Eine neue Initiative an der TU Berlin will junge Frauen erstens für ein technisches Studium interessieren und ihnen zweitens den Weg in Führungspositionen ebnen.
Peter Becker ist Journalist in Berlin
Das Ziel ist unverkennbar feministisch und auch der Name „Femtec.“ verleugnet solche Anklänge nicht. Aber die „GmbH“ im Titel und die Argumentation zeigt, dass lila Ideologien nur am Rande mitschwingen: Das neue Karrierezentrum an der Technischen Universität Berlin hat als erklärtes Ziel, Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft zu bekommen.
Dies soll jedoch erklärtermaßen zum Nutzen aller Beteiligten sein, so Professor Barbara Schaeffer-Hegel: Denn die Wirtschaft sucht bereits heute händeringend Fachleute in den technischen Disziplinen. Und eine Universität wie die TU Berlin sieht sich in Konkurrenz mit anderen Hochschulen um die Abiturienten und muss deshalb schauen, dass sie nicht bei der einen Hälfte der Gesellschaft aus dem Blickfeld gerät.
Das Karrierezentrum will deshalb etwas dafür tun, dass der geringe Anteil von derzeit 19 % Frauen bei den Ingenieuren und 34 % bei den Naturwissenschaftlern in den nächsten Jahren steigt. Den Gymnasiastinnen will man die Scheu vor Mathematik und den sogenannten harten Fächern nehmen. Und die Studentinnen solcher Fächer will man dann fit machen für die Spitzenjobs: In Zusatzseminaren lernen sie Organisationstechniken für das Studium und Grundlagenwissen aus der Betriebswirtschaft – alles Dinge, die auch ein Chef braucht.
Praktika sollen frühzeitig die richtigen Verbindungen herstellen. Dafür kooperiert das Zentrum derzeit mit fünf großen Unternehmen, nämlich Daimler-Chrysler, Porsche, Siemens, Wintershall und der Boston Consulting Group.
Teilen:
