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„Überreinigen verursacht unnötige Kosten“

Nachgefragt
„Überreinigen verursacht unnötige Kosten“

„Überreinigen verursacht unnötige Kosten“
Dr.-Ing. Stefanie Wrobel war am LUP der Universität Bayreuth verantwortlich für das Reinigungstechnikum. Heute arbeitet sie bei Bayern Innovativ in Nürnberg
Welche Rolle spielt die Teilereinigung in der Industrie?

In der Automobilindustrie gibt es Fälle, in denen Partikel-Verunreinigungen in Verbindung mit immer engeren Toleranzen zu Problemen führen. Dadurch rücken Reinigungsfragen mit ihrer Bedeutung für die Qualität wieder stärker ins Bewusstsein. Ob dann neu investiert oder optimiert wird, hängt nicht zuletzt von den Kosten ab. Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen laufen vorhandene Anlagen lange, und Ersatzinvestitionen werden erst getätigt, wenn es gar nicht mehr anders geht.
Welche neuen Möglichkeiten bieten sich dem Anwender heute?
Ein Beispiel für eine neue Technologie, die in den letzten Jahren erarbeitet und zur Marktreife gebracht wurde, ist das CO2-Schnee/Pellet-Strahlen. Von Vorteil ist, dass dieses nicht abrasiv ist und keine Strahlmittelrückstände übrig bleiben. Nachteilig sind allerdings der hohe Geräuschpegel sowie die Kosten für die Pellets, außerdem muss der Werkstoff tiefe Temperaturen aushalten. Darüber hinaus sind das Reinigen mit flüssigem und überkritischem CO2 interessante Zukunftstechnologien, wenn auch wahrscheinlich weiterhin nur für Spezialanwendungen – etwa in der Halbleiterfertigung.
Woran wird zur Zeit geforscht?
Gearbeitet wird an neuen Reinigungssubstanzen, auf der Seite der wässrigen Medien kontinuierlich an einer besseren Entfettungsleistung bei gleichzeitig geringerer Umweltbelastung. Auch an Mischungen aus wässrigen Reinigern und Kohlenwasserstoffen ist man interessiert, um deren Eigenschaften kombiniert zu nutzen, sowie an Reinigern auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Aktuelle Projekte am Lehrstuhl für Umweltgerechte Produktionstechnik – kurz LUP – der Universität Bayreuth haben etwa neue Strahlmittel zum Inhalt, Fragen des Druckluftverbrauchs beim Druckluftstrahlen sowie Oberflächentopographien und -rauheiten im Zusammenhang mit Funktionsflächen.
Welche Aspekte spielen bei der Auswahl eines Reinigungsverfahrens eine Rolle?
Neben den Kosten natürlich das Reinigungsergebnis. Eine wichtige Frage in diesem Zusammenhang lautet: Wie sauber muss das Bauteil oder Produkt sein? Wer hier für Klarheit sorgt, vermeidet die wirtschaftlich negative Überreinigung, sichert aber trotzdem die erforderliche Qualität. Wer darüber hinaus die Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellt, sollte darauf achten, dass solche Aspekte auch bei der Auswahl einer Reinigungstechnologie Berücksichtigung finden. Der Umweltaspekt ist insbesondere bei den hohen und steigenden Kosten für Entsorgung oder Emissionen von Bedeutung. Details sind im Rahmen der „Ökobilanz Reinigung“ veröffentlicht worden – zu finden unter dem Stichwort Ökobilanz auf der Internetseite www.bauteilreinigung.de –, einem BMBF-Forschungsprojekt. Hier wird deutlich, dass pauschale Aussagen und Bewertungen nicht möglich sind, da jedes Verfahren spezifische Umweltwirkungen hat.
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