Startseite » Allgemein »

„Wir wollen langsames Wachstum – aber unser Konzept behalten wir bei“

Veranstalter Paul E. Schall: Wechsel nach Stuttgart war für die Messe Motek unabdingbar
„Wir wollen langsames Wachstum – aber unser Konzept behalten wir bei“

„Wir wollen langsames Wachstum – aber unser Konzept behalten wir bei“
Messeveranstalter Paul E. Schall (Bild: Schall): „Wäre ich nicht nach Stuttgart gegangen, hätte die Automatica diesen Schritt getan – und die Motek hätte in Sinsheim sehen müssen, wo sie bleibt.“
Weil die Sinsheimer Motek seit Jahren aus den Nähten platzt, hat Veranstalter Paul E. Schall für 2007 den Wechsel nach Stuttgart geplant. Mehr Internationalisierung soll dort stattfinden, wobei den Ausstellern und Besuchern aus Europa die größte Bedeutung zukommt.

Das Gespräch führte unser Redaktionsmitglied Dr. Birgit Oppermann birgit.oppermann@konradin.de

Herr Schall, Wachstum für Ihre Messen war ein Hauptargument, um sich aus Sinsheim zu verabschieden. Warum muss die Motek weiter wachsen?
Nachdem sich einige Aussteller in Sinsheim seit Jahren mit High-Tech-Produkten in einer Leichtbauhalle präsentierten, kam öfter die Frage, ob das sein muss. Nach solchen Wünschen muss ich mich natürlich richten. Außerdem tut es der Motek gut, wenn sie wächst. Nicht in großen Schritten, aber bis zu zehn Prozent Zuwachs sind in den kommenden zwei oder drei Jahren sicher möglich. Abgesehen davon: Die Automatica wäre mit hundertprozentiger Sicherheit nach Stuttgart gegangen, wenn ich dem nicht zuvorgekommen wäre. Dann hätte mich der Wettbewerb am Standort Sinsheim an die Wand gespielt.
Wenige Leit- und Spezialmessen bei einer Größe von rund 70 000 Quadratmeter, so haben Sie mal die Zukunft der Messen in Deutschland beschrieben. Gilt das auch für die Motek?
Um Produkte für Montage und Handhabung zu präsentieren, braucht man keinen Stand mit 1000 Quadratmetern. Auch wenn die bisherigen Aussteller in den nächsten Jahren mehr Fläche belegen wollen und noch ein paar Aussteller hinzukommen, wird die Motek kaum über 60 000 Quadratmeter hinausgehen. Das entspricht dem Charakter, den wir beibehalten wollen: Die Nomenklatur bleibt die gleiche, sonst würden wir das Konzept eines kompakten Branchen- treffs verwässern.
Mehr Platz, bessere Verkehrsanbindung – kommen mit dem neuen Standort auch höhere Kosten auf die Aussteller zu?
Im Prinzip Nein. Kleine Anpassungen hat es in Sinsheim immer gegeben, und so geht es auch von 2007 an in Stuttgart weiter. Keiner redet davon, plötzlich 50 Prozent draufzuschlagen.
Mit rund 30 000 Besuchern waren Sie in den vergangenen Jahren sehr zufrieden. Sollte die Motek in Stuttgart mehr Publikum anlocken?
Das neue Gelände wird uns sicher etwas bringen, nicht zuletzt bei den internationalen Besuchern. Bei der automatisierten Montage ist Deutschland nach wie vor führend, und das interessiert die Fachleute aus ganz Europa. Umgekehrt sitzen die meisten Abnehmer für Montagetechnik und die Peripherie – vor allem kleinere Betriebe – in Baden-Württemberg.
Sie haben seit einigen Jahren das Messekonzept ins Ausland transferiert. Muss die Motek auch in Stuttgart internationaler werden, um Erfolg zu haben?
Wir sind nicht allein auf der Welt, und natürlich brauchen die anderen Länder eigene Messen, wo sich die Fachleute informieren – auch wenn diese Veranstaltungen etwas kleiner ausfallen. Aber wenn wir in Deutschland den Zustand halten können, dass rund 20 Prozent der Motek-Besucher aus dem Ausland zu uns kommen, haben wir es gut getroffen. Und ich wiederhole es: Am interessantesten sind die Europäer. Die Chinesen kommen mit Sicherheit zum Abkupfern, die Japaner haben das schon hinter sich, und die Amerikaner bleiben sowieso weg.
Die 25. Motek im Jahr 2006 ist die letzte in Sinsheim. Packt Sie da trotz des unternehmerischen Kalküls nicht auch die Wehmut?
Ich verlasse in Sinsheim ein Gelände, in das ich eine Menge Herzblut gesteckt habe. Es ist wie der Abschied von einer schönen Frau. Aber hier zwingen die Zahlen zum Wechsel. Andererseits bleiben mir ja jetzt noch zwei Jahre, um gebührend Abschied zu nehmen.
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de