Mit modernen Visualisierungssystemen auf Internetbasis lassen sich komplexe Vorgänge optisch sehr schnell erfassen. Maschinenbauer Möllers setzt die kostengünstige HTML-Technik bereits in seinen Verpackungsmaschinen ein.
Ralf Peters ist Account Manager bei der Ecom Web-Factory GmbH
Massengüter müssen heute anwendergerecht verpackt werden. Ganz besonders gilt dies für feuchtigkeitsempfindliche Stoffe wie Zement, Kunstdünger oder Salz, die oft abhängig von der Nachfrage in unterschiedlichen Gebinden verfügbar sein sollen. Verpackungsanlagenbauer, wie die Maschinenfabrik Möllers GmbH aus Beckum, setzen hier zunehmend auf moderne Automatisierungstechnik und Visualisierungssysteme auf der Basis der Internet-Technologie. Die steuerten die Ecom Web-Factory GmbH aus Buchen bei. Die Verpackungslinien sind mit eigenem Panel-PC ausgestattet, die über Profibus mit der SPS der Maschine kommunizieren. Über sie werden die Palettierer bedient, die Parametersätze für unterschiedliche Produkte verwaltet und die Produktionsdaten angezeigt. Auch die grafische Stördiagnose wird am Panel-PC bis hinunter zur Sensor/Aktor-Ebene dargestellt. Dazu sind die vorgeschalteten Absackmaschinen über ein Message Passing Interface (MPI) mit der Palettier-SPS verbunden. Die Big-Bag-Maschine und die Transportanlage besitzen lokale Textanzeigen, da hier nur wenige Bedienfunktionen aufgerufen und weniger Meldungen oder Parameter zu verwalten sind. Über eine MPI-Verbindung werden die Daten von beiden Anlagen in der Transportanlage zusammengefasst und von dort dem Leitsystem über Ethernet zur Verfügung gestellt.
Die Grundlage des Netzwerkes ist die Visualisierungssoftware Web-Factory. Betriebs- und Störmeldungen sowie die Produktionsdaten werden in der Datenbank gespeichert. Über die Webserver-Funktionalität können diese Daten netzwerkweit verteilt werden. Das Leitsystem übernimmt mehrere Funktionen: Es enthält die Datenbank für die Big-Bag- und Transportanlage und stellt als Webserver die entsprechenden HTML-Seiten zum Visualisieren bereit. Zusätzlich sind verlinkte Seiten zu den lokalen Panel-PC der Palettierer abrufbar. Hier können Übersichtsseiten dargestellt werden, die nur Daten aus den entsprechenden Webservern der lokalen Panels enthalten, beispielsweise zur Übersicht aller Produktionsdaten.
Über das Leitsystem können sämtliche Seiten ebenfalls so dargestellt werden, wie sie der Bediener auf seinem Display sieht. So kann der Schichtleiter den Bediener vor Ort unterstützen. Momentan fungiert das Leitsystem noch als reine Beobachtungsstation. In Zukunft ist aber geplant, Programmvorwahlen auch vom Leitsystem aus zuzulassen.
In einer weiteren Ausbaustufe erhält der Elektriker für Wartungsarbeiten über ein mobiles Leitsystem die Übersicht. Auch der Staplerfahrer könnte beispielsweise über ein Funkterminal dem Transportsystem Anweisungen für das Zustellen der nächsten Palette senden. Diese Prozessteuerung mit Internettechnik zeigt Möllers auf der Interpack in Halle 12, Stand C04.
Interpack gut vepackt
Der Verpackungsmaschinenbau ist eine High-Tech-Branche, weil nur durch Spitzentechnik wirtschaftlich verpackt werden kann. Deutschland hat mit 4 Mrd. Euro eine Spitzenstellung. Grund genug, vom 21. bis 27. April mit den Experten der 2300 Aussteller in 18 Hallen auf der 17. Interpack zu diskutieren. Sonderschauen wie zu RFID ergänzen das Angebot. Einfach gut: Busse und Bahnen sind rund um Düsseldorf kostenlos. Weitere Infos: www.interpack.com
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