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Walzenbürsten schlecken Eisreste vom Boden

Acht Reinigungsautomaten halten Eisfertigung sauber
Walzenbürsten schlecken Eisreste vom Boden

Sauberkeit ist Trumpf in Europas größter Eiscreme-Fabrikation. Acht Reinigungsautomaten mit Walzenbürsten nehmen im Heppenheimer Langnese-Iglo-Werk jeden Schmutz auf. Im Vergleich zu Scheibenbürsten ermöglichen die Walzen größere Anpressdrücke und höhere Drehzahlen.

Niels Buhrke ist freier Journalist in Waiblingen

Staub und Verpackungsreste, Reifenabrieb und Fette – im Lager, im Mixbereich und in der Produktion der größten Eiscreme-Fabrikationsstätte Europas fällt sehr unterschiedlicher Schmutz an. Klar, dass die Langnese-Iglo GmbH in Heppenheim für die Reinigungsaufgaben unterschiedliche Geräte einsetzt. Alle haben jedoch zwei Gemeinsamkeiten: Es handelt sich um Maschinen mit Walzenbürsten und sie kommen aus Winnenden, vom Reinigungsspezialisten Alfred Kärcher GmbH & Co.
Als das alte Reinigungsequipment – durchweg Scheibenbürstenmaschinen – in die Jahre gekommen war und die Reparaturkosten immer höher wurden, hat sich das Management von Langnese-Iglo auf dem Reinigungsmarkt umgesehen und verschiedene Fabrikate getestet. An die Probanten wurden dabei folgende Anforderungen gestellt:
  • Sie mussten diverse Verschmutzungen auf unterschiedlichen Böden effizient und zuverlässig entfernen.
  • Sie sollten zwischen den Regalen im Lager problemlos wenden können.
  • Sie durften nicht zu hoch und nicht zu breit sein, weil die Gänge zwischen den Transportstrecken teilweise eng sind.
  • Wegen der großen Flächen mussten sie eine Aufsitz-Gelegenheit bieten.
  • Und die für den Anlieferungs- und Lagerbereich vorgesehenen Geräte mussten eine zusätzliche Kehreinrichtung haben.
Insbesondere die Reinigungsleistung der Maschinen aus Winnenden überzeugten Richard Braun, den Leiter der Werkslogistik in Heppenheim. Sie ist vor allem auf die Walzenbürsten-Technik zurückzuführen. Durch ihre kleinere Auflagefläche erreichen Walzen im Vergleich zu Scheibenbürsten einen deutlich höheren Anpressdruck; außerdem rotieren sie schneller. Da die Geräte auch die übrigen Prüfkriterien erfüllten, sind im Heppenheimer Werk seit rund einem Jahr gleich acht Maschinen der Schwaben im Einsatz – zwei Aufsitzscheuersaugmaschinen vom Typ BR 90/140 R sowie zwei respektive vier handgeführte Schrubbautomaten der Typen BR 530 und BR 400.
Die batteriegetriebene Aufsitzscheuersaugmaschine BR 90/140 R ist für die Reinigung mittelgroßer bis großer Flächen konzipiert. Die in Heppenheim eingesetzte Maschinenvariante ist serienmäßig mit einer Kehrfunktion ausgerüstet. Während des Schrubbvorgangs befördern zwei kontrarotierende Walzen gleichzeitig groben Schmutz nach dem Überwurfprinzip in einen hinter den Bürsten angebrachten Kehrgutbehälter, der sich zum Entleeren seitlich herausziehen lässt. Neu sind bei dem Schrubbautomaten auch die beiden seitlich am Bürstenkopf angebrachten Gummileisten, die ein Ausbrechen der Waschflotte verhindern und das Schmutzwasser zur Absaugung nach hinten leiten. Dadurch konnten die Maschinen mit einem sehr schmalen Saugbalken ausgestattet werden, was wiederum die Durchfahrtbreite reduziert.
Während die BR 90/140 im Lager verschiedenartige Verschmutzungen beseitigen muss – unter anderem leistet sie Schwerstarbeit, um den Reifenabrieb der Stapler zu entfernen –, sind in der Mixabteilung insbesondere fetthaltige Materialien gründlich aufzunehmen. Dabei geht es nicht nur um Hygiene, sondern auch um Arbeitssicherheit. Der rutschfeste Bodenbelag erschwert das Reinigen hier zusätzlich. Durch den großen Anpressdruck und die hohen Drehzahlen der kontrarotierenden Bürsten lassen sich aber auch die profilierten Oberflächen von Sicherheitsfliesen oder Gumminoppen problemlos reinigen.
Die handgeführte Scheuersaugmaschine BR 530 XL BAT ist für kleine und mittlere Flächen bestimmt. Von diesem batteriebetriebenen Typ, dessen Arbeitsbreite 53 cm beträgt, kommen im Produktionsbereich zwei Maschinen nach Bedarf zum Einsatz. Zu ihren konstruktiven Besonderheiten zählt, dass der Frisch- und Schmutzwassertank, das selbsttragende Chassis sowie die Aufnahme für Turbine und Batterien aus einem einzigen Kunststoffteil bestehen. Das wirkt sich insbesondere Platz sparend aus, da der Frischwassertank in der Gehäusewand untergebracht ist. Außerdem reduziert die geringere Anzahl von Bauteilen die Reparaturanfälligkeit.
Für den dritten Maschinentyp, der in Heppenheim eingesetzt wird, sprechen unter anderem das geringe Gewicht von 31 kg und die kompakten Abmessungen. Muss die BR 400 beispielsweise unter Rohren reinigen, kann der Bediener ihr Gehäuse auch abnehmen. Das Gerät ist dann noch flacher. Und was die Reinigungsleistung anbelangt, steht es den größeren „Geschwistern“ in nichts nach. Es arbeitet ebenfalls mit kontrarotierenden Bürsten, die hier mit 1500 min-1 rotieren und einen maximalen Bürstendruck von 250 g/cm² erzeugen. Bei empfindlichen Bodenbelägen ist der Anpressdruck in 11 Stufen verstellbar. Je eine Bürste überdeckt den Antriebsteil der anderen, so dass beidseitig randnah geschrubbt werden kann. Durch einfaches Umlegen des Schubbügels kann mit der Maschine vorwärts und rückwärts gearbeitet werden. Die beiden Saugbalken vorne und hinten nehmen die Schmutzflotte nach dem Schrubbvorgang auf.
Nach rund einem Jahr täglicher Praxis mit den acht Schrubbautomaten zieht Richard Braun ein erstes Fazit: „Wir haben unser Ziel erreicht, das Reinigungsergebnis ist deutlich besser geworden.“
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