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Werkstofftechnik steht auf Leichtbau

Materialica: Die Zahl der Aussteller ist leicht rückläufig
Werkstofftechnik steht auf Leichtbau

Die Materialica als Drehscheibe der Werkstofftechnik bietet in diesem Jahr zwar weniger begleitende Konferenzen als im Vorjahr an. Doch schafft sie Mehrwert durch die erste eCarTec, eine Messe für Elektromobilität.

Auf knapp 300 Aussteller hoffen die Veranstalter der Materialica, die vom 13. bis 15. Oktober auf dem Münchner Messegelände stattfindet. Damit muss auch die internationale Fachmesse für Werkstoffanwendungen, Oberflächen und Product Engineering der Wirtschaftskrise ihren Tribut zollen: Denn im vergangenen Jahr zählte man noch 374 ausstellende Unternehmen.

Dennoch setzt die Munichexpo Veranstaltungs GmbH auf Kontinuität: 90 % der Aussteller seien „Wiederholungstäter“, die jedes Jahr vertreten seien. Doch auch einige internationale Neuzugänge gibt es durchaus in diesem Jahr zu verzeichnen: Jencontrol, X-Technology Swiss R&D, die britische Aerospace Metal Composites oder Voestalpine Krems aus Österreich.
Die beiden letzt genannten Firmen werden im Bereich Metall-Leichtbau zu finden sein, der laut Messeveranstalter insgesamt einen Zuwachs verzeichnet, aber immer noch den Teil mit den wenigsten Ausstellern darstellt. Dennoch ist das Thema hoch aktuell. Denn Materialeffizienz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit gewinnen immer größere Bedeutung in der produzierenden Industrie. Insofern bilde die Messe mit neuartigen Metallschäumen und Metallverbundwerkstoffen sowie ultraleichten Magnesium- und Aluminiumwerkstoffen und Hochleistungsstählen einen Hot Spot aktueller Leichtbaukompetenz.
Noch kleiner als Metal Light ist nur der Bereich Ceramics. Hier sind ultraharte, verschleißbeständige und hochtemperaturstabile keramische Hightech-Materialien zu sehen, die insbesondere in Anwendungen der Energietechnik, des Maschinenbaus und der Automotive- und Luftfahrtindustrie für besonders beanspruchte Systeme gefragt sind. Das Hermsdorfer Institut für Technische Keramik e.V. (HITK) etwa hat ein Verfahren entwickelt, das Sauerstoff aus der Luft über keramische Membranen abtrennt. Der erzeugte Sauerstoff lässt sich für industrielle Verbrennungsprozesse nutzen, um Primärenergie zu sparen. Das Verfahren soll ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zum CO2-freien Kraftwerk sein. Die SPT Roth Ltd mit Sitz im schweizerischen Lyss präsentiert auf der Messe ihre Kompetenzen im Keramikspritzgießen. Es eigne sich speziell ab mittleren Stückzahlen mit komplexen Geometrien, hohen Toleranzanforderungen, dünnen Wandungen oder kleinsten Bohrungen als wirtschaftliches und prozessstabiles Fertigungsverfahren.
Den zweitgrößten Materialica-Bereich bestreiten erneut die Experten für Nano- und Oberflächen-Technologien. Die Plasmatreat GmbH, Steinhagen, hat ihre Openair-Plasmatechnologie im Gepäck, die unter Atmosphärendruck arbeitet: Damit lassen sich Oberflächen reinigen und aktivieren – um sie etwa für einen Klebevorgang vorzubereiten. Der Gemeinschaftstand von Schauplatz Nano stellt das Thema Messen, Prüfen, Kontrollieren im Nanometerbereich in den Mittelpunkt. Mit dem 3D-Konfokalmikroskop der Nanofocus AG, Oberhausen, lassen sich beispielsweise innerhalb von Sekunden 3D-Messwerte für sehr viele Materialien erzeugen.
Leichtbau wird auch im Bereich Composites häufig adressiert. Beispielsweise können Metallschäume der Alantum Europe GmbH, Sauerlach – zu finden auf dem Gemeinschaftstand Bayern Innovativ – bei der Abgasreinigung oder im Bereich der Brennstoffzellen genutzt werden.
Dem Thema Composites in Automotive und Aerospace ist außerdem einer der vier Fachkongresse gewidmet, die die Materialica ergänzen. Eine weitere, für Metallbearbeiter und Zulieferer interessante Konferenz ist „Innovative Oberflächen: Mehrwert, Nachhaltigkeit, Funktionalität“. Insgesamt wurde die Zahl der Materialica-Kongresse von sieben auf vier reduziert. Als Ausgleich gibt es dafür erstmalig die eCarTec mit einer eigenen Konferen (siehe Kasten).
Sabine Koll Journalistin in Böblingen

Messepremiere: Die Zukunft fährt elektrisch

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Als Ergänzung zur Materialica findet erstmals zeitgleich die eCarTec, eine Messe für Elektromobilität, statt. Dadurch können viele Besucher aus der Automobil- und Zulieferindustrie Synergieeffekte nutzen, ist die Munichexpo überzeugt. Im Gegensatz zur IAA, die erst im September stattgefunden hat, sind in München nicht die großen Automobilhersteller mit ihren Elektrofahrzeugstudien vertreten. „Unser Fokus liegt auf dem Produktengineering“, stellt Pressesprecher Marco Ebner klar. Insgesamt gut 180 ausstellende Unternehmen haben sich zur Premiere angemeldet: Die Palette reicht von Elektrofahrzeugen wie von Tesla oder Ruf über Speichertechnologien – Li-Tec ist vertreten – bis hin zur Antriebs- und Motorentechnik. Außerdem werden Energie, Infrastruktur und Finanzierung thematisiert. Eine Teststrecke lädt zur Praxiserprobung ein. Für die Theorie sorgt ein Fachkongress.
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