Umdenker gesucht

In Deutschland sind Computer für mehr CO2-Emissionen verantwortlich als der gesamte Flugverkehr über der Republik! Als ich das kürzlich im Radio hörte, es war zu Beginn des Nationalen IT Gipfels in Stuttgart und des Klimagipfels in Kopenhagen, hat mich diese Information doch ziemlich überrascht. Und tatsächlich: Bereits vor zwei Jahren hat die britische Umweltorganisation Global Action Plan die Studie ‚Inefficient Truth‘ veröffentlicht, der zur Folge Computer für 2 % des CO2-Ausstoßes verantwortlich sind. Das entspricht den von der Luftfahrtindustrie verursachten Emissionen. Ein einzelner Server soll so viel Treibhausgas emittieren wie ein Geländewagen.

Beim Kauf von Computern spielt die Umweltverträglichkeit der Geräte noch immer eine untergeordnete Rolle, und in Unternehmen laufen viele PCs und Server rund um die Uhr. Es gibt also nicht nur im Produktionsbereich in Sachen Energieeffizienz noch viel zu tun.

Allein durch den Einsatz neuer Technologien und regenerativer Energieformen werden sich die zu erwartenden Klimaziele nicht erreichen lassen. Auch viele Geschäftsprozesse müssen sich ändern. Und zwar so, dass Umweltbelastungen möglichst gar nicht erst entstehen. Clevere Logistiklösungen, die Transportwege und -zeiten verkürzen, intelligente Verpackungskonzepte, die das Frachtgewicht reduzieren, regionale Kooperationen und das Beschaffen von Rohstoffen und Vorprodukten dort, wo sie auch gebraucht werden, sind Ansätze.

Mancher wird in diesen Gedanken eine zusätzliche und lästige Erschwernis des Geschäftslebens sehen. Andere haben darin längst eine Chance entdeckt und arbeiten an innovativen Lösungen. Und genau das ist der richtige Weg – Herausforderungen annehmen und das Beste daraus machen. Ein Umdenken ist in vielen Bereichen gefordert. Innovative Konzepte – sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll – können den Schwung liefern, um die wirtschaftlichen Hürden des Jahres 2010 zu überspringen.