Wie sich die Zeiten ändern. Chinesische Fabriken, die mit illegalen Kopien angefangen haben, treten mittlerweile als normale Marktteilnehmer auf, erzählen Insider. Sie haben sich das Know-how erarbeitet, um selbst als vollwertiger Player dabei zu sein. Und sie haben jetzt Angst, selbst Opfer von Produktpiraten zu werden. In China ist rund um das Thema geistiges Eigentum langsam ein Bewusstseinswandel im Gange, auch aufgrund des Drucks aus dem Westen. Ein Anzeichen: Im Reich der Mitte gab es die ersten Prozesse, bei denen chinesische Firmen gegen Fälscher aus dem eigenen Land klagten.
Wir erinnern uns: Anfang des neuen Jahrtausends tauchten allerorten illegale Nachbauten auf. Vom Kugellager bis zur komplexen Maschine: Nichts war vor den Piraten sicher.
Vieles davon stammte aus dem Reich der Mitte, das sich zu dieser Zeit öffnete – schlechtes Gewissen Fehlanzeige. Auch in Ost- und Südeuropa machte im Zuge der Globalisierung manche Fälscherwerkstatt auf.
Mittlerweile haben sich die Produzenten auf die Situation eingestellt. Viele Unternehmen verfügen über ausgeklügelte Strategien. Da gibt es die gewerblichen Schutzrechte, die immer mehr Firmen weltweit anmelden und mit Anwälten und Detektiven durchsetzen. So mancher macht einfach um China einen großen Bogen, um nicht ins Visier von Piraten zu geraten. Zudem setzen die Hersteller stärker auf technischen Kopierschutz, um das eigene Unternehmen vor Umsatzausfällen und die Kunden vor minderwertigen Plagiaten zu bewahren.
In diesem Bereich ist ein Wettrüsten zwischen den Fälschern und Kopierschützern im Gange. Waren beispielsweise Hologramme vor Jahren eine harte Nuss für Piraten, gibt es nunmehr in China Fabriken, die solche Labels innerhalb weniger Tage nachbauen.
Welche Möglichkeiten es heute gibt, um Produkte vor Nachbauten zu schützen, lesen Sie in unserem Schwerpunkt zum Thema Kopierschutz ab Seite 22. So gibt es verblüffend einfache Tricks, die wirksam sein können – ebenso wie Hightech-Lösungen aus der Welt der Nanotechnologie.
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