Die Symptome sind immer die gleichen: Die Mitarbeiter im Lager schieben Überstunden ohne Ende und bekommen die Aufträge trotzdem nicht rechtzeitig kommissioniert. Die Staplerfahrer rauschen pausenlos durch die Gänge, aber der Lkw ist trotzdem nicht rechtzeitig beladen.
Zu wenig Personal? Möglich. Es kann aber auch sein, dass der interne Materialfluss mehr plätschert als fließt.
Die Materialflussanalyse bringt Licht in die dunklen Lagergänge. Mit digitalisierten Unternehmensdaten lässt sich herausfinden, wie viele unnütze Kilometer die Fahrer jeden Tag herunterreißen.
Aber die Materialflussanalyse ist auch ein Reizthema. Der Betriebsrat befürchtet Arbeitsplatzabbau im Zuge einer Rationalisierung. Dabei sind nicht die Mitarbeiter überflüssig, sondern nur so manche Überstunde. Denn zuweilen steht das Kommissionierbüro einfach am denkbar schlechtesten Platz im ganzen Lager, rechts hinten in der Ecke. Der Staplerfahrer ist jeden Tag eine Stunde unterwegs, nur um dort die Papiere abzuholen.
Oder es stellt sich heraus, dass jeder vierte Gabelstapler überflüssig ist wie bei einem Anwender in unserer Titelgeschichte ab Seite 32.
Die Materialflussanalyse ist voller Überraschungen. Probieren Sie es doch einmal aus. Sie können nur gewinnen.
Uwe Böttger
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