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„Wir wollen in Deutschland stärker Fuß fassen“

Finn-Power-Chef Tomas Hedenborg sieht sein Unternehmen auf einem guten Weg
„Wir wollen in Deutschland stärker Fuß fassen“

„Wir wollen in Deutschland stärker Fuß fassen“
„Servoelektrische Maschinen sind ganz klar ein Wachstumssegment.“
Für den finnischen Blechbearbeitungsspezialisten Finn-Power, Kauhava, ist die Messe Euroblech die wichtigste Plattform, um seine Neuheiten zu präsentieren. Geschäftsführer Tomas Hedenborg äußert sich zu Marktlage und technischen Trends.

Herr Hedenborg, wie ist Ihrer Einschätzung nach die aktuelle Lage auf den Absatzmärkten und speziell auf dem deutschen Markt?

Insgesamt ist der Markt sehr lebhaft geworden. Seit dem letzten Quartal 2005 hat der Bestelleingang weltweit deutlich zugenommen. Auch der deutsche Markt ist in Fahrt gekommen. Wir sehen dort ein sehr großes Potenzial und eine hohe Investitionsbereitschaft, vielleicht auch einen Nachholbedarf.
Wo wächst Ihr Unternehmen am stärksten?
Wir wachsen vor allem in unseren klassischen Märkten, also in den westlichen Industrieländern. Unser größter Markt ist Nordamerika, an zweiter Stelle kommt Italien, dann die anderen westeuropäischen Länder. Finnland als Heimatmarkt ist natürlich wichtig, aber dann kommen auch schon Märkte wie Benelux, Deutschland, Frankreich und Spanien.
Der deutsche Markt spielt demnach für Finn-Power keine große Rolle?
Wir haben den deutschen Markt in der Vergangenheit etwas vernachlässigt. Allerdings spüren wir den Wettbewerb dort auch sehr stark. Unser Ziel ist es aber auf jeden Fall, in Deutschland stärker Fuß zu fassen. Dafür haben wir uns in den letzten 18 Monaten strategisch anders aufgestellt. Wir haben unsere Möglichkeiten hinsichtlich Service, Wartung und Vertrieb verstärkt und beginnen jetzt, die Ergebnisse dieser Strategie zu sehen.
Gehören auch Firmenübernahmen und Kooperationen zu Ihrer Wachstumsstrategie?
Unser Schwerpunkt liegt eindeutig auf dem organischen Wachstum. Allerdings haben wir in den letzten Jahren sehr erfolgreiche Partnerschaften aufgebaut. Es ist ja bekannt, dass wir bei den Gesenkbiegemaschinen eng mit der holländischen Firma Safan zusammenarbeiten. Diese Zusammenarbeit ist für beide Parteien sehr erfolgreich. Für uns eröffnet sich damit die Möglichkeit, das gesamte Technologie-Sortiment und damit Gesamtlösungen anzubieten. Die beste technische Lösung für jedes Kundenproblem zu finden – das ist eine unserer Stärken. Firmenkäufe stehen nicht auf der Tagesordnung.
Wie entwickeln sich Ihre Zahlen?
Letztes Jahr haben wir 155 Millionen Euro Umsatz und damit ein Umsatzwachstum von 13 Prozent erzielt. Dieses Jahr werden wir deutlich über 20 Prozent und damit über 190 Millionen Euro erreichen – und dies rein organisch. Das erfordert unsere gesamte Konzentration und die Fokussierung aller Ressourcen auf diese Wachstumsstrategie.
Bemerken Sie Verschiebungen in der Bedeutung der verschiedenen Blechbearbeitungstechniken?
Nein, eigentlich nicht. Unser Basisgeschäft ist ja das Stanzen. Allerdings haben wir in diesem Jahr sehr große Wachstumsraten bei Laserprodukten und Biegeautomaten erzielt. Wenn ich eine Technik hervorheben sollte, die eine deutliche Nachfragezunahme verspricht, dann sind das die Biegeautomaten. Es gibt Industrien und Produkte, bei denen die Vorteile dieser Systeme gegenüber Gesenkbiegemaschinen sehr deutlich zu sehen sind.
Welche Vorteile sind das?
Einerseits können Biegeautomaten gegenüber herkömmlichen Abkantpressen eine bessere Qualität sicherstellen, weil keine Relativbewegung zwischen Werkzeug und Blech stattfindet. Andererseits ermöglichen sie auch von der Produktivität her deutliche Steigerungen. Die Vorteile zeigen sich besonders, wenn man hochwertige Materialien verarbeitet, zum Beispiel Edelstahl. Außerdem bei Produkten, bei denen die Oberflächenqualität eine große Bedeutung hat.
Welchen Stellenwert messen Sie der Automatisierung bei?
Die Automatisierung gehört auf jeden Fall zu den großen Antriebskräften bei den Wachstumsraten, die wir momentan verzeichnen. In den westlichen Märkten beobachten wir, dass Produktivität und Verfügbarkeit der Anlagen eine große Rolle spielen. Hier kommt unsere lange Erfahrung im Bereich der Automatisierung gut zur Geltung. Wir verkaufen unsere Maschinen sehr oft mit umfangreichen Materialhandhabungssystemen.
Wie beurteilen Sie die Chancen der elektrischen Antriebstechnik?
Servoelektrische Maschinen sind ganz klar ein Wachstumssegment. Wir waren ja schon sehr früh mit unseren servoelektrischen Revolverstanzen am Markt und haben vor zwei Jahren auf der Euroblech eine servoelektrische Biegemaschine vorgestellt, die enorm erfolgreich ist. Immer mehr Kunden wollen die Vorteile dieser Technik nutzen. Das sind Vorteile hinsichtlich Genauigkeit und Geschwindigkeit, hinzu kommt der geringere Energieverbrauch. Für viele Betriebe ist es durchaus interessant, auf Hydraulik zu verzichten und eine saubere, ölfreie Produktion zu fahren.
Welche Bedeutung hat die Messe Euroblech für Finn-Power?
Die Euroblech ist eindeutig die wichtigste Branchenmesse. Erstens findet sie mitten in unseren Hauptabsatzgebieten statt, zweitens ist sie eine spezialisierte Messe, deren Besucher vor allem an Neuheiten und Problemlösungen interessiert sind. Sie ist daher für uns ein Anlass, hier alle größeren Innovationen vorzustellen.
Welche Neuheiten werden Sie denn zeigen?
Bei den Revolverstanzen bringen wir eine neue Generation servoelektrischer Maschinen. Im Laserschneidsektor zeigen wir eine neue Produktfamilie, die besonders auf Applikationen ausgerichtet ist, bei denen es auf die Automatisierung des Prozesses ankommt. Bei den Biegeautomaten stellen wir eine neue servoelektrische Maschine vor. Hier haben wir vor allem eine Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten umgesetzt. Das heißt, die Maschine kann größere Bleche verarbeiten. Der vierte Neuheiten-Bereich betrifft die Systemintegration, also die Art und Weise, wie wir die Maschinen oder die Gesamtinstallation ansteuern und einbinden können in eine existierende Infrastruktur. Die Ziele sind Produktivitätssteigerungen und Verbesserungen der Bedienbarkeit solcher komplexen Systeme.
Dipl.-Ing. Lothar Handge Fachjournalist in Velbert
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