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Zertifizieren beruhigt

Software für Safety und Security
Zertifizieren beruhigt

Sicherheitstechnik ist nach wie vor eines der Top-Themen in der Industrieautomatisierung. Besonders die Anforderungen an Softwarekomponenten als Teil von Sicherheitssystemen sind deutlich gestiegen.

Sicherheitsgerichtete Softwarebausteine für Maschinensteuerungen spielten in der Vergangenheit beim Zertifizieren eher eine untergeordnete Rolle. Lediglich funktionale Aspekte wurden in der Regel betrachtet. „Heute muss die Struktur der Software, die Fehler und Versagen verhindern soll, nach IEC 61508 geprüft sein“, versichert Andreas Orzelski. Dieser Aspekt sollte bei der Auswahl von Sicherheitssystemen für den Maschinen- und Anlagenbauer ein Entscheidungskriterium sein, stellt der Geschäftsführer der KW-Software GmbH aus Lemgo fest. Viele im Markt erhältliche Software-Tools zum Programmieren von Sicherheitssystemen erfüllen also nicht die Anforderungen der IEC 61508.

Mehrere Interessensgruppen erarbeiten deshalb im Arbeitskreis TC5 Safe Software der PLC-Open einen internationalen Marktstandard auf der Basis der SPS-Standardsprachen nach IEC 61131-3. Hier sind fast alle Anbieter von Sicherheitssteuerungen und Programmiertools sowie Prüfstellen vertreten. „Ende 2005 soll die erste Version 1.0 frei gegeben werden“, so Dr. Michael Huelke vom Berufsgenossenschaftlichen Institut für Arbeitsschutz (BGIA) in Sankt Augustin. Der Anwender nutzt dann die standardisierten Programmiersprachen, auch wenn verschiedene SPS eingesetzt würden. Die offensichtlichen Vorteile sind weniger Schulungsbedarf und einfacheres Übertragen von programmierten Sicherheitsfunktionen zwischen verschiedenen SPS-Systemen. „Dies senkt die Fehlerwahrscheinlichkeit und gleichzeitig die Softwarekosten“, erwartet Huelke. Safety wird hier auf einer höheren Ebene behandelt. „Auf diese Weise muss sich der Anwender nicht mit Details der herstellerspezifischen Implementierung befassen“, ergänzt Sicherheitsspezialist Jochen Ost von Bosch Rexroth AG in Lohr.
Eine Vielzahl von standardisierten Funktionsbausteinen stellt dem Anwender die sicherheitsbezogenen Grundfunktionen bereit, die er lediglich verknüpfen muss. „Unsere zertifizierten Komponenten, vom Parametrieren bis zum Programmieren, kann der Kunde an seine Applikationen anpassen“, so Orzelski. Für Sicherheitssteuerungen gibt es ein komplettes Paket. Mit Saferprog werden Funktions- sowie Kontaktplan programmiert. Es enthält alle Mechanismen, um den Download und das Verifizieren des korrekten SPS-Programmes für das Zielsystem sicherzustellen.
Das Produktportfolio der Nürnberger Siemens AG wurde nun um Profinet-fähige Komponenten erweitert. Seit dem 3. Quartal 2005 steht eine fehlersichere Peripherie mit Controllern und eine Engineering-Umgebung zur Verfügung“, bekräftigt Siemens-Sicherheitsspezialist Ulrich Kaus. Neu bei Simatic-Safety-Integrated ist eine CPU mit Profinet-Schnittstelle. Damit können Sicherheitsanwendungen im mittleren Leistungsbereich besser skaliert werden. Zusätzlich verfügt die CPU auch über eine Profibus-Schnittstelle zum gleichzeitigen Anschluss an beide Bussysteme. Das Engineering erfolgt wie bisher auf der Basis der Programmiersprache Step7 in den etablierten Programmiersprachen. Funktions- und Kontaktplan werden unterstützt durch eine Bibliothek mit zertifizierten Funktionsbausteinen.
Die Ostfildener Pilz GmbH stellt für das multifunktionale Sicherheitssystem PNOZ-Multi Erweiterungsmodule für die Datenübertragung über Ethernet zur Verfügung. Diese ermöglichen die Kommunikation über die Protokolle Profinet/IO und Ether-Net/IP oder Modbus/TCP. Damit lässt sich PNOZ-Multi auch in entsprechende, bereits bestehende Anlagen integrieren. Anwender profitieren von verringerten Kosten und einer komfortablen Diagnose. Die dezentrale Steuerungsplattform PSS-Universal überträgt jetzt neu Prozesssignale über analoge E/A-Module. Die physikalische Mischung, aber dennoch logische Trennung der Sicherheits- und Standardsteuerungsfunktionen, trägt dazu bei, Applikationen wirtschaftlich zu realisieren. wm
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