In der Vormontage für den VW Golf befördert ein optisch geführtes fahrerloses Transportsystem Triebsatzteile. Fahrkursänderungen sind ohne großen Aufwand möglich, und die Batterien werden berührungslos im Vorbeifahren geladen.
Wenn bei der Volkswagen AG in Wolfsburg Triebsätze vom Kurs abkommen, heißt das nur: Das Layout in der Montage wurde verändert. Ein Drama ist das nicht. Denn das fahrerlose Transportsystem (FTS), das die Reutlinger Indumat GmbH kürzlich an VW lieferte, arbeitet mit einer optischen Spurführung. Die Vorteile liegen im geringen InstalIationsaufwand und der Flexibilität: Der Fahrkurs lässt sich ohne großen Aufwand ändern. Insgesamt fahren bei VW nun 50 Schleppzüge mit je zwei Anhängern und einer Geschwindigkeit von 0,6 m/s. Sie befördern kommissionierte Triebsatzteile für den Golf in Sequenz aus dem Kommissionierbereich zu drei Vormontagelinien.
Der Fahrkurs, der die einzelnen Arbeitsstationen verbindet, beginnt im Vorpuffer. Von hier werden die leeren Schleppzüge automatisch abgerufen und halten am so genannten Taufpunkt. Dort wird dem Fahrzeug die anzufahrende Montagelinie mitgeteilt. Eine Anzeigentafel verhindert, dass zu viele Fahrzeuge zu einem Montageband geschickt werden, die bei Stillstand eines Bandes die Anfahrstrecke zu den weiteren Bändern blockieren würden.
Nach dem Taufpunkt beginnt die Kommissionierung. In dieser Zone laden Mitarbeiter die zu verbauenden Montageteile Pkw-bezogen manuell auf die Schleppzüge. Jeder Zug führt Teile für vier Pkw mit sich. Hat das Fahrzeug die einzelnen Kommissionierplätze passiert, fährt es in den Montagepuffer. Von hier werden die Fahrzeuge automatisch in die Montagelinien gerufen. Sie fahren der Reihe nach die Entnahmestationen an, entnehmen die Montageteile und steuern wieder den Vorpuffer an.
Die Fahrzeuge sind mit 24-V-Batterien ausgerüstet. Auf der Fahrstrecke vom Vorpuffer über die Kommissionierzone zum Montagepuffer werden die Batterien berührungslos und automatisch bei der Durchfahrt geladen. Das Energieübertragungssystem CPS der Paul Vahle GmbH & Co. KG in Kamen ist nahezu wartungsfrei.
Eine übergeordnete Stellung nimmt die Funk-Rufsteuerung ein. Das Funksystem erlaubt eine störungsfreie Kommunikation zu den Fahrzeugen. Nach Indumat-Angaben verhindert es, dass Fahrzeuge miteinander oder auf Grund externer beweglicher Einrichtungen kollidieren. Die Steuerung überwacht die Fahrzeuganzahl im Montagepuffer, ordnet die Fahrzeuge den jeweiligen Montagelinien zu oder fordert sie aus dem Vorpuffer sowie aus dem Montagepuffer an. tp
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