Wer hat’s erfunden, das Rad? Das weiß keiner genau. Sicher ist nur: In vielen Betrieben passiert es Tag für Tag, dass einer das Rad neu erfinden will. Dabei geht es einfacher, schneller und billiger.
Der Konstrukteur muss stets fragen, wofür es sich lohnt, das eigene Hirnschmalz einzusetzen. Lesen Sie in unserem Special Antriebstechnik (ab S. 44) über einen in der Maschinenbaubranche neuen Weg: Antriebshersteller verteilen ihren Entwicklungsaufwand auf mehrere Schultern, indem sie standardisierte Lösungen offerieren. So bieten Spezialisten beispielsweise Positionier- und Handlinggeräte von der Stange an, die es in einer großen Variantenzahl gibt.
Ein anderes Beispiel liefert unser Titelthema ab Seite 30. Die Zeit der Insellösungen in der Automatisierung ist vorbei, so lautet das Fazit von unserem Redakteur Werner Möller und Fachjournalist Roman Schneider. Wer konsequent modularisiert, macht das dezentrale Automatisieren zum Kinderspiel. Das Ziel sind kleine, dezentrale Steuerungen für mechatronische Einheiten, überschaubar und leicht zu warten.
Ähnlich geht es in der Unternehmensführung. Wie ein Baukasten Firmenlenkern zu einer Unternehmensstrategie verhilft, lesen Sie ab Seite 17. Wer übrigens glaubt, dass eine Strategie nur großen Konzernen nutzt, wird in dem Beitrag eines Besseren belehrt. Auch der Mittelständler profitiert davon, wenn er weiß, wohin sein Weg führen soll.
Dann vergisst er seine Stärken nicht. Denn so schön die Lösung von der Stange ist – manchmal muss es einfach der Maßanzug sein.
Tilman Vögele-Ebering
Teilen: