Ethernet ist in der Bürokommunikation Standard und vernetzt dort etwa 85 % aller Office-Computer. Doch auch in der Automatisierung hat Industrial Ethernet bereits eine dynamische Entwicklung hinter sich und dringt weiter voran.
Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Quest Techno-Marketing setzten im Jahr 2005 bereits 50 % der befragten Maschinenbauer Ethernet in ihren Maschinen ein. Dieser Anteil erhöhte sich bis auf 80 % im Jahr 2010 und soll nächstes Jahr 89 % erreichen. Doch welche Protokolle kommen dafür zum Einsatz? Quest Techno-Marketing befragte auch hierzu Maschinenbauer mit über 100 Beschäftigten, die in den zehn wichtigsten automatisierungsrelevanten Brachen zu Hause sind. Ergebnis: Von den Maschinen waren 29 % mit Ethernet-TCP/IP ausgestattet und 21 % mit einer echtzeitorientierten Variante. 2012 sollen laut Umfrage über 70 % mit Ethernet ausgerüstet sein – 35 % mit TCP/IP und 37 % mit Echtzeit-Protokoll. Darüber hinaus wird sich Power-over-Ethernet (PoE) weiter durchsetzen.
Power-over-Ethernet-Switches versorgen PoE-fähige Komponenten parallel zum Datenverkehr auf derselben Leitung mit der erforderlichen Betriebsspannung. Typische PoE-fähige Anschluss-Komponenten sind WLAN-Access-Points, IP-Telefonie oder IP-Kameras. Die parallel geführte Daten- und Energieübertragung reduziert den Verdrahtungsaufwand enorm. Generell wird sich Industrial Ethernet auf hohem Level einpendeln.
„Industrial Ethernet“ ist eine Alternative zu den etablierten Feldbussystemen und steht für eine transparente Fabrik mit durchgängiger Kommunikation von der Feld- bis hin zur Managementebene. Neben dem Vorteil einer standardisierten Kommunikation erhält der Anwender auch eine nahtlose Infrastruktur. Sie reicht vom Büro bis zur Maschine mit ihren Sensoren und Aktoren. Prozess- und Fertigungsdaten stehen somit nicht nur in der Feldebene zur Verfügung, sondern gelangen nahtlos in bereichsübergreifende EDV-Systeme. Unverzichtbar für diese Entwicklung: ein zuverlässiges, auf die industriellen Bedingungen abgestimmtes Netzwerk.
Die Vernetzung von Maschinensegmenten, Anlagenteilen und Fertigungsinseln sowie deren Anbindung an übergeordnete Office-Netzwerke sind entscheidende Bestandteile der Kommunikation im Maschinen- und Anlagenbau. Durch den notwendigen Investitionsschutz und viele unterschiedliche Kommunikationsprotokolle wird eine Vielzahl serieller Geräte in Ethernetstrukturen eingebunden. Hierfür bietet Weidmüller aktive Komponenten, die die Protokolle konvertieren. Die einfache Integration von Geräten mit seriellen Schnittstellen bietet Investitionsschutz für Automatisionskomponenten.
Durch Anwendungen wie kameragestützte Qualitätskontrollen steigt die Datenmenge im Netzwerk stetig an. Für diese Anforderungen offeriert Weidmüller ein Portfolio hochperformanter Gigabit-Switches und Steckverbinder, die bis zu 10 Gigabit übertragen können. Das Steckverbinder-Programm erfüllt die hohen Anforderungen in Bezug auf EMV sowie Schock-, Vibrations- und Temperaturfestigkeit und erlaubt eine Konfektionierung vor Ort ohne Spezialwerkzeug. An beweglichen Anlagenteilen werden schleppkettentaugliche Verbindungsleitungen eingesetzt. Für schwer zugängliche Bereiche stehen Wireless-Module zur Verfügung. Denn überall dort, wo eine Verkabelung nicht effektiv ist oder ohnehin eine mobile Netzanbindung benötigt wird, kommt WLAN heute auch in Industrie-Produktionen zum Einsatz.
Das WLAN-Modul von Weidmüller ist flexibel als Access-Point, Bridge oder Client verwendbar. Durch die Versorgung per PoE lässt es sich einfach in eine Infrastruktur einbinden. Mit solchen Komponenten bietet Weidmüller industrietaugliche Produkte, die aufeinander abgestimmt und kompatibel sind – so dass sich der Anwender für die Ethernet-Nutzung gut aufgestellt fühlen darf. wm
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