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Wenn sich Obst über Druck beschwert

Interkama: Der Treffpunkt Prozessautomation wird thematisch verbreitert
Wenn sich Obst über Druck beschwert

Im dritten Jahr im Verbund mit der Factory Automation stehen auf der Interkama unter anderem Wireless, Sicherheit sowie Engineering und Services im Mittelpunkt.

Von unserem Redaktionsmitglied Werner Möller

Die Interkama präsentiert im Rahmen der Hannover Messe Lösungen alle Aufgaben der Prozessautomatisierung in Halle 7. Die Komplettautomatisierer, die ihre Produkte auch für die Fertigungstechnik anbieten, stellen in Halle 9 aus. Der Themenbogen umspannt von der Gesamtsystemplanung über Leitsysteme alles bis hin zu Feldgeräten und Komponenten. „Wir brauchen eine Leitmesse wie die Interkama, wenn unsere Automatisierungstechnik ihren weltweiten Führungsanspruch auf Dauer aufrecht erhalten will“, betonte Dr.-Ing. Gunther Kegel. Der Geschäftsführer der Mannheimer Pepperl+Fuchs GmbH hält die horizontale Erweiterung hin zu hybriden Anwendungsindustrien durch die Gleichzeitigkeit mit der Factory Automation in Hannover gegeben.
Bereichsübergreifemdes Sonderthema ist Wireless Automation. Drahtfreie Näherungsschalter der Heidelberger ABB Stotz-Kontakt GmbH (Halle7, A42) bewähren sich bereits seit 2003 in den unterschiedlichsten Anwendungen. Für Anwender, die viele dieser vergleichsweise teuren Sensoren benötigen, bietet ABB jetzt mit dem drahtfreien Sensorverteiler WSP100 eine preisgünstigere Lösung. Bereits ab dem dritten Sensor rechnet sich der neue Verteiler. Sensordaten per Funk übertragen will auch die Teltower Firma Telebitcom GmbH (Halle 7, A46). Die Senbit- Module verfügen über eine RS232 oder USB-Schnittstelle, einen Messverstärker, die automatische Zuordnung der Messstellen sowie über eine Software für die Datenauswertung und Anzeige in PC oder Laptop. Über Konverter können die Messdaten direkt in Netze eingespeist und so an weit entfernten oder zentralen PC Systemen ausgewertet werden. Vom Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS) wird in Halle 7 /A46 der Zig Bee vorgestellt. Dieser Standard für kurzreichweitige, Kommunikation soll den Aufbau drahtloser Netzwerke für vielfältige Anwendungen in der Mess- und Steuerungstechnik bieten
Auch die Sicherheit der Netzwerke in der Produktion wird immer wichtiger, insbesondere aufgrund des Vormarsches industrieller Ethernet-Anwendungen und vieler ungesicherter Schnittstellen im Produktionsprozess. Soviel ist sicher: „Das Industrial Ethernet verändert die Automatisierungs- und die Prozesstechnik“, betont Martin Müller, Marketingleiter für die Business Unit Automation Systems von der Blomberger Phoenix Contact GmbH (Halle 7, A46). „Aber hinter dem Begriff Industrial Ethernet steht kein einheitliches Protokoll“, stellt Martin Müller klar, „weil die Prozesstechnik und die Automatisierungstechnik unterschiedlich sind.“
Positiv ist, wenn das Industrial Ethernet sich gut durchsetzt und die Rolle eines leistungsfähigen zentralen Übertragungsmediums übernimmt. Im Feld könnten zunehmend intelligente Geräte unterschiedlichster Technologien zum Einsatz kommen, zum Beispiel für die Übertragung von Sensor-Daten zu einer SPS. Hierbei wird jeder Gerätehersteller seine anwendungsspezifischen Stärken ausspielen.
Seiner Ansicht nach macht es auch Sinn, Feldbussysteme von aufgesattelten Zusatzfunktionen zu befreien und dafür das Industrial Ethernet zu nutzen. So lassen sich sehr klare Strukturen erzielen und die Techniker haben es leichter, Informationen aus den Prozessen abzuholen, da viele die Ethernet-Technologie kennen.
Regelmäßig fragen Anwender, ob das Industrial Ethernet, dessen Komponenten zunächst auf Büroanwendungen ausgelegt wurden, ausreichend industrie-tauglich ist. Dies kann bejaht werden, da in den letzten Jahren viele neue Produkte auf den Markt kamen, zum Beispiel Ethernet-Steckverbinder in den Schutzklassen IP 65 und IP 67.
Aber auch das altbekannte Hart-Protokoll hat in der Prozessindustrie weiterhin Bestand. Die Technik modelliert auf die 4 bis 20-mA-Zweileiter-Technik ein digitales Signal. Die Hamburger Fafnir GmbH (Halle 7, A21) rüstet ihren magnetostriktiven Füllstandsensor Torrix von Fafnir damit aus. Diese Funktionserweiterung soll eine gleichzeitige Messung von Füllstand und Trennschicht ermöglichen. Die Hart-Ausführung des Sensors kann mit jedem Prozessleitsystem kommunizieren.
Neben den Netzwerkdiskussionen gehören Sensoren als Spürnasen in der fließenden Produktion zu den Schlüsselelementen der Prozesstechnik. Beispielsweise sagt Hans-Peter Maier, „das die heutigen Ultraschallsensoren mit ihrem Leistungsspektrum mit früheren Modellen nicht vergleichbar sind“. Für den Marketing Manager Füllstand bei der Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co.KG aus Weil am Rhein (Halle 7, E22) sind erstens die modernen Messsysteme weitaus sensitiver, weiterhin stehen heute Echosignalauswerteverfahren zur Verfügung, die erst in den letzten Jahren entwickelt wurden. Für eine erfolgreiche Messung mit dem Ultraschallprinzip ist es aber nach wie vor unabdingbar, je nach Anforderung den Ultraschallsensor in der richtigen Leistungsklasse auszuwählen. Endress+Hauser bietet dazu mit der neuen Prosonic S-Sensorfamilie FDU9x für Messbereiche bis 70 m den richtigen Sensor.
Pepperl+Fuchs zeigt ein induktives Wegmess-System zur absoluten Positionserfassung von metallischen Objekten auf einer Strecke von bis zu 350 mm. Das Wegmess-System mit analogem Strom- und Spannungsausgang und zwei zusätzlich einlernbaren Schaltpunkten eignet sich für anspruchsvolle Positionieraufgaben. Auch die Nürnberger Siemens AG (Halle 9, A72) zeigt zur Messe neue Sensorik-Produkte, etwa Ultraschall-Näherungsschalter für den Ex-Bereich, geeignet für Lackierereien oder die Lebensmittelverarbeitung.
Auch wenn sich Kartoffeln über Stöße beschweren, steckt ernsthafte Technik dahinter. Die Telebitcom hat nämlich ein Funkimplantat entwickelt, das Stoßbelastungen an Agrarprodukten bewerten soll. Derartige Belastungen können bei Ernte, Verpackung und Transport auftreten und bis zu 30 % Marktverlust verursachen. Auch das Beispiel zeigt, dass gerade kleine Innovationen große Wirkung erzielen können. Gunther Kegel hält deshalb die Interkama gerade für Mittelständler unverzichtbar, sich dort mit ihren Lösungen zu präsentieren.
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