Tilman Vögele-Ebering tilman.voegele@konradin.de
Jetzt hat es also Thyssen-Krupp doch noch geschafft. Nach langer Suche veräußert der Konzern die Sparte Metal Cutting. Namhafte Werkzeugmaschinenfirmen wie Cross Hüller oder Giddings & Lewis gehen an den US-Investor Maxcor. Vor zwei Jahren war ein geplanter Verkauf an Gildemeister kurz vor dem Abschluss gescheitert.
Bleibt die bange Frage: Wie geht es weiter mit den Traditions-Häusern? Denn sie kommen in den Besitz eines Investors, der sich darauf spezialisiert hat, unterbewertete oder kränkelnde Firmen auf Shareholder Value zu trimmen – mit „pragmatischen Ansätzen“, wie in der Firmenbroschüre steht.
Und dafür gibt es mehrere Möglichkeiten: Es wäre eine Groß-Fusion denkbar, aus der ein Gigant rund um den Konzern Cincinnati hervorgeht. Oder die US-Amerikaner könnten die Metal-Cutting-Gruppe zerschlagen und peu à peu versilbern. Oder sie könnten den Dingen ihren Lauf lassen. Immer vorausgesetzt, die Kartellbehörden stimmen zu.
Egal, wie es weitergeht: Den Betrieben wird es vermutlich langfristig unter den Fittichen des auf High Tech spezialisierten Investors besser ergehen als bei der deutschen Konzernmutter. Denn dort wären sie weiterhin ein ungeliebter und unbeachteter Randbereich. Und dies täte keinem gut.
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