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Warnung vom LED ist so sicher wie die E-Mail

Service: Ständige Maschinenüberwachung kann kostengünstig sein
Warnung vom LED ist so sicher wie die E-Mail

Low-Cost-Überwachungssysteme ermöglichen die ständige Kontrolle von Schwingung und Temperatur. Das reduziert Ausfallkosten und macht Instandhaltung auch für den Mittelstand planbar.

Jochen Rössner ist Journalist in Frankfurt/M.

„Beim ersten Alarm des neuen Schwingungswächters haben wir zunächst an eine Fehlfunktion gedacht“, erinnert sich der für die Instandhaltung verantwortliche Technikfachmann eines Chemie-Betriebes. Das Unternehmen am Rande des Ruhrgebietes produziert Wäsche- und Körperpflegeprodukte und gehört zu den Pilotkunden, die das Easy-Check-Überwachungssystem der Herzogenrather FAG Industrial Services GmbH (FIS) schon früh einsetzten – als kostengünstige Alternative zur permanenten Online-Überwachung.
Bereits wenige Wochen nach der Installation der Easy-Check-Systeme an prozesskritischen Pumpen und Lüftern hatte sich einer der automatischen Wächter gemeldet: Sein rotes Licht signalisierte, dass die Schwingungswerte von der Norm abwichen. Dass er mit seiner Warnung im Recht war, bewies eine Tiefendiagnose durch die Experten vom FIS-Service. Der Wächter hatte die durch eine Unwucht verursachte Veränderung am Lüfter richtig erkannt. Einen unvorhergesehenen Ausfall und kostspielige Folgeschäden konnte das Unternehmen so vermeiden: Beim nächsten geplanten Stillstand haben die Service-Spezialisten das Problem durch eine Feinauswuchtung beseitigt.
Mit diesem kombinierten Angebot aus Schwingungswächter und Instandhaltungsdienstleistung haben die Herzogenrather ihr Spektrum auch für solche Anwendungen erweitert, die permanente Überwachung erfordern, für die sich aber der Aufwand für die Online-Kontrolle nicht lohnt.
„Es beruhigt einfach, an den für die Produktion wichtigen Maschinenteilen die grünen Lichter der Schwingungswächter leuchten zu sehen“, sagt der Geschäftsführer eines Drahtwerkes aus dem Westfälischen. Auch sein Unternehmen gehört zu den Anwendern der ersten Stunde. Überzeugt haben ihn die niedrigen Kosten. Dass jemand kommen und messen muss, um die Ursache für die signalisierte Schwingungsabweichung zu analysieren und eine Diagnose zu stellen, betrachtet er als normal, weil gezielt nach dem Fehler gesucht werden könne. Der Vorteil gegenüber der zuvor eingesetzten, zeitlich aufwendigen Kontrolle mit einem mobilen System ist, dass das Easy-Check-System auch an schwer zugänglichen Stellen ständig misst – ohne dass ein Mitarbeiter diese Messpunkte regelmässig und in möglichst kurzen Zeitintervallen aufsuchen muss.
Auch in anderen Industriezweigen sind die Easy-Check-Überwachungssysteme bereits im Einsatz. FIS-Geschäftsführer Dr. Bernd Geropp ist zufrieden mit der Akzeptanz des neuen Systems: „Mit Easy Check zeigen wir auch kleineren Unternehmen eine günstige Möglichkeit, um Elektromotoren, Pumpen und Ventilatoren permanent zu überwachen.“
Für die nach wie vor sehr teuren Online-Schwingungsüberwachungssysteme, die FIS ebenfalls anbietet, ist dieses System laut Geropp keine Konkurrenz. Sie verursachen Kosten durch Montage, Verkabelung und Inbetriebnahme. Deshalb kommen sie laut Geropp in der Regel nur dort in Frage, wo der Stillstand einer Maschine teuer wird. „Bei Papiermaschinen müssen Sie mit Ausfallkosten von etwa 10 000 Euro pro Stunde rechnen“, führt Geropp als Beispiel an. Weitere Argumente, die einen solchen Aufwand rechtfertigen, sind der schnelle Fortschritt von Schäden, wie sie zum Beispiel an Werkzeugmaschinen mit hohen Drehzahlen auftreten, oder die Gefahr für Personen, die von einem Schaden ausgehen kann. Das Überwachungssystem Vibrocheck eignet sich für solche Fälle. Es leitet die an wichtigen Maschinenteilen ermittelten Messwerte an das Local-Area-Network (LAN) des Unternehmens weiter, so dass sie von eigens dafür ausgebildeten Mitarbeitern direkt am Bildschirm diagnostiziert werden können. Alternativ dazu ist auch die Weitergabe der ermittelten Daten an das FIS-Diagnose-Team möglich.
Ein Mittelweg wäre das Anschaffen mobiler Überwachungssysteme. Ein Beispiel dafür ist der Detector II, eine Mischung aus Schwingungshandmessgerät und Datensammler. Er ist mit einem „E-Mail-Button“ ausgestattet, über den Datensätze ausgewählt und direkt an ein Diagnose-Team weitergeleitet werden können. Wie Geropp betont, sind diese Geräte allerdings sehr personalintensiv, wenn sie richtig eingesetzt werden – ein Faktor, der nach seiner Ansicht manchmal vernachlässigt wird. Das Messen selbst ist schnell zu lernen, aber die frühzeitige Schadensdetektion ist nur dann gesichert, wenn die Messungen regelmässig und in kurzen Zeitintervallen erfolgen. Um die Daten auszuwerten, seien Ausbildung und Erfahrung erforderlich, so dass in der Regel ein FIS-Schwingungsexperte hinzugezogen werde. Um Messungen vergleichbar zu machen, müsse zudem der Sensor jeweils exakt an der gleichen Stelle angesetzt werden, auch an schwer zugänglichen oder gefährlichen Orten.
Welches Rezept zur Überwachung und planbaren Instandhaltung das Beste ist, lasse sich nicht allgemein entscheiden. Daher beraten die Dienstleister die möglichen Anwender schon im Vorfeld, wie Geschäftsführer Geropp berichtet: „Wir prüfen in jedem Fall die Gegebenheiten, Anforderungen sowie mögliche Folgekosten und entwickeln daraus ein kundenspezifisches Lösungskonzept.“

So funktioniert der Easy-Check
Sobald klar ist, dass die zu überwachenden Pumpen und Lüfter keine Schäden aufweisen, können die kabellosen, batteriebetriebenen Schwingungs- und Temperaturüberwachungssysteme Easy Check installiert werden. Sie werden ohne weitere Kabelverbindung verschraubt oder mit einem Magnetfuss befestigt. Die Kennwerte messen sie im Minutentakt und visualisieren den Betriebszustand permanent mit einer LED-Anzeige. Den „normalen“ Zustand, der mit grünem Licht signalisiert wird, haben Service-Mitarbeiter des Herstellers bei der Inbetriebnahme definiert. Jedes einzelne System lernt so die spezifischen Normwerte „seiner“ Maschine kennen. Geringfügiges Abweichen von Kennwerten ruft eine gelbe Vorwarnung hervor. Rot-Alarm bedeutet, dass Maßnahmen erforderlich sind und gegebenenfalls die Schwingungen von Experten analysiert werden

Drei Kontrollwege
  • Easy Check ist ein kostengünstiges Überwachungssystem mit LED-Anzeige für das permanente Messen von Schwingungen und Temperaturen.
  • Das mobile Schadendiagnosegerät Detector II kombiniert Schwingungshandmessgerät und Datensammler. Es eignet sich für periodische Messungen, um Anlagen gezielt auf bestimmte Schäden hin zu untersuchen.
  • Das Online-Monitoring-System Vibrocheck überwacht permanent funktionssichernde Maschinenteile. Es bietet Werkzeuge, die auch die Fernüberwachung ermöglichen, wobei die Daten zwischen Anlage und Diagnosezentrum auf Basis des TCP/IP-Protokolls weitergeleitet werden.
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