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Transparenz vom Roboter bis zum Vorstandsbüro

MES-Markt wird überproportionales Wachstum prognostiziert
Transparenz vom Roboter bis zum Vorstandsbüro

Transparenz vom Roboter bis zum Vorstandsbüro
Den Blick auf das Wesentliche: Automatisierungslösungen standen bei den Besuchern der SPS/IPC/Drives im Mittelpunkt des Interesses (Bild: Mesago)
Transparenz in der Fertigung steigert die Produktivität und Flexibilität. Deshalb werden MES-Lösungen für die Industrie immer wichtiger. Dem Markt wird ein überproportionales Wachstum prognostiziert.

Hajo Stotz verantwortlicher Redakteur C@P

Zwischen den Softwarelösungen für die Unternehmensorganisation (Enterprise Resource Planning) und der Fertigungsebene klafft eine Informationslücke, in die zunehmend MES- (Manufacturing Execution Solution) und HMI( Human Machine Interface) -Lösungen hineinstossen. Laut einer aktuellen Studie der Boston Consulting Group wird der weltweite Markt von industrieller Software von derzeit 19 Mrd auf 31 Mrd US-$ im Jahr 2008 zunehmen. Mit einem jährlichen Wachstum von über zehn Prozent übertrifft der Markt andere IT-Bereiche deutlich. In Deutschland, einem der Hauptmärkte, beträgt das Volumen etwa 3 Mrd. Euro. Entsprechendes Gewicht hat dieses Thema inzwischen auch auf der SPS/IPC/Drives gewonnen, wo es durch eine Vielzahl von Anbietern in den Hallen 7 und 7A präsentiert wurde.
Getragen, so die Boston Consulting-Studie, wird das Wachstum hauptsächlich von Branchen mit kontinuierlicher Fertigung, wie der Chemie- oder der Papierindustrie, die heute bereits 55 Prozent des weltweiten Marktvolumens auf sich vereinen.
Dr. Horst Kayser, Geschäftsgebietsleiter Industrial Automation Systems bei Siemens A&D, bestätigt: “Die Hybridindustrien sind ein besonders interessanter Markt für Siemens. Die Automatisierungstechnik in den drei Segmenten „Automatisierung industrieller Fertigungsprozesse“, „Prozessautomatisierung“ und „Maschinenautomatisierung“ läuft seit geraumer Zeit immer kongruenter. Diese Verschmelzung hat langfristig einen wichtigen Einfluss auf die Automatisierungstechnik.“
Derzeit wächst vor allem der Markt der Lösungen für diskrete Fertigung mit 14 Prozent überproportional, zum Beispiel Halbleiterindustrie oder Automobilindustrie. Diesen Bereich sieht auch die PSI AG. Auf grosse Zulieferunternehmen und Automobilhersteller zielt das Berliner Unternehmen deshalb mit der MES-Lösung PSI Manufacturing. Peter Dibbern, Marketingleiter Psipenta: „Die Lösung ermöglicht durch die Integration aller bestehenden Systeme der Fertigungssteuerung und auch anderer ERP-Systeme eine optimierte Sicht auf die Arbeitsprozesse.“ PSI Manufacturing erfasst, analysiert und visualisiert die Prozesse auf Rückprojektionswänden. Dadurch entsteht eine Leitzentrale mit einer Gesamtübersicht aller aktuellen Produktionszustände, von der aus alle Prozesse gesteuert, geregelt und überwacht werden können.
Wachstumstreiber, so ein weiteres Ergebnis der Boston-Studie, sind die zunehmende Vernetzung, aber auch rechtliche Anforderungen, wie die Produkthaftung und Rückverfolgbarkeit oder branchenspezifische EU-Vorgaben. Den Hauptanteil an industrieller Software machen Lösungen für die Produktion aus – hier werden im Jahr 2008 über 40 Prozent der Umsätze erzielt, so die Boston Consulting Group.
„Die Rückverfolgung und Transparenz in der Fertigung und Montage werden für die Unternehmen von immer grösserer Bedeutung“, bestätigt Peter Erhard, Bereichsleiter Industrial Automation bei der Kratzer Automation AG in Unterschleißheim. „Neben der Information, welche Komponenten und welche Teile wo verbaut wurden, müssen zusätzlich auch wichtige Qualitätsdaten erfasst und gespeichert werden. Diese Daten werden in ein Statistikprogramm transferiert und vom Fertigungsleiter ausgewertet.“
Kratzer Automation bietet mit seiner MES-Lösung Intra Factory unter anderem die Möglichkeit der Rückverfolgung, Auftrags- und Materialmanagement sowie BDE/MDE-Funktionen. Auch der Kratzer-Manager sieht in der diskreten Fertigungsindustrie einen hohen Nachholbedarf an entsprechenden Lösungen.
Carsten Kratz von Boston Consulting ergänzt: „In den vergangenen Jahren wurde vor allem in betriebswirtschaftliche Standardsoftware investiert. Jetzt steht die unternehmensinterne Optimierung der Produktionssteuerung im Vordergrund. Dafür ist industrielle Software unerlässlich, denn sie schafft Transparenz vom Schweissroboter bis zum Vorstandsbüro.“
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