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Vier Partner halbieren die Entwicklungszeit

Kompetenznetzwerk: Schnelle Hilfe bei Mechatronik-Projekten
Vier Partner halbieren die Entwicklungszeit

Durch Kooperation mit drei kleineren Unternehmen hat der Werkzeugmaschinenbauer Boehringer eine Beladeeinrichtung viel schneller entwickelt, als gedacht. Das Göppinger Kompetenznetzwerk Mechatronik hat die Partner zusammengebracht.

Leonhard Fromm ist Journalist in Göppingen

Mit der selbstladenden Drehmaschine NG 200 hat das Kompetenznetzwerk Mechatronik Göppingen e.V. sein erstes abgeschlossenes Referenzprojekt. An der Entwicklung, die die Göppinger Boehringer Werkzeugmaschinen GmbH möglichst schnell voranbringen wollte, haben sich drei Mitglieder des Vereins beteiligt.
Insgesamt haben sich im Netzwerk vor einem Jahr mehr als 40 Mitglieder zusammengeschlossen und stellen ihr Mechatronik-Know-how zur Verfügung. Paul Dieter Scharpf, Leiter Engineering bei Boehringer, machte mit seinem Projekt nun die Probe aufs Exempel. Die Drehmaschine war schon nach kurzer Zeit mit 170 verkauften Stück zum Renner geworden. Der Hersteller wollte sie durch eine integrierte Ladeeinrichtung ergänzen, die Wellen bis etwa 400 mm Länge und 5 kg Gewicht handhaben kann, um aus der NG 200 ein hochproduktives Drehzentrum für solche Werkstücke zu machen. Denn Automobilindustrie sowie Zulieferer äußerten immer häufiger den Wunsch, die Taktzeiten durch ein schnelles Be- und Entladesystem zu verkürzen.
In der Hoffnung auf rasche Hilfe wandte sich Scharpf an das Kompetenznetzwerk, das den Kontakt zu Jörg Hommel herstellte. Er leitet die Fact-Automation GmbH in Böhmenkirch, die auf den Transport von Datenträgern spezialisiert ist. Somit musste er sein Wissen lediglich auf den Transport von Werkstücken übertragen. Er schaltete das Konstruktionsbüro Hornet GmbH in Kuchen und den Spezialisten für Blechschweißkonstruktionen, die Dehnert & Co. GmbH in Donzdorf, ein.
Selbstladesystem war in drei Monaten fertig entwickelt
„Wir haben die Schnittstellen geklärt und jeden im Bereich seiner Kernkompetenz selbstständig arbeiten lassen“, berichtet Hommel. Und Boehringer-Mann Scharpf ergänzt, die Kooperation habe die Verfahrenszeit von Konstruktionsentwurf bis Inbetriebnahme mindestens halbiert, weil die vier Firmen parallel konstruiert, beschafft und gefertigt hätten. Damit stand der Selbstlader innerhalb von drei Monaten zur Verfügung und reduziert nun die Ladezeit gegenüber der herkömmlichen Pick-up-Maschine deutlich.
„Synergien, wie wir sie hier hatten, sind mit Outsourcing oder Portalbau gar nicht erreichbar“, lobt Scharpf. Einhellig sprechen die Partner von einem „Dream-Team“ in Sachen Vertrauen, Offenheit, Partnerschaftlichkeit und unbürokratischer Arbeitsweise. Diese Erfahrung biete Chancen auf weitere Projekte bis hin zur Serienverantwortung. Günstig sei gewesen, dass alle Partner im Kreis Göppingen ansässig sind und keiner in direktem Wettbewerb mit einem anderen steht. Sonst hätte wohl, wie Hommel vermutet, der „Instinkt der gesunden Berührungsängste“ gewirkt. Dass die Schnittstellen zwischen den Partnern klar definiert waren, förderte auch die Offenheit: Kein Partner musste die Kernkompetenz preisgeben, mit der er sein Geld verdient.
Kompetente Hilfe
Der im Jahr 2000 gegründete Verein Kompetenznetzwerk Mechatronik e. V. in Göppingen hat mittlerweile 43 Mitglieder. Vertreten sind Unternehmen, Forschungsinstitute und öffentliche Einrichtungen. Als hauptamtlicher Geschäftsführer moderiert Hans Strauss die Kooperationen.
Kontakt: Tel. (07161) 9659500
Das Netzwerk informiert im Internet über seine Aktivitäten unter www.mechatronik-ev. de
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