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Vielfalt neuer Logistikmessen erinnert an Cyber-Hype

Logimat: Fachmesse für innerbetriebliche Logistik erstmals eigenständig
Vielfalt neuer Logistikmessen erinnert an Cyber-Hype

Vier Monate nach der Matlog in Sinsheim versucht die nächste neue Materialflussmesse ihr Glück. Ein Schwerpunkt der Logimat sind innerbetriebliche Abläufe, vor allem die Lagertechnik.

Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Preuß

Materialfluss-Messen schießen derzeit aus dem Boden wie vor einiger Zeit Internet-Start-ups – und jeder Initiator stellt im Vorfeld Zuversicht zur Schau. Zu gewinnen sind, je nachdem, Anleger- oder Ausstellermillionen. Nach der wenig besuchten, aber von den Ausstellern gelobten Matlog in Sinsheim im Oktober (die Ergebnisse einer vom Industrieanzeiger durchgeführten Ausstellerumfrage finden Sie über die Volltextrecherche unter www.industrie anzeiger.de) geht nun die Logimat in Stuttgart an den Start. Vom 4. bis 6. Februar richtet die Euroexpo Messe- und Kongress-GmbH, München, diese Internationale Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss im Unternehmen aus. Die Logimat war 2001 erstmals als Messeschwerpunkt der Eurocargo in Erscheinung getreten und wird nun als eigenständige Messe etabliert. Sie soll im Wechsel mit der Eurocargo alle zwei Jahre stattfinden. Die nächste Eurocargo findet 2004 in Düsseldorf statt.
Wenige Wochen vor dem Termin hatten sich rund 130 Aussteller angemeldet. Eine Liste befindet sich im Internet unter www.logimat-messe.de. Die Ausstellungsbereiche umfassen Förder- und Lagertechnik, Flurförderzeuge, Software, Verpackungen und Verladetechnik. Angekündigt haben sich auch Logistik-Dienstleister; sie bieten als potenzielle Outsourcing-Partner Alternativen zur eigenen Lagerinvestition.
Beim Sichten der Ausstellerliste fällt auf, dass die Anbieter aus den Bereichen Lagertechnik, Regalbau und Betriebseinrichtungen zahlreich anwesend sein werden, aber nur wenige Flurförderzeuge-Hersteller. Das verwundert, schließlich will sich die Messe laut Veranstalter auf die Optimierung der internen Betriebsabläufe vom Wareneingang bis zur Auslieferung konzentrieren. Den anwesenden Staplerherstellern dürfte es gleichwohl recht sein, auf wenig Wettbewerb vor Ort zu treffen; das führt – so die Erfahrungen einiger „Monopol“-Aussteller auf der Matlog im Herbst – mehr Besucher an den eigenen Stand.
Vor allem der Standort spricht für Stuttgart, denn aus dem Süden Deutschlands kommen viele Besucher, die den Weg zur Cemat nach Hannover regelmäßig zu weit finden. Ein Argument, das freilich auch für die Sinsheimer Veranstaltung spricht, wie die Industrieanzeiger-Umfrage ergab.
Auch Behälter und Regale lassen sich noch verbessern
Als Komplettanbieter gibt sich die SSI-Schäfer-Gruppe aus Neunkirchen auch in Stuttgart keine Blöße und ist mit den Unternehmen Fritz Schäfer GmbH, Neunkirchen, SSI Schäfer Noell GmbH, Giebelstadt, und SSI Schäfer Peem Ges.mbH, Graz/Österreich, vertreten (Halle 7.0, Stand 322). Im Bereich Kästen und Behälter präsentiert die Gruppe zwei Neuentwicklungen: den konischen Mehrwegbehälter KMB mit Stapelbügel und Klappdeckel sowie den Lager- und Transportbehälter LTB mit verstärkter Bodenkonstruktion für hohe Inhaltslasten. Aus dem Spektrum der Regalsysteme stellt SSI Schäfer in Stuttgart die Durchlauf- und Bereitstellregale in den Vordergrund – zum Einsatz am Montageband oder als Kommissionierregal im Zwischenpuffer. Eine aktuelle Produktneuheit ist das Kolli-Durchlaufregal KDR. Durch seine Modulbauweise kann der Nutzer das Stecksystem leicht an Lagergut- und Handling-Bedürfnisse anpassen. So können die Lagerebenen im Raster von 6,25 mm verstellt werden, die Durchlaufkanäle im 5-mm-Raster – auch schrauben- und werkzeuglos.
Der Nutzen solcher Regale liegt in niedrigeren Wegezeiten beim Kommissionieren sowie geringeren Personal- und Lagerkosten. Weil unnötige Kommissioniergänge wegfallen, kann der Anwender seine zur Verfügung stehende Fläche effizienter nutzen – also mehr Material auf gleichem Raum lagern. Die klare Trennung zwischen Beschickungs- und Entnahmegängen soll Störungen beim Kommissionieren durch die Nachfüller ausschließen. Mit einem neuen Konfigurationssystem bietet Schäfer Kunden die Möglichkeit, die jeweilige Durchlauf-Regalanlage nach individuellen Bedürfnissen zu konzipieren.
SSI Schäfer Noell (Halle 7.0, Stand 322) ist mit seinem hochdynamischen Vertikallagersystem Commissioner und der selbst entwickelten Logistiksoftware Ant vertreten (wir berichteten). Noell bietet diese Lösungen vor allem für das schnell wachsende E-Business-Geschäft an, wo auch kleine Volumina eines großen Sortiments rasch lieferbar sein müssen. Kürzlich haben die Grazer das europäische Distributionszentrum von 3M in Jüchen um ein vollautomatisches Lager erweitert. Die Durchlaufzeiten sanken von zwei auf einen Tag, und die zu erledigenden Auftragspositionen verdoppelten sich von 5000 auf 10 000 pro Tag.
Einer der wenigen Stapleranbieter ist die Zeppelin Baumaschinen GmbH, Garching bei München (Halle 9.0, Stand 212). Zeppelin vertritt in Deutschland die Marke Hyster und will in Stuttgart zeigen, wie sich innerbetriebliche Abläufe mit ihren Flurförderzeugen effizienter gestalten lassen. Unter anderem präsentiert der Aussteller den Elektro-Deichsel-Gabelniederhubwagen P 1.8 mit 1,8 t Tragfähigkeit und einer Hubhöhe von 130 mm sowie den Hochhubwagen S 1.4, der 1,4 t trägt und Paletten auf fast 3 m Höhe hebt. Alle elektrobetriebenen Maschinen von Hyster haben eine Mofset-Kombi-Steuerung, die die Antriebs- und Hydraulikfunktionen regelt und über Näherungsschalter eine kontaktlose, verschleißarme Ansteuerung ermöglichen soll.
Auch die Wissenschaft ist in Stuttgart vertreten: In Halle 8.0 am Stand 322 stehen die Experten des Dortmunder Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik (IML) für aktuelle Fragen zur Verfügung. Hauptexponat des Instituts ist ein kompaktes fahrerloses Transportsystem, das als Informationsmobil, aber auch als automatischer Wächter für Messestände genutzt werden kann. Ob der Besucherandrang gerade in Stuttgart so hoch sein wird, dass das System reißenden Absatz findet, erscheint allerdings fraglich.
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