Mit einer Taktzeit von durchschnittlich nur 4 s pro Kantung liefert die TruBend Cell 7000 einen doppelt so hohen Teiledurchsatz wie herkömmliche Biegezellen. Vergleicht man sie mit manuellen Biegeeinheiten, so kann sie dank ihrer Produktivität zwei bis drei solcher Maschinen ersetzen.
Ein Blick auf die Zusammensetzung der Biegezelle TruBend Cell 7000 zeigt, warum sie so schnell arbeitet: Sie besteht aus einer TruBend 7036 Cell Edition, die für den automatisierten Einsatz optimiert wurde sowie einem Biegeroboter BendMaster (15), einer Beladeeinheit LoadMaster Bend, einer Systempalette und einer Fahrbahn. Alle Bestandteile werden innerhalb einer Umhausung platziert und benötigen insgesamt nur 21 m2 Aufstellfläche. Pro Kantung benötigt die Zelle durchschnittlich 4 s. Sie hat damit einen doppelt so hohen Teiledurchsatz wie herkömmliche Biegezellen, teilt die Ditzinger Trumpf GmbH & Co. KG mit. Durch ihre hohe Produktivität könne die Zelle zwei bis drei manuellen Biegeeinheiten ersetzen.
Die TruBend 7036 Cell Edition hat eine Presskraft von 36 t und nutzt zum Beschleunigen des Druckbalkens einen Torque-Motor, der sie besonders dynamisch macht und zu einer maximalen Arbeitsgeschwindigkeit von 50 mm/s führt. Fliegende Hinteranschläge in Leichtbauweise helfen mit intelligenten Sensoren bei der schnellen Positionierung der Teile. Ein Pressbalken, der auf 2 x 510 mm teilbar ist, schafft Freiraum für den Greifer. Denn der kann nun an jeder Klemmung rechts und links vorbei fahren, in die Maschine hinein greifen und die Teile auch von hinten platzieren. Umgreifen ist überflüssig.
Der BendMaster ist fixer Bestandteil der Zelle. Mit seinem Zangengreifer kann er bis zu 500 mm x 400 mm große Teile, die bis zu 8 mm dick sein dürfen, präzise positionieren. Auch der BendMaster trägt seinen Teil zur Produktivität der Biegezelle bei: Er verfährt mit 4 m/sec und beschleunigt mit 15 m/s2 – bei einer hohen Wiederholgenauigkeit
Der LoadMaster Bend mit 4-Achs-Kinematik belädt die Biegeeinheiten hauptzeitparallel mit Platinen. Für die Teileaufnahme steht ein Multisauger zur Verfügung, der zunächst mit Hilfe von Gewichtssensoren eine Doppelblechmessung vornimmt und die Platinen vereinzelt. Ein integrierter Blechsensor vermisst sie anschließend optisch und übergibt sie dann lagegenau an den BendMaster, selbst wenn sie nicht exakt gestapelt wurden. Für alle Systeme gibt es eine zentrale Steuerung. Nur durch dieses ausgeklügelte Zusammenspiel ist eine Taktzeit von 4 s pro Kantung möglich.
Zur Grundausstattung der TruBend Cell 7000 gehört außerdem eine Systempalette, in der bis zu 24 verschiedene Platinen oder 4800 Teile mit einer Dicke von 1 mm bereitgestellt werden können. Die Fächer lassen sich flexibel abstecken, haben eine Größe von 200 mm x 200 mm bis 600 mm x 400 mm und können bis zu 200 mm hohe Stapel fassen. Das führt zu einer großen Flexibilität beim automatischen Biegen verschiedenster Materialien und Geometrien. Für die Ablage der fertigen Teile steht ein Fördersystem bereit, mit dem ganze Palettenboxen ausgeschleust werden. Kratzerempfindliche Teile können aber auch einzeln auf einem Material schonenden Förderband transportiert werden.
Wichtig beim automatisierten Biegen ist die Offline-Programmierung, die auch bei der TruBend Cell 7000 in bewährter Weise in das Programmiersystem TruTops Bend integriert wurde. Die Programme werden hauptzeitparallel am externen Arbeitsplatz erstellt, aufwändiges Teachen ist nicht nötig. Automatische Berechnungen unterstützen und optimieren die Werkzeugauswahl, die Biegefolgen und die exakte Greifposition. Algorithmen ermitteln die kürzesten Verfahrwege und reduzieren dadurch die Zeit pro Kantung. Integrierter Verkürzungswerte sorgen laut Trumpf dafür, dass die Qualität schon beim ersten Teil stimmt.
Optional kann auch der Austausch der Biegewerkzeuge automatisiert werden. Dafür steht der neue Werkzeugwechsler ToolMaster Bend zur Verfügung, aus dem sich der BendMaster die passenden Werkzeuge holt – ganz ohne Greiferwechsel. Die Biegewerkzeuge können dabei beliebig angeordnet werden, denn ein Erkennungssystem erfasst sie automatisch. Dafür wurden ID-Chips in die Werkzeuge eingesetzt, die über Datenkanäle in der Werkzeugklemmung und in den Lagerschienen des ToolMaster Bend mit der Steuerung kommunizieren. Wird ein zusätzliches Werkzeug gebraucht, kann es durch das Rüstfenster hauptzeitparallel an einen beliebigen Platz im ToolMaster Bend gesetzt werden. Das Tool Identifikation System erkennt automatisch Werkzeugtyp und Position und übergibt die Daten an die Steuerung. So gehören Rüstfehler der Vergangenheit an. Der ToolMaster Bend ist vor allem bei kleinen Losgrößen sehr hilfreich, da die Zelle damit unterschiedliche Aufträge ohne personellen Einsatz abarbeiten kann.
Die TruBend Cell 7000 richtet sich an alle Branchen, die kleine Platinen verarbeiten, egal ob in geringer oder großer Stückzahl – beispielsweise den Gehäuse- und Apparatebau, den Ofen- und Heizungsbau oder die Bereiche Klima, Lüftung und Leuchten. Aber auch Massenfertiger von Möbeln oder Automobilhersteller verarbeiten in der Regel verschiedenste kleine Blechteile, so dass sie mit der neuen Highspeed-Biegezelle besonders wirtschaftlich produzieren können. hw
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