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Übeltäter ist nicht immer die Pumpe

Energieeffizienz-Kampagne zeigt Sparpotenziale in Pumpensystemen
Übeltäter ist nicht immer die Pumpe

Übeltäter ist nicht immer die Pumpe
Christoph Singrün, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbandes Pumpen + Systeme: „Erste Analysen im Rahmen der Systemeffizienz-Kampagne haben gezeigt, dass die Sparpotenziale bis zu 40 Prozent erreichen können.“
Wo sich Energie sparen lässt, zeigt eine Analyse des Systems aus Pumpe und Peripherie. Solche Analysen fördert eine Kampagne, an der sich Hersteller, die Deutsche Energieagentur und der VDMA beteiligen. Pumpenexperte Christoph Singrün berichtet über erste Erfahrungen.

Das Gespräch führte unser Redaktionsmitglied Dr. Birgit Oppermann

Welche Potenziale stecken im optimierten Energieverbrauch von Pumpen?
Wir rechnen damit, dass Unternehmen im Durchschnitt mindestens 20 Prozent der Energiekosten sparen können, wenn sie ihre Pumpensysteme modernisieren. Das Spektrum der Sparpotenziale ist aber sehr breit und deckt Einsparungen von 15 bis 40 Prozent ab, wobei die höchsten Werte bei alten Pumpen erreicht werden.
Welche Sparmöglichkeiten bieten die im Industriealltag eingesetzten Pumpen?
Die Verbrauchswerte bei Heiz- und Kühlkreisläufen sind sicherlich niedriger als die von Großpumpen in der Prozessindustrie. Die Sparpotenziale sind aber vergleichbar.
Welche Ansatzpunkte gibt es, um den Verbrauch der Pumpen zu senken?
Viele. Eine Analyse der Lastprofile über einen längeren Zeitraum zeigt, ob eine Pumpe im best efficiency point gefahren wird oder ob sie beispielsweise gegen Widerstände im Rohrsystem arbeitet, weil dort die Durchmesser nicht stimmen. Nach der Analyse kann man am besten entscheiden, ob der Austausch der Pumpe ausreicht, die Systemeffizienz zu steigern, oder ob mehr zu tun ist.
Ist Systemeffizienz eine Aufgabe für Hersteller oder für Betreiber?
Die Erfahrungen aus der Kampagne haben gezeigt, dass Teamarbeit zwischen Hersteller und Betreiber erforderlich ist. Der Hersteller muss Wissen mitbringen, das über das Produkt Pumpe hinausreicht. Der Betreiber muss genau sagen können, welche Lastzustände zu erwarten sind. Früher wurden Pumpen oft etwas wohlwollend überdimensioniert, um einen Puffer zu schaffen. Hier zeichnet sich aber erfreulicherweise ein Paradigmenwechsel hin zur angepassten Dimensionierung ab.
Welche konkrete Unterstützung bieten Sie mit der Kampagne Systemeffizienz?
Unternehmen können einen Fragebogen ausfüllen und sich mit diesen Basisinformationen um die Teilnahme an der Kampagne bewerben. Dann kommt ein geschulter Berater einen Tag in den Betrieb und schätzt die Potenziale ab. Wenn er Optimierungsmöglichkeiten sieht, folgt eine komplette Analyse über einen längeren Zeitraum, aus der der Berater auch eine Empfehlung ableitet – inklusive Wirtschaftlichkeitsanalyse der Maßnahmen.
Löst das Sparen die Energieprobleme, oder brauchen wir Pumpen mit Brennstoffzelle?
Für die kommenden fünf bis zehn Jahre sind 20 Prozent Energieeinsparung schon ein hehres Ziel. Und Flüssigkeiten werden wir weiterhin bewegen müssen. Solange die Pumpe mit Elektromotor angetrieben wird, ist die Stromquelle sekundär. Andere Antriebsarten müssen im Anwendungszusammenhang diskutiert werden.

Das bringt Systeme auf Trab

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Die Kampagne Systemeffizienz hat der VDMA-Fachverband Pumpen + Systeme gemeinsam mit der Deutschen Energie Agentur (Dena) ins Leben gerufen. Zu den Industriepartnern zählen die Pumpenhersteller Grundfos, KSB, Sulzer und Wilo. Informationen über die Kampagne geben die Organisatoren auf der Messe Achema.
Halle 8.0, Stand W38 – W41 (VDMA)
Weitere Informationen: www.system-energieeffizienz.de
Kontakt: Matthias Zelinger, Projektverantworlicher beim VDMA, Tel. (069) 6603-1283
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