„Wir haben eine Reihe von Patenten auf das Hydroformen angemeldet“

Chefredakteur Dr. Rolf Langbein sprach mit Teruaki Yogo in Akatsuki bei Nagoya

Herr Yogo, in der Messtechnik und in der Rohrbearbeitung tritt Ihr Unternehmen weltweit erfolgreich an. Wie kam es dazu, dass Sie jetzt das Hydroformen so rasant vorantreiben?

Für das Hydroformen braucht man Biegemaschinen und für Biegemaschinen braucht man die DDV-Pumpe. 1995 hatten wir die volumetrisch gesteuerte Pumpe mit Servomotor entwickelt. Schon bald haben wir sie in Biegemaschinen integriert, mit Erfolg. Über diese Entwicklung sind wir zum Hydroformen gelangt, einem Verfahren, dem wir große Möglichkeiten für die Zukunft einräumen.

Sie haben die Technologie vorangetrieben und sogar für das Verfahren spezifische Pressen gebaut? Wie finanziert ein mittelständisches Unternehmen die sicherlich hohen Entwicklungskosten?

Natürlich bedeutet die Finanzierung des Projektes für Opton einen Kraftakt. Zu unserer Freude hat aber unsere Bank dieser Finanzierung zugestimmt. Hinzu kommt die Förderung in Höhe von vier Millionen Mark von einer Organisation namens NEDO New Energy and Industrial Technology Development Organisation. Es ist eine Unterorganisation des Ministry of Economy, Trade and Industry, METI, früher MITI genannt. Sie fördert unter anderem energieschonende Technologien. Man hat natürlich vorab unsere Erfahrungen und die bis dahin erzielten Ergebnisse geprüft. Erst dann ist die positive Entscheidung gefallen.

Ihr Unternehmen setzt jetzt auf drei Produktfelder. Wie sehen Sie deren künftige Bedeutung und Weiterentwicklung?

Wir verfolgen zur Zeit die Entwicklung von drei Technologien: die NC-Technologie, die optische Technologie und die DDV-Servo-Pumpe. Diese drei Faktoren sind die Voraussetzung für die drei Säulen Biegemaschinen, Hydroformen und Messgeräte. Es sollte möglich sein, bei den Messgeräten künftig mehr Umsatz zu erzielen. Der Umsatz mit dem Hydroformen ist nicht so groß wie der mit Messtechnik. Aber der Marktanteil wird groß sein, weil wir für unsere Entwicklungen im Hydroformen einige Patente angemeldet haben. Dabei wird der Einfluss der Automobilbranche sehr groß sein.

Sehen Sie ein schnelles Einführen des Hydroformens im Markt oder wird es noch Zeit brauchen, um zu einem breiteren Einsatz zu gelangen?

Die Marktentwicklung für das Hydroformen hängt bei uns natürlich vom wirtschaftlichen Klima in Japan ab. Wir bekommen zur Zeit viele Anfragen von Automobilfirmen und Zulieferern. Die Nachfrage ist groß, aber wegen des schlechten Wirtschaftsklimas kann man nicht investieren. Für mich heißt das, dass sich der Markt schnell entwickeln wird, wenn sich das Klima in Japan verbessert.

Welche Märkte spielen da global eine Rolle und wie ist Ihrer Meinung nach die Abstufung dieser Märkte?

Da ist zunächst der amerikanische Markt. Dort herrscht ein größeres Interesse an Neuheiten. Europa ist für uns schwer wegen der starken deutschen Wettbewerber. In Japan ist es ebenfalls schwer wegen der momentanen Marktsituation. Das war die technische Betrachtung. Wichtig sind aber vor allem die Verkaufsbereiche. Die Verkaufsstrategie hängt davon ab, wie man eine Vernetzung für den Verkauf aufbauen kann. Davon ist die Marktentwicklung abhängig. Wir haben jetzt für das Hydroformen eine neue Firma in Amerika gegründet. Sie soll ein Prüfstein sein.

Opton Co., Ltd., Akatsuki/Japanin Deutschland MiiC&Co. GmbH