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Vernetzte Sicherheit in der Automobilproduktion

Kurze Stichleitungen zwischen Schutzeinrichtung und Feldbus-Station
Vernetzte Sicherheit in der Automobilproduktion

Leistungsfähige Bussysteme sorgen in der Automatisierung für eine hohe Performance. So sichert der belgische Reisebus- und Nutzfahrzeughersteller van Hool erfolgreich seine Schweißroboter ab.

Von unseren Redaktionsmitglied Werner Möller

Sicherheitsgerichtete Geräte schützen Menschen vor Gefahren und Maschinen vor Zerstörung. Reichte in der Vergangenheit oft noch ein Not-Aus-Schalter, so ist bei komplexeren Anlagen mehr Intelligenz gefragt. Dies bedeutet, dass beispielsweise nur Teilbereiche in einen sicheren Zustand gebracht werden. Das Esalan-System des Anbieters Elan GmbH aus Wettenberg bietet den Vorteil der freien Parametrierbarkeit der Ein-/Ausgangs-Verknüpfungen. Ausgangssignale werden selektiv nur für bestimmte Bereiche erzeugt, Stillstandszeiten schrumpfen auch ohne komplizierte Verdrahtung auf ein Minimum.
In der Praxis stellt sich das so dar: Ein geöffnetes Sicherheitsgitter hält nicht die Gesamtanlage an, sondern nur einen Teilbereich. Hingegen wirkt die Not-Aus-Befehlseinrichtung übergreifend. Für die FMS-Zelle bei van Hool bedeutet dies, dass die Schweißroboter auch dann in ihren separat abgesicherten Bereichen ungestört weiter arbeiten können, wenn ein Bediener den Ladebereich des automatischen Portalkrans betritt und umgekehrt.
Gelöst wurde das wie folgt: Statt einer zentralen Sicherheits-SPS, die ähnlich hierarchisch gestuft zu programmieren gewesen wäre, hat man sich bei van Hool gleich für die Vorteile einer dezentralen Lösung entschieden. Die gestiegenen Anforderungen – aus einfach verriegelten Schutztüren werden immer mehr berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen – erforderten eine komplexere Lösung. Die van-Hool-Verantwortlichen wählten das Esalan-System aus. Der Hauptgrund dafür war eine durch das Berufsgenossenschaftliche Institut für Arbeitssicherheit (BIA) bescheinigte maximale Reaktionszeit von 15 ms, die das System auch im Fehlerfall gewährleistet. Projektiert, installiert und in Betrieb genommen wurde das System von der Steuerungsbaufirma A-Maintenance aus Putte in der Nähe von Mechelen in Belgien.
Obwohl diese Automatisierer ihrem Kunden für die Anwendung nur eine preiswerte Sicherheits-SPS vorgeschlagen hatten, erzielten sie mit dem Esalan-System zusätzlich eine Kosteneinsparung von 15 %.
Der Grund: Es waren nur kurze Stichleitungen zwischen den Schutzeinrichtungen und den Feldbus-Stationen erforderlich – anstelle einer Verkabelung zur zentralen E/A-Ebene einer Sicherheits-SPS. Auch die höhere Flexibilität spricht für die Sicherheits-Feldbus-Steuerung. Geliefert wird das System mit zwei Software-Teilen. Damit können Anwender ohne Programmierkenntnisse parametrieren. Im anderen Teil wird jeder Zustand in den Sicherheitsstromkreisen der betriebsmäßigen Leitsteuerung mitgeteilt und lässt sich auch vom Bediener anzeigen.
System Esalan: Hauptmerkmale
– 64 Stationen, wahlweise für Schaltschrank- oder Feldmontage
– 512 sicherheitsgerichtete Ein- und Ausgänge, 512 Merker
– geeignet für alle handelsüblichen Schutzeinrichtungen und Aktoren
– Stationen für 8 Eingänge, 8 Ausgänge, Kombi-Stationen für 4 Ein-/4 Ausgänge und 6 Ein-/2 Ausgänge
– 400 m Leitungslänge (Standard), maximal 2000 m
– EN 954-1 Steuerungskategorie 4 vergleichbare Sicherheit
– EG-Baumusterprüfung
– Reaktionszeit auch im Fehlerfall 15 ms
– Parametrierung über Menü-Technik mit Laptops oder PC
– Schnittstellen (Gateways) zu handelsüblichen betriebsmäßigen Feldbussystemen und Steuerungen
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