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Zauberlehrlinge & Flaschengeister

Blick nach. .. China
Zauberlehrlinge & Flaschengeister

Das Ende der rein wirtschaftlichen Betrachtung Chinas ist nahe. Hier kurze Thesen des Kolumnisten zu den Ursachen und Folgen:

In den vergangenen 10, 15 Jahren wuchs China von einem Nichts zu einem internationalen Mitspieler. Warum?

– Ausländische Firmen haben in dieser Zeit circa 700 Mrd. US-$ in produktive Unternehmungen in China gesteckt und damit 520 000 produzierende Firmen dort aufgebaut.
– Der Verkauf chinesischer Unternehmens- und Bankenanteile an den Börsen in Hong Kong und New York hat weitere rund 400 Mrd. US-$ in das Land gebracht.
– Die Regierung, genauer: die China beherrschende Staatspartei, hat Kredite von etwa 300 Mrd. US-$ im Ausland aufgenommen.
– Inlandsschulden haben rund. 400 Mrd. US-$ in die Wirtschaft gepumpt.
– Etwa 100 000 in China arbeitende westliche Ausländer bewirken Jahr für Jahr einen Milliarden-Kaufkraftzufluss.
– Tausende ausländische Investoren haben einen riesigen technischen und betriebswirtschaftlichen Know-how-Transfer in die chinesische Wirtschaft getätigt.
Chinesische Unternehmen bieten neue Produkte auf den Weltmärkten zu unschlagbaren Preisen an. Mehrere Faktoren haben dies ermöglicht:
– der Know-how-Abfluss, ja die willentliche Wissens-Übertragung in heute bald 1000 Forschungs- und Entwicklungszentren ausländischer Firmen,
– der willkürliche Zugriff der Partei-Machthaber auf finanzielle Ressourcen (Banken),
– die freie Verfügbarkeit über billige und willige, in unendlicher Zahl vorhandene Arbeitskräfte.
Ausländisches Kapital und Know-how sind in ein System geflossen, das letztlich nur neun Personen beherrschen: die neun Mitglieder des Führungsgremiums der Staatspartei:
– Sie bestimmen in unbekannter Weise über ein Devisenguthaben von heute 819 Mrd. US-$ oder 1000 Mrd. US-$, wenn wir die Hongkonger Devisenguthaben hinzurechnen.
– Damit verfügen diese im Westen und auch in China weithin unbekannten neun Personen über einen erheblichen Einfluss auf die Weltwirtschaft.
Der durch die ausländischen Kapital- und Know-how-Transfers verursachte Aufstieg Chinas zu einem internationalen Mitspieler schafft Europa, Amerika, Japan und Taiwan inzwischen Probleme, siehe: Textilien, Schuhe, Möbel etc. – und demnächst auch Pkw.
Die chinesische Wirtschaft ist dabei die größte Verschwendungswirtschaft der Welt. Um 1 US-$ BIP zu erzeugen, verbraucht sie 11,5 mal soviel Strom wie die japanische.
– Ihr Rohstoffverbrauch beeinflusst schon heute die Weltmarktpreise merklich, dabei beträgt das Pro-Kopf-Einkommen der Chinesen derzeit nur ein Dreißigstel des Deutschen.
Der Aufstieg Chinas, verursacht von Amerika, Europa, Japan und Taiwan, geht, wie jedes Hinzutreten eines Zu-Spät-Kommers, auf Kosten derjenigen, die den Welt-Kuchen bislang alleine nutzten.
Es wird deshalb Konflikte geben. Die Zauberlehrlinge in Amerika, Europa, Japan und Taiwan – Politik und Wirtschaft – haben eine Flasche geöffnet – oder wie Napoleon 1817 sagte: einen schlafenden Löwen geweckt. Nun müssen sie mit den Geistern fertig werden, die sie riefen und die sie nicht einmal im Ansatz kennen. Die China-Seminare sollten diese Thematik nun aufnehmen.
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