Verdrahtungssysteme wie vorgefertigte Montagerahmen sparen Platz im Schaltschrank und optimieren die Raumnutzung. Eine hohe Packungsdichte der Komponenten lässt eine kompaktere Bauform zu.
Dettmar Schauermann ist Produktmanager LSC bei der Lütze GmbH & Co. in Weinstadt
Im Schaltschrankbau lassen sich viele Arbeitsschritte bei der mechanischen Befestigung der Steuerungselemente einsparen. Die herkömmliche Montageplatte ist zwar preiswert, erfordert aber hohen Arbeitsaufwand, um steuerungstauglich zu werden. Neben unzähligen Bohrlöchern und Gewindefräsungen, der Montage von Hutschienen und Kabelkanälen sind oft noch weitere Arbeitsschritte erforderlich. Deutlich einfacher wird es, wenn komplett vorgefertigte Montagerahmen wie das LSC-Verdrahtungssystem verwendet werden. Die Rahmen mit Montagestegen werden je nach Anforderung kundenspezifisch vorgefertigt und vor Ort nur noch im Schaltschrank befestigt. Danach kann sofort mit Bestückung und Verdrahtung begonnen werden. Das spart erheblich Zeit.
Die wichtigsten Gründe für die Rahmenlösung sind der übersichtliche Aufbau, die schnelle Montage und die große Platzeinsparung im Schaltschrank. Die Montageplatte wird durch einen Rahmen aus Aluminiumprofilen ersetzt. Aus den passenden Profilen aufgebaut, wird er mit dem Zubehör versehen und im Schaltschrank verschraubt. Das mechanische Anpassen vor Ort wie bohren, fräsen, nieten oder zuschneiden entfällt. Der Zeitaufwand für die gesamten mechanischen Arbeiten reduziert sich im Vergleich zu Montageplatte mit Kabelkanälen um etwa 80 %. Das System kann problemlos mit vorkonfektionierten Leitungen und Adern verdrahtet werden. Eventuelle Kabelüberlängen der vorkonfektionierten Leitungen werden durch das große Volumen der Kabelebene hinter dem Montagerahmen aufgenommen. Da die Verdrahtung in die hintere Ebene des Rahmenaufbaus verlegt wird, ist die gesparte Fläche der Kabelkanäle vorne frei für die Steuerungstechnik. Dadurch wird bis zu 35 % weniger Schaltschrankfläche benötigt. Ein weiterer Vorteil ist die verbesserte Wärmeableitung durch gute Luftzirkulation. Zusätzlicher Aufwand für die Klimatisierung des Schaltschrankes ist dann oft nicht mehr erforderlich. Zudem erfüllen die Rahmen alle EMV-Anforderungen.
Von der in unterschiedlichen Bauformen verfügbaren Platte ist die Variante B die Standardlösung für die meisten Großschränke. Mit der von vorne zugänglichen Verdrahtung erfüllt sie die VDE 0113 / EN 60204. Ist der Bauraum in der Breite beschränkt, muss die Packungsdichte im Schaltschrank weiter erhöht werden. Hier bieten sich zwei B-Systeme an, die auf einem Rahmen gegeneinander angebracht sind.
Um in der Gebäudeautomation kleinere Schaltschränke und damit kleinere Technikräume zu ermöglichen, wurde speziell die Bauform G entwickelt. Die Montagestege sind hier für die Aufnahme von DDC-Technik konzipiert. Alle in der Gebäudeautomatisierung gängigen Komponenten lassen sich platzsparend unterbringen. Umfangreiche Softwareunterstützung erleichtert die individuelle Systemkonfiguration. So werden schon in der Planungsphase Kosten reduziert. Für alle gängigen CAD-Systeme existieren entsprechende Makros und Anpassungen.
Neben dem eigentlichen Steuerungsaufbau im Schaltschrank lassen sich auch bei der Kabeldurchführung im Gehäuse Kosten senken. Die herkömmliche Art der Kabeldurchführung über Verschraubungen erfordert nämlich viele einzelne Montagebohrungen, zudem entziehen sich die Kabel häufig einer eindeutigen Zuordnung. Der Klemmflansch Cablefix bietet einen einfachen, übersichtlichen Aufbau. Zudem wird eine eindeutige Kabelzuordnung zu den Klemmen ermöglicht.
Teilen: