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Vom Schwellenland zum Wirtschaftspartner

ZukunftsMärkte: Bric-Staaten Fordern den Westen Heraus
Vom Schwellenland zum Wirtschaftspartner

Vom Schwellenland zum Wirtschaftspartner
Der indische Tiger setzt zum Technologie-(Vor)sprung an, und China ist längst mehr als nur eine billige Werkbank. Gemeinsam mit Russland und Brasilien bilden sie die sogenannten BRIC-Staaten – und werden für deutsche Firmen zu Partnern auf Augenhöhe.

Ab Herbst 2008 steht deutschen Unternehmen in Indien ein German Center zur Verfügung: Mit dem Neubau in Gurgaon, nahe der Hauptstadt Delhi, erweitert die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und die Bayerische Landesbank (BayernLB) das weltweite Netzwerk der German Centres. „Damit steht mittelständischen deutschen Unternehmen auf dem indischen Subkontinent erstmalig diese Infrastruktur zur Verfügung“, erklärt Dr. Rudolf Hanisch, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der BayernLB. Hohe wirtschaftliche Wachstumsraten, umfangreiche Direktinvestitionen in Industrie, Handel und in den Dienstleistungssektor, ein großer Binnenmarkt und ein schnell wachsender indischer Mittelstand bieten für die deutsche Wirtschaft attraktive Chancen. „Zahlreiche heimische Unternehmen, gerade auch aus Bayern und Baden-Württemberg, haben dies erkannt und denken über einen Markteintritt oder eine Handelsbeziehung nach“, sagt Dr. Hanisch. „Wir wollen ihnen helfen, schnell, kostengünstig und risikoarm den Einstieg in den indischen Wachstumsmarkt zu realisieren.“

Auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Rohstofflieferanten Russland soll laut LBBW durch ein German Centre in Moskau intensiviert werden: Die Wirtschaft in Russland boomt und verspricht Absatzrekorde, Marktchancen und langfristig gute Perspektiven, nicht nur für deutsche Exportunternehmen, meldet die Kölner Bundesagentur für Außenwirtschaft (Bfai). Doch die Bedingungen auf dem russischen Markt sind nicht immer einfach: Nervenstärke ist gefragt, besonders wenn es um Bürokratie oder ständig wechselnde Vorschriften geht.
Dennoch rechnen die Wirtschaftsexperten mit großen Chancen, die das Wirtschaftswachstum in Russland mit sich bringt.
Glaubt man den Diskussionen der letzten Jahre um die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China), werden diese vier Länder bis zum Jahre 2050 die westlichen Industrienationen in punkto Wirtschaftskraft überholt haben. In einer Zeitspanne von 50 Jahren könnten sich die Finanzbeziehungen und Investitionsflüsse in Richtung aufstrebende Schwellenländer verschieben, so die Ansicht der Wirtschaftsexperten.
Erstmals erwähnt wurde der Begriff BRIC-Staaten 2003 im Bericht „Dreaming with BRICs – the path to 2050“ der Investment Bank Goldman Sachs. Die These von Goldman Sachs basiert auf der Annahme, dass auf eine Modernisierung der Wirtschaft der Entwicklungs- oder Schwellenländer automatisch wirtschaftlicher Aufschwung und Wohlstand folgen. Zum Beispiel Brasilien: Aus weltwirtschaftlicher Sicht ist das Land die zehntgrößte Volkswirtschaft und bereits heute ein wichtiger Akteur auf dem Weltmarkt. Der industrielle Sektor des Schwellenlandes nimmt derzeit deutlich an Fahrt auf und wird 2007 voraussichtlich um 5,6 % zulegen können, so eine aktuelle Bfai-Prognose. Der Anteil der Industrie am BIP hat sich im Zeitraum von 1985 bis 2006 von 42,3 % auf 30,9 % zwar verringert, trotzdem nimmt die brasilianische Industrie nach dem Umfang der Produktion und der Produkt- diversität weiterhin den ersten Platz in Lateinamerika ein. Ihre hervorgehobene Stellung wird auch durch die Anwesenheit fast aller internationalen Automobilproduzenten von VW bis Toyota dokumentiert. Diese machen das Land zu einem der zehn größten Automobilproduzenten der Welt.
Ihren Platz am Weltmarkt hat sich die Volksrepublik China längst gesichert: Das Reich der Mitte überholte im 1. Halbjahr 2007 die USA als Exporteur und setzt die Aufholjagd zum amtierenden Exportweltmeister Deutschland zielstrebig fort. „Die Frage ist nichtmehr , ob China Deutschland bei den Exporten überholen wird, sondern wann“, ist sich Bfai-Direktor Dr. Gerd Herx sicher. Seiner Ansicht nach stehen die Chancen für 2008 nicht schlecht.
Industrieanzeiger
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