Geringer Verschleiß, gute Gleiteigenschaften, hoher Korrosionsschutz und saubere, fettfreie Flächen lassen sich mit der Plasmatechnik erzielen. Auf der Hannover Messe waren Verfahren zu sehen, die sich diese Technik zu Nutze machen.
Auf der Hannover Messe zeigte eine Reihe von Ausstellern Plasma-Verfahren, um Oberflächen vorzubehandeln oder zu veredeln. So präsentierte das Fraunhofer Institut Werkstoff und Strahltechnik (IWS), Dresden, beispielsweise mit dem Laser-Arco ein Verfahren, das einen Laserstrahl mit einem Vakuumbogen koppelt. Damit lassen sich sehr harte, amorphe Kohlenstoffschichten bei niedrigen Temperaturen ( 50 °C) abscheiden. Die enthaltenen graphitischen Teilchen sorgen für gute Gleit- und Schmiereigenschaften.
Als weitere Anwendung stellte das IWS einen Koaxial-Beschichtungskopf vor, mit dessen Hilfe sich beim Laser-Pulver-Auftragsschweißen poren- und rissfreie dreidimensionale Strukturen erzeugen lassen. Die Einbindung des Verfahrens in eine CAD/CAM-Kette ist möglich. „Damit steht eine flexible und preisgünstige Bearbeitungseinheit für das Verfahren zur Verfügung, die zum Beispiel im Werkzeug- oder Automobilbau eingesetzt werden kann“, sagt Dr. Ralf Jäckel vom IWS. Die Dresdener verweisen auf eine modulare Beschichtungseinheit, die bereits in eine bestehende Produktionslinie integriert wurde. In ihr sind Beschichtungs- und Diodenlaserkopf, Pulverzufuhr, sowie Strahlfokussierung vereint. Sie lässt sich unkompliziert in verschiedenen Maschinen einsetzen.
Eine Technik, um Werkstücke von Ölfilmen und Fettrückständen zu reinigen, hat die Agrodyn Hochspannungstechnik GmbH aus Steinhagen entwickelt. Das Plasma Treat genannte Verfahren erfordert kein Vakuum. Anders als bei den herkömmlichen Reinigungsmethoden sind für die Feinentfettung keine Lösemittel erforderlich. Die Ausschussraten seien deutlich geringer. Zudem können die Elektroden von einem Roboter geführt und so auch in schwierigen Positionen eingesetzt werden. Gegenüber anderen bei Atmosphärendruck arbeitenden Verfahren, wie der Korona-Entladung, „liegt bei Plasma Treat zwischen der Elektrode und der Oberfläche kein Potenzial an“, erklärt Dipl.-Ing. Uwe Hartmann von Agrodyn. „Deshalb sind mit unserem Verfahren keine besonderen Schutzmaßnahmen erforderlich.“ Zudem können Werkstücke mit einer größeren Wandstärke und Formteile behandelt werden.
In den Ionit-Ox-Anlagen der Metaplas Ionon Oberflächenveredelungstechnik GmbH, Bergisch Gladbach, lassen sich unterschiedliche Plasmanitrier- und -oxidations-Prozesse kontinuierlich oder kombiniert durchführen. Hervorzuheben sei neben der Wirtschaftlichkeit vor allem der gute Korrosionsschutz. hw
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