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Vibrationstechnik senkt Reinigungskosten um 80 %

Bearbeitete Teile schütteln Kühlschmiermittel einfach ab
Vibrationstechnik senkt Reinigungskosten um 80 %

Mit dem Reinigungsverfahren Vibrotec sollen sich Werkstücke nach dem Spanen kostengünstig vom Kühlschmiermittel und von Spänen befreien lassen. Die Technik ist auch umweltfreundlich, denn das zurückgewonnene Öl lässt sich erneut verwenden.

Von unserem Redaktionsmitglied Walter Schulz

Wenn sich ein nasser Hund schüttelt, fliegen die Tropfen und mit ihnen der Schmutz aus seinem Fell. Nach dem gleichen Prinzip arbeitet das Reinigungssystem Vibrotec, das von der Präzitec GmbH in Unna entwickelt wurde. „Das Einsparpotenzial des Verfahrens liegt im Vergleich zum herkömmlichen Abblasen des Kühlschmiermittels mit Druckluft zwischen 70 und 90 %“, sagt der Entwickler und Firmenchef Klaus Döhrer.
Bei dem Verfahren werden Öl, anhaftende Späne und Staub mit Hilfe von Vibrationen von den bearbeiteten Teilen abgelöst, abgesaugt und in einen Sammelbehälter transportiert. Besonderer Vorteil: Die Fliehkräfte lösen das Öl in Tröpfchenform ab, im Gegensatz zum herkömmlichen Abblasverfahren entsteht kein Aerosol. Mit anderen Worten: Gesundheitsschädliche Ölnebel können nicht auftreten. Die Umgebungsluft in der Werkshalle wird nicht belastet. Ein weiterer Pluspunkt: Der Restschmutzanteil an den geschüttelten Teilen liegt bei 5 %. Bei herkömmlich abgeblasenen Teilen bleiben dagegen 12 bis 15 % der Verunreinigungen am Werkstück. Das abgeschüttelte Öl wird zurückgewonnen und kann wieder in der Fertigung eingesetzt werden, Entsorgungskosten fallen nicht an.
Beim Reinigen treten keine schädlichen Ölnebel mehr auf
Das Verfahren ist zwischenzeitlich mit mehreren Handwerks- und Staatspreisen ausgezeichnet worden. Gefördert wurde die Entwicklung von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.
Die vergebenen Mittel machen sich bei Einsatz des Verfahrens für die Umwelt bezahlt: Umweltkritische Lösungsmittel kommen nicht mehr zum Einsatz, der Energieaufwand schrumpft gegenüber dem herkömmlichen Blas-/Saugverfahren auf ein Sechstel. Der Hersteller gibt für sein System einen Energieverbrauch von 2,4 kWh/h an, der rund 0,48 DM kostet. Für das traditionelle Abblasen mit Druckluft sind je Stunde rund 10 m3 Druckluft und zum Absaugen 10 kWh elektrischer Energie notwendig. Dafür fallen Kosten von insgesamt 3 DM/h an.
Der Energieaufwand schrumpft auf ein Sechstel
„Im Vergleich zum Blas-Saugverfahren liegen die Betriebskosten zusammengefasst um 80 Prozent niedriger“, weist der Geschäftsführer stolz auf das betriebswirtschaftlich schlagende Argument für Vibrotec hin. Zusammen mit den gesparten Bearbeitungszeiten und zurückgewonnenen Stoffen ergibt sich das von ihm errechnete Einsparpotenzial von 70 bis 90 %.
Mit dem Verfahren lassen sich rotationssymmetrische Teile wie Zahnräder, Kugellager, Ringe, Kurbelwellen, Getriebewellen und Buchsen reinigen. Auch kubische Teile wie Gehäuse, Hydraulikkomponenten, Motorteile und Formteile aus Metall oder Kunststoff sollten kein Problem darstellen.
Die Anlage lässt sich so in die Fertigungslinie integrieren, dass der Produktionsfluss durch den Reinigungsschritt nicht unterbrochen wird. Dafür sorgt der Wirkungsgrad des Verfahrens: Die Anlage entfernt 95 % der Kühlschmieremulsion eines Werkstückes in 11 s.
Der Platzbedarf für die Anlage ist gering, die Um-rüstung der Linie ist laut Präzitec einfach durchzuführen.
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
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6.2024
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