Für produzierende Betriebe bedeutet Globalisierung Chance und Herausforderung zugleich. Die Chancen sind viel diskutiert worden. Sie beziehen sich vor allem auf neue Möglichkeiten durch globale Absatz- und Beschaffungsmärkte. Herausfordernd sind die Veränderungen von Strukturen und Abläufen, die mit einer globalen Produktion verbunden sind.
Zwei große Bereiche müssen dabei besonders beachtet werden: Erstens die globale Produktentwicklung. Produkte müssen für einen Weltmarkt entwickelt werden. Das heißt, Kundenwünsche werden vielfältiger, und die „Übersetzung“ von Anforderungen in technisch und wirtschaftlich ausgereifte Produktkonzepte wird zu einer immer schwierigeren und komplexeren Aufgabe für Ingenieure. Entwicklungsbereiche werden daher zunehmend entlang der Absatzmärkte in zentrale Grundlagenforschung und dezentrale Applikationsentwicklung vor Ort strukturiert. Telekommunikationssysteme und moderne IuK-Technologien werden diesen Trend unterstützen.
Punkt zwei ist die weltweit verteilte Produktion. Die Gestaltung und der Betrieb skalierbarer Produktionsnetze gehören zu den großen Herausforderungen der nächsten Jahre. Der Umgang mit Stückzahlschwankungen und Variantenvielfalt führt zu der Notwendigkeit, Produktionsverbünde – als gesamtes Netzwerk wie auch in den einzelnen Standorten des Netzes – für unterschiedliche Betriebspunkte skalieren zu können. Das klassische Verständnis von Flexibilität wird dazu nicht mehr ausreichen. Vielmehr werden modulare Produktionsstrukturen benötigt, die reaktionsschnell, reversibel und kostengünstig auf- und wieder abgebaut werden können.
Zusammenfassend möchte ich behaupten, dass die Globalisierung den derzeitigen Trend zu modularen, wandlungsfähigen Betriebsstrukturen verstärkt – und zwar in einem positiven Sinne für Produktionsbetriebe.
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