Wenn Sie demnächst wieder Ihren Computer einschalten, zählen Sie mal durch: Mein Textverarbeitungsprogramm bietet standardmäßig 35 hauptsächlich graue Schaltflächen an, um mir mit Pfeil-, Pinsel- und Lupen-Icons die Arbeit am Rechner zu erleichtern. Ehrlich gesagt, die meisten benutze ich selten bis nie. Aber sie vermitteln das beruhigende Gefühl, einige Megabyte Speicherplatz wären gut angelegt.
Dass dieses Phänomen der vielfältigen Möglichkeiten keinesfalls auf Schreibprogramme beschränkt ist, hat unser Redaktionsmitglied Norbert Berger bei der Recherche für das Titelthema dieser Ausgabe festgestellt (Seite 48). Er hat die aktuellen Versionen gängiger Software-Tools für Konstrukteure unter die Lupe genommen und vermutet, dass die wenigsten Anwender deren Potenziale tatsächlich schon ausnutzen können.
Alle Hintertürchen in der Software kennen hingegen Spezialisten, die für einen schwedischen Lagerhersteller arbeiten. Dieser präsentierte kürzlich seine für den Konstruktionsbereich entwickelten Programme vor der europäischen Fachpresse. Nur einige davon sind für den Gebrauch am PC gedacht. Von den komplexeren profitieren die Kunden in Zusammenarbeit mit Experten. Deren Wissen ist erforderlich, um schnell zu Ergebnissen zu kommen und sie richtig zu interpretieren.
Apropos Effizienz: Auch wenn die Informatiker mehr Möglichkeiten vorsehen, als wir alltäglich nutzen, finde ich eines wirklich nett von ihnen. Sie unterstellen uns Anwendern auch einen gewissen Spieltrieb. Denn wer sich im Textprogramm geduldig von „Symbolleiste anpassen“ bis zu den „benutzerdefinierten Schaltflächen“ durchgeklickt hat, wird belohnt. Neben grauen und schwarzen Symbolen findet er ein sonnengelbes Smiley-Icon, das nicht nur effizient ein Makro aufrufen kann, sondern noch dazu den ganzen Tag vom Bildschirm lächelt.
Birgit Oppermann
Teilen: