Selbst mechanische Produkte müssen nach der neuen Ex-Schutz-Richtlinie zertifiziert sein. Nur dann läuft die Abnahme der Anlage glatt.
Seit dem vergangenen Sommer gilt sie: Die neue Norm für den Explosionsschutz, mit handlichem Namen kurz Atex-Richtlinie genannt. Ihre Inhalte umzusetzen, ist jedoch ein langwieriger Prozess. „Es gibt zwei wesentliche Änderungen, über die sich nicht alle im Klaren sind: Staub ist ebenso ein Thema geworden wie die Zertifizierung mechanischer Komponenten“, mahnt Alexander Schischek, Anbieter von Produkten für den Ex-Schutz-Bereich in Langenzenn.
So brauchen beispielsweise Komponenten, die bisher die Zertifizierung für den Explosionsschutz im Zusammenhang mit Gasen durchlaufen haben, heute eine Extra-Zertifizierung, wenn sie in staubigen Bereichen verwendet werden sollen. Welche Ex-Schutz-Zonen heute gelten oder wie Explosionsgruppe und Temperaturklasse zusammenhängen, beschreibt eine Broschüre (Informationen über Kennziffer).
Wenn zertifizierte Produkte eingesetzt werden, vereinfacht das die Abnahme der Anlage: Dass sie den Anforderungen für den Einsatz entsprechen, ergibt sich dann bereits aus der Anlagenbeschreibung.
Bei den mechanischen Komponenten herrscht aber zum Teil Unsicherheit: So meldete ein Hersteller von Zahnriemen zahlreiche Anfragen von Anwendern, ob denn ein Riemen ein eigenes Zertifikat brauche. Die Auskunft lautet: Der Riemen nicht, sehr wohl aber das gesamte Antriebssystem, da Riemen plus Scheibe bei Aufladung oder Überhitzung eine Zündquelle sein können.
Ein eigenes Zertifikat haben hingegen die Getriebemotoren TPM ex. Auch in explosionsgefährdeten Umgebungen und Atmosphären lassen sie sich einsetzen: AC-Servomotor und Planetengetriebe sind integriert und geschützt. Erhältlich sind die Getriebemotoren in den Zündschutzarten „Druckfeste Kapselung“ und „Erhöhte Sicherheit“. Die Baugröße der kompakten Einheit soll um bis zu 50 % unter der herkömmlicher Motor-Getriebe-Kombinationen liegen. Bei einer Baulänge von 186 mm erzielt der TPM ex, der bis zur Temperaturklasse T4 verfügbar ist, ein maximales Abtriebsmoment von 500 Nm.
Auch die Pneumatik unterliegt der Verordnung: Eine Atex-Zulassung für die Zone 22 haben die Airbox 32 und die Airbox K. Sie dürfen dort verwendet werden, wo hin und wieder explosive Stäube auftreten. Damit lassen sie sich ohne weitere Prüfungen in der Zone 22 verwenden, wo beispielsweise pulverförmige Lebensmittel oder Stäube von Kunststoffen, Aluminium und Magnesium anfallen. Die Schutzarten IP65 und 67 ermöglichen es darüber hinaus, die Komponenten prozessnah einzubauen, so dass sich Schaltschränke, Klemmkästen und Zulassungen erübrigen. Da die Airbox-Ausführungen mit dem AS-Interface ausgestattet sind, sollen sie geringen Aufwand bei der Montage verursachen, denn die Ventile müssen nicht separat montiert und verschlaucht werden.
Die Atex-zertifizierten Rex- Viva-Kupplungen wiederum erfüllen die Spezifikationen nach Ansi, ISO und DIN und sollen sich in weiten Bereichen leicht an verschiedene Wellenabstände anpassen lassen. Für die trocken laufenden, drehelastischen Kupplungen verwendet der Hersteller ein Polyurethanmaterial, das sehr haltbar und ermüdungsfest sein und Vibrationen gut ausgleichen soll. op
Weitere Informationen:
Atex-Broschüre 608
Getriebemotor 609
Airbox 610
Kupplung 611
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