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Zum Schnäppchenpreis im Ausland forschen

Entwicklungsleistungen: Studie sieht Standort unter Druck
Zum Schnäppchenpreis im Ausland forschen

Am Offshoring von Entwicklungsleistungen für die Automobilindustrie führt kein Weg vorbei, zeigt ein Studie. Zulieferer und Entwickler müssen ihren Auslandsanteil an der F+E erhöhen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Automobilzulieferer und Hersteller können je nach Fahrzeugmodul, Entwicklungsleistung und Zielland die Entwicklungskosten um 20 % bis 30 % reduzieren, wenn sie die Leistung im Ausland erbringen lassen. Das zeigt eine aktuelle Studie von Mercer Management Consulting zur Automobilindustrie. Vor allem in Osteuropa, insbesondere in Polen, Tschechien und Ungarn, sowie in Indien lassen sich die Entwicklungskosten überdurchschnittlich senken.

Viele Automobilzulieferer und Engineering-Dienstleister lassen bereits heute in Niedriglohnländern entwickeln. „Die zurzeit noch geringen Offshore-Quoten im Engineering von unter einem Prozent werden je nach Leistungsfeld auf bis zu 40 Prozent steigen“, sagt Christian Kleinhans, Partner und Automobilexperte von Mercer Management Consulting. Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Offshore-Engineering seien die passende Strategie, die Auswahl geeigneter Partner und vor allem die Gestaltung der operativen Zusammenarbeit.
Die Automobilindustrie hat laut der Studie in Deutschland im Jahr 2005 rund 16 Mrd. Euro für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Mit einem Anteil am Umsatz von knapp 7 % ist die Automobilindustrie äußerst F+E-intensiv. In den deutschen Entwicklungsabteilungen der Hersteller, Zulieferer und Engineering-Dienstleister arbeiten rund 85 000 Beschäftigte. Deutschland ist mit einem Anteil von einem Viertel am weltweiten Automobilentwicklungsaufwand Spitzenreiter vor Japan und den USA.
Die Leistungen am Standort Deutschland geraten immer weiter unter Kostendruck. Die Hersteller machen im Engineering Vorgaben zur Kostensenkung, haben Transparenz über die Stundensätze und geben bereits Zielquoten für Offshore-Engineering vor. So lassen sich Engineering-Stunden in Indien um bis zu 70 % günstiger als in Deutschland einkaufen. Selbst wenn man Kosten für Ausbildung, Management, Koordination und geringere Produktivität berücksichtigt, ergibt sich immer noch ein Kostenvorteil von bis zu einem Drittel. „Der Druck auf die Kosten deutscher Entwicklungsstandorte ist immens“, sagt Automobilexperte Christian Kleinhans. „Es gibt mittlerweile Entwicklungsleistungen, die sich nur an Low-Cost-Standorten zu wirklich wettbewerbsfähigen Kosten erbringen lassen.“ An einem Entwicklungsstandort wie Indien werde häufig sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag im Mehrschichtbetrieb gearbeitet.
Für die Hälfte der befragten Experten spielt Offshoring heute schon eine wichtige Rolle. Kleinhans: „Erfolgreiche Automobilzulieferer und Engineering-Dienstleistewerden werden Offshore-Quoten zwischen 5 Prozent bei Konstruktionsleistungen und 40 Prozent bei Berechnungs- und Simulationsleistungen erreichen“. tv
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