Startseite » Allgemein »

Werkzeugeingriffs- und Stückzeiten immer knapper

Bearbeitungszentren: Stand-Alone wie in der Linie produktiver
Werkzeugeingriffs- und Stückzeiten immer knapper

Wer annahm, die Leistung von Fräsmaschinen und Zentren sei nur mehr über Software zu toppen, sieht sich getäuscht. Auch konzeptionell holen die Hersteller alles aus den Systemen heraus.

Von Chefreporter Wolfgang Filì

Bearbeitungszeiten, die bis zu 40 % unter den Werten anderer Fabrikate liegen, stellt die Wiesbadener MCM Vertriebs GmbH für ihr neues Highspeed-Zentrum in Aussicht. Die horizontal aufgebaute Maschine soll äußerst wirtschaftliche Werkzeugeingriffs- und Stückzeiten möglich machen. Mehr noch: Die Ausrüstungskosten liegen nach Angaben des Herstellers um 80 % niedriger als bei vergleichbaren Systemen, die Raumersparnis in der Werkstatt beträgt 50 %. Bei dem neuen Bearbeitungszentrum seien Höchstleistung und ein Maximum an Zuverlässigkeit kein Widerspruch, wird betont. Verschleißteile fielen erst gar nicht an. MCM zeigt seine Zentren in Halle 15 auf Stand A5.
Rentabilität, Präzision und Produktivität sind auch die Vorgaben, nach der die Dixi Machines S.A., Le Locle/CH, ihre DHP-Reihe ausgelegt hat. Die Zentren sind in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Lausanne entstanden und bieten weniger als 5 µm Positionsgenauigkeit nebst einer Wiederholpräzision von 2,5 µm. Die Verfahrgeschwindigkeit wird mit 60 m/min angegeben. Weitere Merkmale sind die Überwachung und thermische Stabilisierung der Maschinenspindel und der Bewegungsachsen, ferner das in die Maschinenführungen integrierte Messsystem sowie eine vierte Achse mit einer Rotationsgeschwindigkeit von 50 min-1. Dixi stellt aus in Halle 14, Stand C31.
Die Eislinger Ex-Cell-O GmbH stellt eine neue Generation horizontal aufgebauter Bearbeitungszentren vor: XP245 und XP345 sind für die Zerspanung von Leichtmetall, Stahl und Guss konzipiert, arbeiten mit Kugelgewindetrieb sowie mit Paletten der Größe 500 mm x 500 mm und 500 mm x 630 mm. Die Typen XS225 und XS325 werden ebenfalls über Kugelgewinde verfahren, bearbeiten jedoch vor allem Stahl und Guss auf Paletten der Größe 500 mm x 500 mm und 630 mm x 630 mm. XHC241 und XHC345 nutzen Paletten der gleichen Größe, sind jedoch mit Linearmotoren ausgerüstet und sollen Leichtmetall und Guss mit hoher dynamischer Genauigkeit zerspanen.
Die Baureihe der Eislinger ist modular und umfasst verschiedene Werkzeugmagazine, Spindeln und Beladekonzepte. Dadurch seien die Maschinen bestmöglich an die Anforderungen der Fertigung anpassbar. Sie lassen sich sowohl Stand-Alone als auch in Transfermaschinen einsetzen. Die Nachrüstungs-Möglichkeiten garantieren eine hohe Investitionssicherheit, unterstreicht der Hersteller. So sei das Bedienungskonzept der Maschinen weltweit einheitlich und reduziere den Schulungsaufwand für den Kunden beträchtlich. Auch die Inbetriebnahme sei unkompliziert. Des weiteren stehen dem Anwender professionelle, übersichtliche Systeme zur Fehlerdiagnose zur Verfügung. Ex-Cell-O zeigt die neue Baureihe auf Stand B36 in Halle 15.
Die Burbacher Waldrich Siegen GmbH – Hersteller vor allem großer Sondermaschinen – erweitert ihre Produktpalette im Bereich kompakter horizontaler Hochpräzisions-Zentren. Dabei gehe es nicht nur um den Einstieg in ein vergleichsweise geschlossenes Marktsegment. Vielmehr wolle man das Konzept hydrostatischer Führungen jetzt auch im Bereich der hochpräzisen Bearbeitungszentren umsetzen. Gleichzeitig sollten die gefürchteten Temperaturschwankungen in wenig oder nicht klimatisierten Räumen maschinenseitig unter Kontrolle gebracht werden, so dass auch der Einsatz im normalen Produktionsumfeld möglich sei.
Die Präzisionsmaschinen µPM 1250 und µPM 1500 bestehen aus zwei unabhängigen, auf gleichem Fundament ausgerichteten Betten. Das Querbett trägt den zur Spindelachse bewegten Werkstückschlitten mit eingebautem Präzisions-Drehtisch und Palettenaufnahme. Auf dem Ständerbett gleitet der fahrbare Doppelständer, an den der Spindelträger in senkrechter Verfahrrichtung angepasst ist. Alle Kugelumlaufspindeln sind mit elektro-hydraulischen Vorrichtungen zum Kollisionsschutz versehen. Der hydraulisch entlastete Spindelkasten hat einen Direktantrieb mit flüssigkeits-gekühltem AC-Motor.
Hochgenau durch klugen Aufbau und Kompensation
Peripherie-Einrichtungen ergänzen die Grundmaschinen. So bietet ein automatischer Werkzeugwechsler die Möglichkeit, 60 bis 240 Werkzeuge zu verwalten.
Ein Beschickungssystem mit zwei Paletten oder Mehrfachspeicher macht die Maschine zur flexible Zelle. Weiterhin können beide Zentren mit einem Zusatzdrehtisch von 800 mm Durchmesser ausgerüstet werden, um Werkstücke in hoher Genauigkeit allseitig bearbeiten zu können. Dabei werden nicht nur senkrecht auf den Führungen wirkende Kräfte aufgenommen, sondern es sind auch die seitlichen Führungen, einschließlich der Keilleisten und Führungsuntergriffe mit Hydrostatikelementen versehen, zur Gewährleistung genauer Schlittenbewegungen in Ebenheit und Linearität.
Die Senkrechtführung des Spindelkastens selbst ist auf jeder Seite des Doppelständers vierseitig hydrostatisch gelagert. Die so erzielte dynamische Steifigkeit übersteigt in etwa das Vierfache einer konventionellen Führung in axialer und radialer Belastung wie beim Leistungsfräsen. Waldrich Siegen stuft die µPM 1250 und µPM 1500, die in Halle 14 auf Stand B31 zu sehen sind, in der Lehrengenauigkeits-Klasse ein. So werden Positioniergenauigkeiten 3,5 µm oder 2“ erreicht nach VDI/DGQ 3441.
Statement
Was die Metallbranche mehr denn je benötigt, sind Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren, die genauso produktiv sind wie präzise und die sich vor allem universell einsetzen lassen – es geht um die Schnittmenge zwischen zwei Märkten. So dürften Werkzeug- und Formenbauer, die Anfragen nach größeren Serien bislang kategorisch abwinken konnten, in Kürze mit Akzeptanzproblemen rechnen. Umgekehrt sind die Losgrößen-Spezialisten immer häufiger genötigt, Kleinserien bis hinunter zum komplexen Teil zu fertigen.
Dazu braucht es Werkzeugmaschinen, die kostengünstig beides können: Neben der Highspeed-Bearbeitung von hartem Material muss die Schwerzerspanung von Stahl und anderem Werkstoff möglich sein. Auch die Bearbeitung ohne Kühlschmierstoffe darf keine Probleme machen. Last-not-least geht es um einen geringen Platzbedarf, um Flexibilität und Präzision.
Unsere Webinar-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 7
Ausgabe
7.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de