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Zusammenhänge sichtbar gemacht

Werkstoffe, Automobil und Einkäufer prägen die Zuliefermesse
Zusammenhänge sichtbar gemacht

Das Agieren in Wertschöpfungsstrukturen sprengt die alten Zulieferkategorien. Die Subcontracting fühlt sich herausgefordert, die zunehmende Verzahnung der Lieferanten abzubilden. Themen wie Automobil und Werkstoffe erhalten mehr Raum, neue Schwerpunkte ergänzen die Show.

Von unserem Redaktionsmitglied Dietmar Kieser

Das Zulieferthema auf der Hannover Messe könnte mit einem Superlativ aufwarten. „Im Grunde ist die komplette Hannover Messe eine Zuliefermesse“, unterstreicht Alexander Kühnel die Bedeutung. Allzu weit aus dem Fenster lehnen will sich der Projektleiter, der die Subcontracting mit ihren 1600 Ausstellern aus 50 Ländern verantwortet, mit dieser Aussage denn doch nicht. Schließlich soll das Profil jeder der zehn in diesem Jahr ausgetragenen Fachmessen gewahrt bleiben.
Immerhin aber zählt Kühnels Betreuungsbereich 600 Hauptaussteller, deren Stände weitere 1000 Mitaussteller als Präsentationsplattform für sich nutzen. Damit findet sich unter dem Dach der Subcontracting fast ein Drittel aller Aussteller der Hannover Messe, die Komponenten und Systeme an den Fahrzeug-, Maschinen- und Anlagenbau liefern. Deren Rolle innerhalb der Wertschöpfungskette wächst zunehmend. Hinzu kommt, dass sich die Zulieferer untereinander immer mehr verzahnen, aus Ketten werden Netze – „und wir müssen das abbilden“, greift Kühnel den Trend auf.
Thematisch finden sich die Schwerpunkte der Subcontracting in nahezu allen Fachmessen der Industrieschau, oder knüpfen an diese nahtlos an. So sind die Materialthemen, die schwerpunktmäßig in den Zulieferhallen 3 bis 5 siedeln, auf dem Messegelände omnipräsent: Werkstoffe finden sich im Energie- und Pipeline-Bereich ebenso wie im industriellen Gebäudebau, Mikrosysteme basieren darauf wie auch die Exponate des Innovationsmarktes in Halle 2. Und selbst der Brückenschlag in die benachbarten Hallen der Automatisierungsmessen Factory Automation und Interkama lässt sich argumentieren: „Dort wird verarbeitet und montiert, was in den Zulieferhallen gezeigt wird“, spannt der Projektleiter den Bogen zur Anwendung.
Die Wertschöpfungskette, um deren Darstellung sich der Veranstalter seit Jahren bemüht, werde nicht nur in den Hallen der Subcontracting, sondern auch darüber hinaus gezeigt, sagt Kühnel. In der Vergangenheit war viel Bewegung in diesem Bereich der Industrieschau. Herrschte in den Zulieferhallen einst eine eher horizontale Ordnung vor, gegliedert nach Werkstoffen, Materialien und Komponenten, ziehen die Veranstalter seit drei Jahren verstärkt eine vertikale, thematisch orientierte Struktur ein.
Um das Profil noch deutlicher zu schärfen, wird mehr und mehr der Fahrzeugbau in den Mittelpunkt gerückt. Die stärkere Hinwendung zum Automobil soll die Subcontracting weiter bereichern. Und damit alle Fachbesucher auf Anhieb die Zulieferer für den Fahrzeugbau erkennen können, hat der Industrieanzeiger als Medienpartner der Subcontracting ein Logo entwickelt, das inzwischen im dritten Jahr verwendet wird. Das grüne Signet in Form eines stilisierten Pkw ist jeweils oberhalb der Standnummer angebracht.
Neben den übergreifenden Themen Automobil und Werkstoffe weisen die Hannoveraner der Beschaffungsfunktion eine immer größere Bedeutung zu. Die auf der Vorjahresmesse gestartete Kooperation mit dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. wird weiter intensiviert. Der vom BME organisierte Einkäufertag am 26. April im Rahmen des Global Business Forum wird erstmals von europäischen Schwesterverbänden aus Österreich, der Schweiz und den Niederlanden mit unterstützt.
Das Zusammenwachsen über Ländergrenzen hinweg zeigt sich auch am Beispiel eines neuen Fachthemas, das die Zuliefermesse beleben soll: Den beispielsweise in den Niederlanden fest etablierten Bereich Systemzulieferung/Engineering präsentieren etwa 20 Aussteller in Halle 3 auf rund 150 m². Messemanager Kühnel ist überzeugt, dass dieses Thema auch auf Mitteleuropa übergreifen wird. Nach dem Motto „Wir machen Ihre variablen Kosten fix“ zeigen die Systemdienstleister, wie Unternehmen mit ausgelagerter Konstruktion und Entwicklung sowie Blechbearbeitung, aber auch mit technischem Einkauf Potenziale heben können.
Ebenso als spezieller Ausstellungsschwerpunkt ist erstmals der Bereich Joining Technology ausgewiesen. Als Querschnittsthema erschließt sich die Fügetechnik ständig neue Anwendungsfelder. Auf der Premierenfeier in diesem Jahr dürften die kraft- und formschlüssigen Techniken dominieren, gefolgt von Angeboten für das Löten und Kleben. Allerdings sind die Schweißer als größte Gruppe der Fügetechniker noch nicht gebührend vertreten. Dennoch ist es für sie ein guter Start. 2007, prophezeit Alexander Kühnel, „werden wir richtig Schwung aufnehmen“.
Fügetechnik erschließt sich neue Einsatzfelder

Wichtiges auf einen Blick
Forum Automotive Materials
Referenten diskutieren über innovativen Leichtbau im Automobil (Halle 4, Stand D42).
BME-Einkäufer-Treff
Informiert über die Erschließung optimaler Prozesslösungen entlang der Lieferkette. Know-how-Drehscheibe für Entscheider aus dem Beschaffungsmanagement und gleichzeitig Plattform für den branchenübergreifenden Dialog zwischen Einkäufern, Lieferanten und Dienstleistern (Halle 3, Stand F48).
Einkäufertag im Global Business Forum am 26. April 2006.
Sonderschau Material Trends
Überblick über alle aktuellen Materialentwicklungen. Mit „Materialconnexion“ aus New York ist die „Mutter“ aller Materialdatenbanken dabei und zeigt die innovativsten Produkte des Jahres.
Das „Color & Material Lab“ von Designafairs ist spezialisiert auf die Analyse von Trend- und Marktindikatoren, um neue Farb- und Materialkonzepte zu entwickeln. Aus dem iF Material Award 2006 werden die Preisträger aller Kategorien gezeigt.
(Halle 5, D 52).
Innovationszentrum Ingenieurwerkstoffe
Etablierter Branchentreff für Werkstoffe und Materialien. Der Themenstand präsentiert praxisorientierte Problemlösungen aus der Werkstoff- und Materialtechnologie sowie aus den dazugehörigen Verarbeitungsprozessen.
Ein Vortrags- und Diskussionsforum beschäftigt sich mit den Themen Oberflächentechnik, Fügetechnik, zerstörungsfreie Prüfung, Werkstoffe für Biotechnologien und Sonderwerkstoffe (Halle 5, Stand B16).
Werkstoff-Forum
Thementage bieten richtungsweisende Informationen in Anwendung und Technologietransfer sowie einen praxisorientierten Expertenaustausch zu Oberflächentechnik, Fügetechnik, zerstörungsfreie Prüfung, Leichtbau und Sonderwerkstoffe (Halle 4, Stand C28).
WeP – Wertschöpfungspartner ContiTech
An diesem Themenstand stellt ContiTech die gesamte Leistungskette vom Rohstoff bis zum Endprodukt unter Einbindung von Lieferanten und Logistikunternehmen dar. Material-, Oberflächen- und Prüftechnologien werden präsentiert, Verfahrensfragen behandelt sowie Komponenten- und System-orientierte Gesamtleistungen ausgestellt (Halle 5).
Gegossene Technik
Der Gemeinschaftsstand präsentiert sich unter dem Motto „Guss im Trend“. Über 30 Aussteller zeigen Lösungen zu den Themen Fahrzeug- und Maschinenbau, Elektro- und Medizintechnik, Bauwirtschaft sowie chemische und optische Industrie (Halle 3, Stand B26).
Massivumformung
Einen Querschnitt aus dem breiten Spektrum der gesamten Massivumformung zeigen 23 Mitgliedsfirmen des Industrieverbands Massivumformung auf ihrem 500 m² großen Gemeinschaftsstand
(Halle 4, Stand E 42).
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
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