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„Wir haben den Messeplatz Brünn sichtbar weiter entwickelt“

Messechef Karlheinz Wismer im Industrieanzeiger-Gespräch:
„Wir haben den Messeplatz Brünn sichtbar weiter entwickelt“

Die Messe Düsseldorf hat aus ihren Leitmessen Exportartikel für alle Welt gemacht. Karlheinz Wismer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messegesellschaft und zugleich Chef der Messe Brünn, äußert sich im Exklusiv-Interview über die Maschinenbaumesse Brünn und die Ziele im Ausland.

Das Gespräch führte unser Redaktionsmitglied Tilman Vögele-Ebering

?Herr Wismer, am 18. September startet die Maschinenbaumesse MSV im tschechischen Brünn. Welchen Stellenwert hat die Ausstellung Ihrer Meinung nach?
!Die Maschinenbaumesse ist sicher das Aushängeschild unserer Brünner Tochtergesellschaft BVV: Sie ist die bekannteste und internationalste Veranstaltung. Die Maschinenbaumesse MSV hat sich in den letzten Jahren durchweg positiv entwickelt. Nicht zuletzt deshalb, weil wir neue Impulse gegeben haben. Aus unserer Sicht ist die MSV auch die Veranstaltung mit dem größten Potenzial.
?In welchen Bereichen sehen Sie die Entwicklungsmöglichkeiten?
!Wir haben im vergangenen Jahr einen neuen Schwerpunkt entwickelt: das sogenannte K Special, also den Sektor Kunststoffmaschinen nach dem Vorbild der Leitmesse K in Düsseldorf. In diesem Jahr gehen wir genauso vor mit der Branche Mess-, Regel- und Automatisierungstechnik. Dort haben wir das Know-how unserer Düsseldorfer Interkama. Schwerpunkte dieser und ähnlicher Art müssen wir pflegen und weiter ausbauen.
?Welchen Stellenwert hat in dem Konzept die Internationale Messe für Metallbearbeitung IMT, die parallel zur Maschinenbau-Schau stattfindet?
!Dieser Bereich soll weiterhin ein genereller Schwerpunkt der MSV sein. In den Jahren, in denen auch die Emo stattfindet, besteht allerdings das bekannte Problem, dass wir keine Werkzeugmaschinen ausstellen dürfen.
? Haben sich Ihrer Meinung nach die Erwartungen der Messe Düsseldorf am Standort Brünn erfüllt?
!Das kann ich uneingeschränkt mit Ja beantworten. Die Ergebnisse der vergangenen zwei Jahre sind sehr positiv; wir erwirtschaften eine gute Rendite. Mit der dortigen Mannschaft und unserem Team haben wir den Messeplatz auch sichtbar weiterentwickelt.
?Welche Ziele verfolgen Sie dort langfristig?
!Brünn soll der zentrale Messeplatz in Mittel- und Südosteuropa sein. Wir wollen es erreichen, dass dort nicht nur die Aussteller kommen, die am tschechischen Markt interessiert sind. Es sollen darüber hinaus die Unternehmen in Brünn ausstellen, die beispielsweise im polnischen, ungarischen und österreichischen Markt neue Abnehmer suchen. Zum Vergleich: Es stellen ja auch viele Firmen auf unseren deutschen Leitmessen aus, die beispielsweise am französischen Markt interessiert sind.
?Besucher und Aussteller erwarten in Mittel- und Osteuropa mittlerweile westeuropäischen Standard bei einer Messe. Was tut sich in Sachen Infrastruktur für die Anreise und auf dem Gelände selbst?
!Die Verkehrsanbindung hat sich schon sehr verbessert: Es gibt mittlerweile eine Flugverbindung via Prag. Darüber hinaus soll auf der österreichischen Seite die Autobahn bis zur Grenze ausgebaut werden. Der Flughafen Wien wäre dann von Brünn nur eine gute Fahrstunde entfernt. Zur MSV wird zudem ein Parkhaus mit 800 Plätzen fertiggestellt sein. Der Standard auf dem Messegelände erreicht durchaus westeuropäisches Niveau.
?Beim Auslandsgeschäft bemühen Sie immer wieder den Begriff Synergieeffekte. Wo sehen Sie diese konkret und inwiefern profitieren die Aussteller davon?
!Ein Vorteil für den Austeller ist, dass er auch im Ausland auf einen verlässlichen, bekannten Partner zurückgreifen kann. Er wird vom gleichen Team betreut wie in Düsseldorf. Aussteller und Besucher geben uns damit einen Vertrauensvorschuss und verlassen sich auf die Qualität, die Sie von uns gewohnt sind. Für uns als Veranstalter ergibt sich auch ein Vorteil: Es wird im Gegenzug einfacher für uns, im Ausland Beteiligungen für unsere Messen zu gewinnen, da wir uns ja in den Industriebranchen bewegen, mit denen wir vertraut sind.
?Sie haben mittlerweile in den MOE-Ländern und in den wichtigen asiatischen Märkten eigene Standorte. Welche Ziele verfolgen Sie dort?
!Eines vorweg: Wir haben am Standort Düsseldorf unsere Leitmessen, die wir ausbauen und stärken wollen. Aber es gibt interessante, regionale Märkte in den Wachstumsregionen, in denen sich Messen entwickeln. Und dort wollen wir unseren Stammkunden den Service bieten, ebenfalls mit dabei zu sein.
?Die Messe Düsseldorf investiert gemeinsam mit den Messen München und Hannover in ein neues Ausstellungsgelände in Shanghai/Pudong. In Moskau helfen Sie Ihren russischen Partnern, eine neue Halle zu bauen. Welche Investition folgt als nächstes?
!In Gebäude investieren wir nur mit dem Joint Venture in Shanghai. In Moskau handelt es sich um eine Mietvorauszahlung als Finanzierungshilfe. Ansonsten nutzen wir alle Möglichkeiten, um die Expansion sinnvoll voranzutreiben: eigene Gesellschaften wie in Singapur, eigene Aktivitäten wie in Moskau oder eben Joint Ventures wie in Shanghai. Wichtig ist eine Zusammenarbeit mit Verbänden, wie beispielsweise mit der China Society of Instruments, mit der wir die Automationsmesse Miconex in Peking organisieren.
?Bei einem Konzernumsatz von 590 Millionen Mark im Jahr 1999 erwirtschaftete die Messe Düsseldorf 145 Millionen im Ausland. Bis in welche Dimensionen wollen Sie das Auslandsgeschäft vorantreiben?
!In Umsatzanteilen möchte ich das nicht ausdrücken. Unter den deutschen Messen haben wir meiner Meinung nach das breiteste internationale Engagement, und das wollen wir beibehalten. Aber es gibt einen klaren Beschluss der Geschäftsleitung: Wir wollen nicht an weiteren Plätzen über das jetzige Engagement hinaus aktiv werden. Das ist nicht zuletzt auch eine Kapazitätsfrage.
Maschinenbaumesse MSV: Automation und WZM als Schwerpunkte
Die 42. Maschinenbaumesse MSV in Brünn öffnet vom 18. bis 22. September ihre Tore. Highlights dieses Jahr sind das Special Automatisierung und die 2. Internationale Messe für Metallbearbeitung.
Für fünf Tage ist Brünn Gastgeber für die größte Messe der Maschinenbaubranche im mittel- und osteuropäischen Raum. Schwerpunkt ist dieses Jahr – wie immer in den Emo-freien Jahren – die Internationale Messe für Metallbearbeitung, die IMT 2000. Sie findet zum zweiten Mal als ausgegliederte, eigenständige Parallel-Veranstaltung zur Maschinenbau-Schau MSV statt.
Die 2. IMT hat ihren Platz in der neuen Halle V, die nach neunmonatiger Bauzeit zur Messe eröffnet wird. Auf knapp 13 000 m² Grundfläche sind 7700 m² moderne Ausstellungsfläche entstanden. Nach Angaben des Veranstalters, der Brünner Messegesellschaft BVV, war die neue Fläche schnell ausgebucht: Neben internationalen Marktführern seien zahlreiche tschechischen Werkzeugmaschinenhersteller dabei. Bei der letzten IMT 1998 zählten die Veranstalter 530 Firmen aus 21 Ländern.
Das diesjährige Special der Maschinenbaumesse MSV heißt Atomatisierung. Mit dem Know-how der Veranstaltung Interkama der Messe Düsseldorf soll der Schwerpunkt mit über 400 Ausstellern zur größten Schau der Mess-, Steuer-, Regeltechnik und Automation in der Region Mittel- und Osteuropa werden.
Im Vorjahr besuchten knapp 105 000 Besucher aus 62 Ländern die MSV. Über 2500 Aussteller, davon ein Drittel aus dem Ausland, belegten über 74 000 m² Ausstellungsfläche. Im diesem Jahr rechnet Jiri Rousek, Projektleiter der Maschinenbaumesse, mit mindestens 110 000 Besuchern. tv
So kommen sie nach Brünn
Anreise per Flugzeug:
Seit Mai gibt es wieder eine Flugverbindung mit den Czech Airlines CSA via Prag (Auskunft und Buchung über IATA-Reisebüros).
Reise- und Sicherheits-Tipps
Beim Auswärtigen Amt auf der Site www.auswaertiges-amt.de unter dem Button „Länder- und Reiseinformationen“ und bei den Automobilclubs.
Projektleitung Maschinenbaumesse MSV:
Tel. 00420/5/4115-2960, Fax 00420/5/4115-2960
Unterkunft:
BVV Fair Travel, Tel. 00420/5/4115-9167 und -9168, Fax -9171, E-Mail ft@bvv.cz
Sonstige Informations-Sites:
www.brno-city.cz und www.bvv.cz/msv-de
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