Die Still GmbH in Hamburg schickt Azubis in die „Kus“-Projektklasse an der Handelsschule Schlankreye. Ausbildungsleiter Jörg Milla erläutert den Nutzen.
Das Gespräch führte Peter Becker
Was bringt Ihnen „Kus“?
Dank „Kus“ klappt die Kooperation der Lernorte: Die Schule lädt uns ein zu den Projekt-Sitzungen und bespricht mit uns den Lernstoff, umgekehrt haben wir die Lehrer bei uns, um sie über Veränderungen im Betrieb wie zum Beispiel Gruppenarbeit zu informieren. Oder es kommen ganze Klassen zu uns und machen Betriebsbesichtigungen.
Und was bringt es Ihren künftigen Fachkräften?
Das wichtigste ist die Kundenorientierung. Der Auszubildende hat sehr viel mehr Verantwortung als normalerweise in einem mittleren oder größeren Betrieb. Echten Zeit- und Kundendruck zu erfahren ist sehr wertvoll. Wichtig ist auch das Teamerlebnis: Da ein Projekt bei Schlankreye in der Regel nicht länger als ein halbes Jahr dauert, müssen die Azubis sich im nächsten Vorhaben mit neuen Kollegen zusammenfinden. Gut ist dabei auch, dass sie mit Azubis aus anderen Betrieben zusammenarbeiten müssen.
Sie machen in der Kantine von Still jetzt Ihr eigenes Projekt frei nach „Kus“.
Es wird eine Casino Company eingerichtet, in der die kaufmännischen Azubis den Küchenchef bei Verwaltung und Buchhaltung unterstützen und beraten. Es geht darum, die Dinge auf der Seite des Rechnungswesens zu verbessern.
Spinnen wir den Gedanken weiter: Ist es denkbar, dass die Azubis eines Tages sogar das Management beraten?
Wir haben schon Vorläufer dazu: Zum Beginn eines Ausbildungsjahres machen unsere Azubis eine Umweltrallye durch das Unternehmen und filmen dabei all jene Orte, wo sie das Gefühl haben, da könnte etwas verbessert werden. Die Ergebnisse präsentieren sie den Verantwortlichen und der Geschäftsführung.
Teilen: