Prototypen für Windkanaltests kann Airbus nun über Nacht selbst erzeugen. Gegenüber einem Dienstleister mit vier Tagen Lieferzeit kann der Flugzeugbauer so deutlich Zeit sparen, die der Produktentwicklung zugute kommt.
Turbinenein- und Ausläufe, Triebwerksgondeln, Flügelklappen oder Turbinenhalterungen will der europäische Flugzeugbauer Airbus als Prototypen im Windkanal testen. Um insbesondere größere und exakte Modelle mit engen Toleranzen sowie einer guten Oberflächenqualität zu erhalten, wurde dazu eine Stereolithografieanlage des Typs SLA 7000 der 3D Systems GmbH (Halle 8, Stand G70/F71) aus Darmstadt beschafft. Bisher wurden dazu Prototypen aus Aluminium oder Holz verwendet.
„In den letzten fünf Jahren war ich hauptsächlich im Testbereich tätig, wo wir ständig unter Zeitdruck arbeiten“, berichtet Martin Aston, Windkanal Manager bei Airbus im Werk Filton bei Bristol, wo die Anlage steht. Es gälte immer äußerst eng anberaumte Termine einzuhalten, so Aston weiter. „Wenn wir die Möglichkeit haben, weitere Modelle schneller zu erstellen, führt das zu Zeitvorteilen im Entwurf. Die für die Aerodynamik zuständigen Fachleute können so genauer planen, bevor sie einen endgültigen Testlauf festlegen.“
Airbus hat mit der Stereolithografieanlage nun wesentlich mehr Kontrolle über den Entwicklungsprozess. „Das Entscheidende ist jetzt“, so Aston, „dass wir durch die Anlage vor Ort in der Lage sind, schneller und kosteneffektiver zu reagieren.“ Zudem versuche man Entwürfe zu verwirklichen, an die man sich zuvor nicht herangetraut habe. Aston: „Wir bauen die Teile über Nacht und testen sie sofort am nächsten Tag. Passt das Design noch nicht hundertprozentig, dann wiederholen wir den Prozess.“ Gegenüber der typischen Lieferzeit eines Dienstleisters von vier Tagen ergibt sich so ein beträchtlicher Vorteil.
Durch den Einsatz der SLA-Anlage kann Airbus nun Kunststoffmodelle in jeglicher Form herstellen, mit allen gewünschten Linien und Krümmungen. Die geometrische Formstabilität ist dabei verbessert worden, wodurch die Testdaten genauer wurden. co
Entwicklung lässt sich nun besser planen
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