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Vorab simulieren verhindert den Schaden

Emo: Anbieter zeigen verbesserte CAM-Software
Vorab simulieren verhindert den Schaden

Die Emo nutzen auch einige Anbieter von CAM-Software, um neue Versionen ihrer Produkte zu zeigen. Viele Lösungen bieten inzwischen integriert die Möglichkeit, NC-Programme vorab zu testen.

Von unserem Redaktionsmitglied Michael Corban michael.corban@konradin.de

Neue Schnittstellen, vereinfachte Bedienerführung und eingebaute Simulationswerkzeuge – diese drei Trends lassen sich bei allen Anbietern von CAM-Software erkennen. Der Anwender soll vor allem in zweierlei Hinsicht profitieren:
  • NC-Programme sollen sich einheitlich in einem System erstellen und testen lassen. Übertragungsfehler zwischen verschiedenen Lösungen entfallen damit, gleichzeitig sorgt die Assoziativität für den geringstmöglichen Aufwand bei Änderungen. Wird etwa das zugrunde liegende CAD-Modell modifiziert, wird das entsprechende NC-Programm automatisch angepasst, eine doppelte Bearbeitung entfällt.
  • Das Erlernen der Software soll einfacher werden. Insbesondere der gelegentliche Nutzer erhält die Möglichkeit, sich schnell zurecht zufinden.
Dass auch die Anbieter reiner CAD-Software ein Interesse daran haben, dem Anwender CAD/CAM-Angebote zu machen, zeigt unser Interview mit Richard Geiger, dem Geschäftsführer der Solidworks Deutschland GmbH aus Unterhaching im folgenden Kasten. Die Intention ist die gleiche. Der Anwender kann ohne Brüche in einem System arbeiten, Änderungen in einem Teilbereich werden assoziativ im gesamten System mit gezogen und senken damit den Bearbeitungsaufwand.
Nachfolgend sind einige Produkte alphabetisch geordnet aufgeführt, die im Rahmen der Messe Emo in Mailand vorgestellt werden.
Die CG Tech Deutschland GmbH aus Köln (Halle 14.II, Stand C01) zeigt in Mailand Version 5.3 der NC-Verifikationssoftware Vericut, die nun über eine Schnittstelle zur CAD/CAM/CAE-Lösung Catia Version 5 der Stuttgarter IBM Deutschland GmbH PLM verfügt. Vericut simuliert die NC-Bearbeitung, um Fehler im NC-Programm bereits vor dem realen Maschinenlauf herauszufinden. Neben der Werkstücksimulation mit Verifikation und Analyse optimiert die Software auch den Vorschub und erlaubt die Maschinensimulation. Die neue Schnittstelle zu Catia V 5 integriert Vericut in das V 5-NC-System. Alle Rohteil-, Vorrichtungs- und Fertigteilgeometrien lassen sich nach Angaben des Anbieters automatisch in ihrer korrekten Lage auf Vericut übertragen – inklusive Werkzeugweg, Werkzeug, Maschine, Kontrolldaten und Simulationsparametern. Benutzer können dann in Catia V 5 weiterarbeiten, während Vericut im Hintergrund simuliert und optimiert. Neu in der Software ist zudem die Open-GL-Unterstützung im Grafikbereich. Dadurch kann der Anwender die Ergebnisse besser erfassen, da die Darstellung sich schneller rotieren, drehen und zoomen lässt.
Der Hauptfokus der Delcam GmbH aus Obertshausen (Halle 14.II, Stand A04/B01) liegt auf der neuen CAM-Software Powermill 5. Sie soll das Programmieren verschiedener Bearbeitungsstrategien erleichtern und gleichzeitig eine größere Auswahl entsprechender Strategien bieten. Häufig verwendete Befehle lassen sich vom Anwender über die neue Bedieneroberfläche schneller erreichen, das durchgängige Layout soll insbesondere das Einlernen erleichtern. Im Bereich der Bearbeitungsverfahren wurde vor allem das Fertigschruppen verbessert, so dass mit jedem Werkzeug die größtmögliche Menge Material abgetragen werden kann. Dies soll sich besonders dann positiv bemerkbar machen, wenn mit einer Reihe zunehmend kleinerer Werkzeuge gearbeitet wird. Als einen der Vorteile der Software sieht der Hersteller zudem die Möglichkeit, etwa Werkzeugwege nachträglich zu bearbeiten und damit zu optimieren. So lässt sich die Bearbeitung noch effizienter durchführen. Mit Version 5 der Software erhält der Anwender zudem weitere Möglichkeiten, selbst in die NC-Programme einzugreifen. Erweitert wurden darüber hinaus auch die Funktionalitäten im Bereich der 5-Achsen-Bearbeitung mit dem Ziel, nicht nur den mathematisch korrekten Werkzeugweg zu definieren sondern auch die Werkzeugmaschine möglichst effizient einzusetzen.
Der französische CAM-Spezialist Missler Software (Halle 14.II, Stand C17) stellt gleich zwei Software-Produkte vor: Goelan 2003 und Topsolid/Cam. Goelan 2003 wird erstmals auf der Emo präsentiert und soll sich vor allem schneller und einfacher bedienen lassen. Nach Angaben des Anbieters konnten die ersten Kunden bereits direkt nach der Schulung produktiv mit dem System arbeiten. Die Software ist für Fertigungsspezialisten konzipiert, die keine Computerexperten sein müssen, um das System zu bedienen. Goelan 2003 unterstützt die drei Fertigungsverfahren 2-Achsen-Fräsen, 4-Achsen-/C-Achsen-Drehen und Drahtschneiden. Vollständig assoziative Bearbeitungsmethoden sollen den Zeitaufwand bei Änderungen reduzieren. Eine vollständige Bearbeitungssimulation mit Materialabtrag in 3D erleichtert das Visualisieren und Prüfen der berechneten Werkzeugbahnen.
Wiederverwendbare Bearbeitungsprozeduren gehören zu den Verbesserungen, die Topsolid/Cam erfahren hat. Dank ihrer parametrischen Eigenschaften bietet die Software die Möglichkeit, die Arbeitspläne nur einmal zu erstellen und bei ähnlichen Werkstücken wieder zu verwenden. Dadurch sollen Fertigungsbetriebe ihr Bearbeitungs-Know-how einfacher speichern und verfügbar machen können. In der neuen Version lassen sich Arbeitspläne, die sich auf ein bestimmtes Werkstückmodell beziehen, ganz einfach anderen Werkstücken einer Teilefamilie zuordnen. Dabei lassen sich jederzeit Einstellungen verändern. Mit Hilfe der Simulationsfunktionen der Software kann der Anwender anhand von Maschinenbewegungen, Materialabtrag oder Kollisionsberechnungen erkennen, ob das modifizierte Programm noch sauber abläuft. Topsolid/Cam eignet sich für die spanabhebende Bearbeitung mit zwei bis fünf Achsen und unterstützt den Anwender auch bei der Konstruktion von Spannmitteln. Die Software enthält eine 3D-Spannmittel- und eine Maschinenbibliothek, so dass die realistische Maschinensimulation mit Materialabtrag und Kollisionserkennung möglich wird.
Vorhandene Arbeitspläne nutzen und modifizieren
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