Dichtungshersteller Busak + Shamban hat ein PU-Entwicklungslabor eingerichtet, um künftig auch anwendungsspezifische PU-Rezepturen anbieten zu können.
Eine halbe Million Mark hat die Busak + Shamban (B+S) GmbH bisher in ihr neu eingerichtetes Polyurethan(PU)-Entwicklungslabor am Stammsitz in Stuttgart investiert. Peter Hahn, Vorsitzender der Geschäftsführung, gibt als Anlass den wachsenden industriellen Bedarf an Dichtungen und Formteilen aus PU an, die sich im Gegensatz zu PTFE spritzgießen lassen. Außerdem stellten Automobil- und Maschinenbau sowie Chemie immer höhere Anforderungen an das PU-Material. Hahn betont: „Durch den Aufbau einer eigenen PU-Prozesskette können wir innerhalb weniger Tage kundenspezifisches PU in Labormengen herstellen.“
Temperaturfestigkeit, chemische Beständigkeit und Abriebfestigkeit ließen sich so einstellen, dass das Material marktgängige Standard-Polyurethane „erheblich übertrifft“.
Diese Vorteile anwendungsspezifischer Dichtungen hängen aber nicht mit mangelnder Werkstoffkompetenz der großen Chemiekonzerne zusammen, erklärt Hahn. Vielmehr müssten die Großen die Werkstoffe so gestalten, dass sie ein möglichst breites Anwendungsfeld abdecken können. Dadurch entstünde für B+S eine Marktnische, in der es darum gehe, die Werkstoffe „ganz exakt an die jeweiligen Einbaubedingungen anzupassen“. Beispielsweise könnten Dichtungen und Formteile für Kraftfahrzeuge produziert werden, die Temperaturen bis zu 120 °C standhalten. Oder Dichtungen für Hydraulikbagger, die gegenüber konventionellen Dichtungen eine fünffache Lebensdauer erzielen. Nicht selten münden solche Entwicklungen später in Standardprodukte. Mit diesem Ansatz setzte B+S im letzten Jahr 285 Mio. DM um und verzeichnete dabei ein Wachstum von 10 %.
Speziell den im Großraum Stuttgart ansässigen Pneumatikherstellern winkt Hahn noch mit dem Zaunpfahl: „Durch unser neues PU-Labor rücken Dichtungen in greifbare Nähe, die ein völlig ruckfreies Anfahren pneumatisch betriebener Anlagen erlauben.“ os
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