Startseite » Allgemein »

Umdenken ist Pflicht

Ganzheitliches Optimieren der Zerspanung bietet Potenzial
Umdenken ist Pflicht

Moderne Zerspanungswerkzeuge fordern von den Anwendern vielfach ein Umdenken. Gewohnte Prozessdaten führen nicht mehr zu den bestmöglichen Ergebnissen. Richtig eingesetzt, sorgen aktuellen Tools jedoch für mehr Produktivität und reduzierte Kosten im Bereich Beschaffung und Service.

Kai Rubin ist Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung von Iscar Deutschland

Neue Schneidstoffe, innovative Beschichtungen, kreative Geometrien – das sind nur einige der Rezepte, mit denen die Hersteller von Präzisionswerkzeugen den sehr hohen und immer noch steigenden Anforderungen ihrer Metall verarbeitenden Kunden begegnen. Im ewigen Wettlauf mit der Werkzeugmaschine um die maximale Leistungsfähigkeit haben die Werkzeuge – zumindest im Moment – die Nase eher wieder vorn. So manche Drehmaschine und manches Bearbeitungszentrum geraten schnell an ihre Grenzen, wenn gewiefte Anwender versuchen, die vom Werkzeughersteller empfohlenen Vorschub- und Spantiefe-Werte umzusetzen.
Viele Zerspaner gehen in dieser Situation jedoch nicht den Weg, den Maschinenpark auf einen adäquaten Stand zu bringen. Vielmehr sollen die Werkzeuge mit den Leistungsdaten der vorhandenen Maschinen optimale Ergebnisse erzielen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn der Gesamtsprozess und nicht nur ein einzelner Prozessschritt betrachtet wird. Werkzeugspezialisten wie die Ettlinger Iscar Germany GmbH müssen den vielschichtigen Wünschen ihrer Kunden nicht nur mit neuen Schneidstoffen, innovativen Beschichtungen und kreativen Geometrien Rechnung tragen, sondern auch mit neuen Werkzeugkonzepten, multifunktionalen Werkzeugsystemen, Sonderwerkzeugen und weiter verbesserten Wendeschneidplatten. Produktionstechnisch und wirtschaftlich optimale Ergebnisse lassen sich aber erst dann erzielen, wenn in der integrierten Prozessbetrachtung Aspekte wie die Werkzeugplanung und -auslegung, der Projektablauf oder die Schnittdaten-Berechnung im Detail und doch übergreifend berücksichtigt werden.
Untersuchungen belegen, dass die Werkzeugkosten nur einen Bruchteil (3 bis 5%) der Gesamtkosten fürs Bearbeiten von Metallteilen ausmachen. Letztere teilen sich auf in die Kosten für
  • Werkzeuge,
  • Personal,
  • Investitionen,
  • Produktivität,
  • Qualität,
  • Software und
  • Gemeinkosten.
Jeder dieser Bereiche weist wiederum diverse Unterpunkte auf. Das zeigt, dass die Rationalisierungs-Potenziale in der spanenden Fertigung weniger bei den reinen Werkzeugkosten liegen, sondern im Gesamtprozess. Es nützt nichts, wenn ein Zerspaner innerhalb einer Prozesskette bei einzelnen Schritten Verbesserungen und Kosteneinsparungen erreicht, er jedoch für die weiteren Schritte mehr Aufwand treiben muss. Das Ziel muss lauten: Kontinuierliches Optimieren des gesamten Zerspanungsprozesses und der dafür aufzuwendenden Kosten durch clevere Werkzeuglösungen. In diesem Zusammenhang gilt es auch, sich von alten Gewohnheiten zu verabschieden. Moderne Werkzeuge zeigen oftmals erst dann ihr Potenzial, wenn sie mit den vom Hersteller empfohlenen und nicht mit den von den Vorgänger-Tools her bekannten Schnittwerten gefahren werden. Hier gilt beispielsweise: Mit schnelleren Vorschüben und geringeren Schnitttiefen werden vielfach bessere Ergebnisse erzielt als mit großen Spantiefen und geringeren Vorschüben. Nicht zuletzt bergen oft die Bearbeitungsstrategien erhebliches Rationalisierungspotenzial. So kann der dogmatisch vorgegebene Einsatz von Standardtools unnötig viele Werkzeugwechsel sowie einen grundsätzlich zu hohen Handling- und Service-Aufwand verursachen. Abhilfe können zum Beispiel Multifunktionswerkzeuge schaffen, die mehrere Bearbeitungen – etwa Drehen, Fräsen und Gewindeschneiden – in einem Schritt erledigen. Das reduziert die Nebenzeiten und spart Werkzeugplätze im Magazin sowie Kosten für Lagerhaltung, Service und Logistik.
Andererseits gilt es zu berücksichtigen, dass Werkzeugwechsel durchaus angebracht sein können, wenn sich durch den Einsatz eines anforderungsgerechten und nicht unbedingt universellen Werkzeugs einzelne Prozessschritte so beschleunigen lassen, dass unproduktive Nebenzeiten quasi untergehen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die weiteren Prozessschritte davon nicht benachteiligt werden und in der Summe Produktivitäts-Fortschritte zu verzeichnen sind.
Der richtige Mix aus universellen Standard-Werkzeugen, standardisierten Werkzeugsystemen mit schnell austauschbaren Wechselköpfen, Multifunktions-Werkzeugen und Sonderwerkzeugen bestimmt die Produktivität in weitem Maß. Für die Lösungsfindung sind hier Werkzeug-Hersteller im Vorteil, die wie Iscar als Vollsortimenter die ganze Bandbreite an Zerspanwerkzeugen und Werkzeug-Spannsystemen sowie Software und Service aus einer verantwortlichen Hand bieten können. Mit der seit einiger Zeit propagierten Fast-Metal-Removing-Philosophie (F.M.R.) und dem darauf abgestimmten Werkzeug- und Service-Programm sind die Ettlinger frühzeitig in die Offensive gegangen. F.M.R. unterstützt die Kunden und Anwender in ihrem Bemühen nach hohen Abspanraten bei hohen Vorschüben, Schnitttiefen und Schnittgeschwindigkeiten durch Werkzeugsysteme, die gezielt für die Hochleistungs- (HPC) und die Hochgeschwindigkeitszerspanung (HSC) konzipiert sind. In der Kombination aus verbesserten Prozessdaten, neuen Werkzeugen sowie fortschrittlicher Kühl- und Schmiertechnik liegt der Schlüssel für mehr Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit.
Das richtige Werkzeug zur richtigen Zeit für die richtige Anwendung
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de