen und Antworten auf die Frage: Welchen Impact 4.0 hat die Industrie 4.0 auf die Herstellung und Verarbeitung von Textilien und was sind die nächsten Schritte?

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