Der italienische Verband für Logistiksysteme und Supply Chain Management, Ailog, unterstützt die Expologistica, die parallel zur Movint stattfindet. Präsident Domenico Netti nennt Ailogs Ziele.
Herr Netti, welche Rolle spielt Ailog national und international?
Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, Richtlinien für die Arbeit mit Lieferketten zu erstellen – stets im Hinblick auf die Änderungen, die sich aus dem globalisierten Markt ergeben. Wir übernehmen deshalb im europäischen Rahmen die Rolle eines Koordinators im Bereich des Supply Chain Management – vor allem dank der Zusammenarbeit von italienischen und europäischen Mitgliedern.
Bestehen Partnerschaften zu deutschen Organisationen?
Zurzeit noch nicht, doch halten wir den Austausch von Know-how mit den deutschen Verbänden für äußerst wichtig. Wir haben aber zunächst der Schaffung von Logistikverbänden in den osteuropäischen Ländern und der darauf folgenden wirtschaftlichen und logistischen Zusammenarbeit mit diesen Ländern den Vorzug gegeben. Dies kann aber den Austausch zwischen allen Ländern des europäischen Kontinents positiv beeinflussen.
In welchen osteuropäischen Ländern sind Sie vertreten?
Ailog hat in Rumänien in Bukarest sowie in Russland in Moskau Logistikverbände gegründet, nächstes Jahr startet eine neue Vereinigung in der Ukraine. Ein dichtes Netzwerk von Logistik- und Unternehmensfachleuten aus allen europäischen Ländern bildet unserer Ansicht nach ein wesentliches Element einer beschleunigten wirtschaftlichen Entwicklung in der EU.
Was gilt es zu beachten, wenn ein Lieferantennetzwerk mit italienischen Partnern aufgebaut werden soll?
Vor allem auf dem Markt der Gebrauchsgüter gibt es in Italien eine exzessive Aufsplitterung der Verkaufsstellen, die im Vergleich zu Ländern wie Frankreich oder Deutschland beispiellos ist. Dies bedingt natürlich ein anderes Bild des logistischen Netzes und eine andere Art des Verhältnisses zum Vertriebsnetz verglichen mit den Nachbarländern.
Transport und Verwaltung der Warenbestände sind damit aufgrund dieses engmaschigen Netzes von Verkaufsstellen die wichtigsten Kostentreiber der Logistik. Die Verwaltung ist deshalb teuer, weil es immer noch viel zu hohe Lagerbestände gibt. Auf der nächsten Position in der Kostenrangliste folgen das Outsourcing und die Software, womit die Beratung an die letzte Stelle rutscht.
Was bewegt Ailog zum Engagement hinsichtlich Movint und Expologistica?
Die Zusammenarbeit hat sich als sehr positiv erwiesen, weil die beiden Messen die Möglichkeit bieten, mit den innovativen Ideen von Fachleuten in Verbindung zu treten. Diese erleben täglich den Markt. Zusätzlich bin ich der Ansicht, dass man der Anregung zur technologischen Innovation eine noch direktere Richtung geben sollte. Das Zusammentreffen der Erfahrung von Ailog mit den Zukunftsperspektiven der Hersteller und Anwender kann also nur anregend sein.
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