Unverrückbar in der Führung verankert

Thomas Kircher ist Fachjournalist in Sindelfingen

Magnetische Messgeräte haben gegenüber optischen Systemen einen entscheidenden Vorteil: In einer Führung verschweißt, sind sie weitestgehend unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie Öl, Staub oder Spritzwasser. Die Messergebnisse können dank des schützenden Stahlmantels störungsfrei übertragen werden.

Allerdings hat diese Technik auch ihre Schattenseiten: Da der Maßkörper fest mit der Führung verbunden ist, lässt er sich nicht einfach austauschen. Auch ein Nachrüsten ist ohne zusätzlichen Platzbedarf nicht möglich. Um hier Abhilfe zu schaffen, bringt die Noesis GmbH das neue Wechselsystem „Fixchange“ für das magnetische Mess-System MS01 auf den Markt.

Bereits beim Herstellen der Führungen legen die Heilbronner die Grundlage für die flexible Maßkörper-Montage. Dabei wird eine vorgezogene standardisierte Nut dicht mit einem Deckband verschweißt. In diesen vorgefertigten Hohlraum kann der Systemhersteller dann den Maßkörper einführen. Für den Führungshersteller entstehen lediglich geringe Werkzeugkosten. Dadurch lassen sich die Führungen auch in größeren Stückzahlen produzieren und gleichzeitig die Lieferzeiten beträchtlich senken.

Auch der Maschinenbauer profitiert davon, dass das Mess-System in eine Führungsnut integriert ist: Es fällt weniger Bauraum im Vergleich zu herkömmlich montierten Systemen an. Zudem muss das Maschinenbett nicht mehr für ein externes Mess-System vorbereitet werden. Bislang war es notwendig, die Maßkörper über die ganze Länge des Messbereichs der Maschine zu fixieren. Lässt sich ein Maßkörper jedoch über die Stirnseite einer Führung in der vorbereiteten Nut fest verankern und wieder entfernen, ist der Platzbedarf minimal.

Der magnetische Maßkörper ist flexibel und biegsam, damit er einfach in die vorbereitete Nut geschoben werden kann. Mit Hilfe eines einfachen Andrücksystems lässt sich das Mess-System fest und unverrückbar gegen das Deckband der Führung pressen.

Die Erstmontage der Wechselvorrichtung besteht aus wenigen Arbeitsschritten und lässt sich nach Ansicht des Herstellers schneller und einfacher ausführen als bei allen Systemen, die sich derzeit auf dem Markt befinden. Der zeitliche Aufwand liegt bei 15 min. Für den Maschinenbauer bedeutet das lediglich ein Zehntel des Aufwandes im Vergleich zu herkömmlichen Systemen, wo Montagezeiten von 4 h durchaus üblich sind. Noch deutlicher wird die Zeitersparnis, wenn der Maßkörper komplett ausgetauscht wird. Waren für diesen Vorgang bislang mindestens 4 h zu veranschlagen, bedarf es mit der neuen Technik lediglich etwas mehr als 5 min (siehe oberen Kasten).

Nach Ansicht der Heilbronner sind die notwendigen Arbeiten so einfach durchzuführen, dass teure Service-Techniker in keinem Fall bestellt werden müssen. Die Montage ließe sich von einem internen Mitarbeiter durchführen, der dafür nicht einmal geschult werden müsse.