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WIG-Schweißen mit Hand und Fuß

Neues WIG-Schweißkonzept bietet flexible Einstellmöglichkeiten
WIG-Schweißen mit Hand und Fuß

Mit der neuen WIG-Serie V bietet Lorch eine Maschine, bei der die Stromstärke erstmals per Hand am Brenner und gleichzeitig über das Fußpedal eingestellt werden kann. Beim Reinigungsgerätehersteller Kärcher beweist die V-Serie ihre Alltagstauglichkeit.

Hans Haller ist Fachjournalist in Waiblingen

Eine Schweißanlage muss mir die Arbeit erleichtern, ohne dass ich lange darüber nachzudenken brauche, wie sie das tut“, sagt Dietmar Hartwig, Schweißer bei der Alfred Kärcher GmbH & Co. Das in Winnenden ansässige Unternehmen hat sich weltweit einen Namen als Hersteller von Reinigungsgeräten gemacht. In der zentralen Schweißbearbeitung wird das WIG-Verfahren mit Gleich- und Wechselstrom in erster Linie zum Fügen von VA-Stahl und Aluminium eingesetzt.
„Wir haben viele Jahre WIG-Erfahrung“, berichtet Hartwigs Kollege Bernd Schulz. „Selbstverständlich können wir uns nicht erlauben, stundenlang in den Handbüchern zu blättern. Das kostet nicht nur Zeit, das kostet jede Menge Geld.“ Es verwundert daher nicht, dass sich Kärcher bei der Anschaffung einer neuen WIG-Anlage für ein System entschied, das die Arbeitsabläufe wesentlich vereinfacht.
Bei der neuen WIG-Serie V der Lorch Schweißtechnik GmbH, Auenwald, überzeugte vor allem die parallele Bedienung über Brennertaste und Fußpedal die Schweißfachleute bei Kärcher. Der Clou: Sobald das Fußpedal getreten wird, gibt dieses den aktuellen Wert vor. Beim Bedienen über die Brennertaste hingegen wird der vorher eingestellte Sollwert übernommen. „Mit dem Fußpedal kann ich das Schmelzbad und alle Parameter kurzfristig beeinflussen. Über die Steuerung am Brenner kommen die Werte an der Anlage zum Tragen“, erläutert Schweißexperte Bernd Schulz. Dies sei eine entscheidende Arbeitserleichterung, die sich in entsprechender Fertigungsqualität widerspiegele.
Hinter dem scheinbar einfachen Bedienkonzept steckt eine Menge Entwicklungsarbeit, wie Lorch-Entwicklungsleiter Michael Isermann verdeutlicht: „Um die Intelligenz, die hinter dem V-Konzept steckt, umsetzen zu können, ist eine aufwendige, ausgeklügelte digitale Logik erforderlich. Sie setzt die vom Anwender vorgegebenen Werte aus Brennertaste und Fußpedal richtig in Schweißleistung um.“
Schweißbad lässt sich sauber kontrollieren
Die Schweißexperten bei Kärcher schätzen besonders die DC-Optionen der WIG-Anlage bei VA-Dünnblech. „Wir fahren im DC-Bereich runter bis etwa 40 Ampere. Und alles ohne Zusatzwerkstoffe“, erläutert Dietmar Hartwig. Er deutet auf einen Wasserbehälter aus VA, der für eine Waschstraße gefertigt wird. Gerade in den niedrigen Ampere-Bereichen überzeuge die V-Anlage mit hervorragenden Leistungswerten und Reserven für die Wurzelschweißung. „Das Schweißbad ist sauber zu kontrollieren. Dank geringer Wärmeeinbringung hat man Wurzel, Schmelzbad und Zwangslagen sehr gut im Griff“, berichtet Bernd Schulz. „Der Werkstoff verläuft sehr kontrolliert. Ergebnis ist eine saubere Schweißnaht mit perfekter Optik.“ Dies bedeute letztlich auch einen Kostenvorteil, da die Nacharbeit deutlich reduziert werde. Das Schleifen der Kanten entfalle komplett.
Zu den wesentlichen Pluspunkten der neuen WIG-Serie von Lorch zählt neben einer hohen Variabilität das neu konzipierte Design. Durch eingehende Ergonomiestudien gestützt, ließ sich die Benutzerführung für den alltäglichen Einsatz deutlich verbessern. Ein für die Arbeit ein nicht zu unterschätzender Punkt. Denn was nützt dem Schweißer die beste Technik, wenn das Handling Anlass zu Ärger gibt? In diesem Punkt kann die WIG-Anlage insbesondere im harten Alltagsgeschäft überzeugen: „Man kommt mit dem System intuitiv zurecht“, merkt Dietmar Hartwig an. „Alle Einstellungen sind sehr einfach nachzuvollziehen.“
Für Alltagstauglichkeit sorgen auch die bequeme Bedienung durch die ergonomisch angeordneten Bedienelemente sowie der einfache Transport mittels groß dimensionierter Griffe und Rollen. Komfort heißt bei der V-Serie auch Geräuschreduktion – von 3 A stufenlos hinauf bis zur Leistungsgrenze. Die 80-kHz-Taktfrequenzen bringen eine so niedrige Stromwelligkeit, dass Lichtbogenruhe und Stabilität die Arbeit begleiten. Hinzu kommt eine deutliche AC-Lärmreduktion dank der neu entwickelten Stromform dB-down.
Die V-Baureihe besitzt ein digitales Gehirn, mit dem 100 verschiedene, voneinander unabhängige Jobs komfortabel gespeichert und sogar zu Schweißfolgen zusammengestellt werden können. Nebenbei stellt die Anlage für einen Schweißjob selbstständig über 20 verschiedene Parameter ein, die sie aus einer integrierten Datenbank einliest, um das Schweißergebnis zu optimieren. Der Anwender gibt zum Beispiel beim AC-Schweißen den Elektroden-Durchmesser vor, und die Kalotten-Automatik richtet ständig via Wechselstrombalance die Elektrode in Idealform. Wer es gern spitzer hat, betätigt kurz die Bedienerführung. Die Wurzel wird noch exakter erfasst und die Nahtgeometrie optimiert. Die neue V-Serie ist in fünf Leistungsklassen mit 240, 270, 300, 400 oder 500 A verfügbar, wahlweise in gas- oder wassergekühlter DC- oder AC/DC-Ausführung.
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