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Wachsende Märkte für Riesen und Zwerge

Kapazitäten der Hersteller sind mehr als optimal ausgelastet
Wachsende Märkte für Riesen und Zwerge

Der Branche geht es noch gut, doch leisten sich die Antriebshersteller nur einen vorsichtigen Optimismus. Ein Prognosewerkzeug für Konjunkturschwankungen soll Sicherheit bringen. Märkte wie Windenergie und Mikroantriebe versprechen weiteres Wachstum.

Den Markt bestimmen heute Schnelligkeit und Flexibilität der Unternehmen, erklärte der Vorsitzende des Fachverbandes Antriebstechnik im VDMA, Robert Schullan, anlässlich der Hannover Messe. Im Jahr 2000 hat die Branche einen Umsatz von rund 18,5 Mrd. DM erreicht, was einem Plus von rund 13 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Wegen der großen Nachfrage seien die Kapazitäten der Hersteller zu über 90 % ausgelastet. Damit sei der Punkt überschritten, der aus produktionstechnischer Sicht als optimal anzusehen wäre. Vereinzelt war schon von Lieferschwierigkeiten die Rede.

Weil die Entwicklungen so schwer einzuschätzen sind, hat der Präzisionslager-Hersteller FAG AC/SP GmbH ein Prognosesystem entworfen. Derzeit läuft die Testphase: Die Schweinfurter befragen ihre Kunden monatlich per E-Mail zu Auftragseingang, wirtschaftlicher Lage und nach ihren Einschätzungen für die nähere Zukunft. Wer teilnimmt, bekommt als Gegenleistung eine Grafik mit Kurzzeit- und Mittelfristprognose. Sie beschreibt den Trend bei den Lageranwendern und zeigt, wie sich das Unternehmen im Vergleich zu anderen entwickelt. Abgesehen davon, dass die Software das Service-Angebot ergänzt, erleichtern die Umfrageergebnisse natürlich auch die Produktionsplanung des Lagerherstellers und sollen helfen, Engpässe zu vermeiden.
In der Fertigung gilt es darüber hinaus, die Prozesse zu verbessern. Darauf verweist der Vorstandsvorsitzende der in Frankfurt ansässigen Forschungsvereinigung Antriebstechnik (FVA), Prof. Manfred Hirt. Für neue Produkte gibt es seiner Ansicht nach folgende Trends:
– Die Leistungsdichte und die absolute Übertragungsleistung der Komponenten wird steigen.
– Es wird mehr Anwendungen für kompakte Planetengetriebe geben.
– Die Elektronik wird noch weiter in Hydraulik und Mechanik integriert werden.
Diese Marschrichtung gelte auch für Windkraftanlagen. Für diese wurde laut Hirt beispielsweise ein Getriebe mit bis zu 50 % verbessertem Wirkungsgrad entwickelt. Es ist für große Generatoren konzipiert, die bis zu 140 MW Leistung ermöglichen, und soll bis zu 1 Mio. DM pro Jahr als Energieeinsparung bringen.
Vom Außenseiter ist der Windkraft-Bereich inzwischen zum Wachstumsmarkt avanciert, der im Jahr 2000 laut VDMA einen Umsatz von rund 1 Mrd. DM erbrachte und gute Aussichten auf weiteren Zuwachs verspricht. Für den Verband Grund genug, die Initiative zu ergreifen und Hersteller von Windkraftanlagen und Komponenten zusammenzubringen. Ein erstes Kick-off-Meeting führte unter anderem zu dem Schluss, dass mehr Forschung für den Einsatz im Offshore-Bereich erforderlich ist und internationale Standards für Auslegung und Betrieb der Anlagen festgelegt werden sollen.
Am anderen Ende der Produkt-Größenskala bieten sich gute Perspektiven für die elektrische Antriebstechnik. Anbieter von Mikroantrieben weisen ihrem Markt eine Größenordnung von weltweit rund 3 Mrd. US-$ zu. Kleinantriebe insgesamt erreichten laut ZVEI im Jahr 2000 einen Produktionswert von rund 4,1 Mrd. DM. Dieser Bereich profitierte nach Verbandsangaben auch im ersten Quartal 2001 vom steigen-den Bedarf der Automobilindustrie sowie der verstärkten Nachfrage aus dem Maschinenbau und der Klimatechnik.
Trotz der allgemein guten Geschäftslage sehen die Hersteller laut ZVEI aber verhalten in die Zukunft. Die Auftragsbücher der Hauptabnehmer seien zwar noch voll und könnten die Nachfrage bis in den Herbst stützen. Die weltweite Konjunkturabschwächung hinterlasse aber bereits Spuren bei den Auftragseingängen insbesondere im Maschinenbau. Ob die Wachstumsprognose von 6 % nach unten korrigiert werden müsse, sei noch nicht absehbar. Aus der Sicht des VDMA wird neben der wirtschaftlichen Entwicklung jedoch auch das Fehlen qualifizierter Arbeitskräfte die Situation der Antriebshersteller beeinflussen. op
Hochleistungen müssen Antriebskomponenten zunehmend in Offshore-Windkraftanlagen erbringen. Bisher liefern rund 9500 Windkraftanlagen in Deutschland Strom (Bild: NEG-Micon)
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