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Zweiter Fahrständer verdoppelt Ausstoß

Fräs-Dreh-Zentrum Stama MC 726/MT-2C
Zweiter Fahrständer verdoppelt Ausstoß

Produktiv wie ein Stangen-Drehautomat und flexibel wie ein Fräs-Dreh-Zentrum – das ist das Tandem-Zentrum MC 726/MT-2C. Ab Losgrößen von etwa 1000 Stück lassen sich komplexe Dreh-Fräs-Teile wirtschaftlich herstellen.

„Gegenüber einem klassischen Fräs-Dreh-Zentrum verdoppelt unsere Tandem-Maschine die Produktivität“, sagt Dr.-Ing. Achim Feinauer. Das Fertigungszentrum MC 726/MT-2C spanne die Brücke zwischen einem flexiblen Fräs-Dreh-Zentrum und einer hochproduktiven Großserienanlage, ergänzt der Geschäftsführer der Schlierbacher Stama GmbH. Es sei zugleich flexibel und hochproduktiv. Im Vergleich zur getrennten Bearbeitung in einem Dreh- und einem Fräszentrum sollen die Stückkosten um bis zu 50 % und die Fertigungszeit um bis zu 70 % sinken. „Der Grund dafür liegt im entfallenden Logistikaufwand. Die Werkstücke müssen weder von einer Maschine zur nächsten transportiert, noch zwischengelagert werden.“ Das Tandem-Zentrum MC 726/MT-2C bearbeitet selbst komplexe Bauteile in einem Arbeitsgang komplett fertig.

Das Kürzel 2C in der Modellbezeichnung kennzeichnet die beiden Fahrständer (engl.: Column), die auf einem gemeinsamen Grundgestell sitzen. Beide sind mit einer robusten Frässpindel und einem Werkzeugmagazin ausgestattet, das in der Standardausführung 42 und optional 64 Tools aufnimmt. Reicht das noch nicht, gibt´s auch noch ein Hintergrundmagazin mit 145 Werkzeugplätzen.
Die beiden unabhängig voneinander verfahrenden Hauptspindeln führen mit den ihnen zugeordneten Drehspindeln Fräs-, Bohr- und Drehoperationen parallel aus. Die Werkstücke lassen sich dadurch in zwei Aufspannungen komplett fertigen. Während in der ersten Spannung die Seiten eins bis fünf bearbeitet werden, sind in der zweiten die Seiten zwei bis sechs dran. Der Vorteil dieses Konzepts: Bei unterschiedlichen Spanzeiten lassen sich die einzelnen Operationen so auf die Spindeln verteilen, dass beide möglichst gleichmäßig ausgelastet sind.
Eine weitere Besonderheit des Zentrums ist die Bauweise der zweiten Drehspindel, die von Stama als Flunder-Spindel bezeichnet wird. Sie baut sehr kurz und bietet die Möglichkeit, das gespannte Werkstück durch die Spindel hindurch von hinten zu bearbeiten. So lassen sich beispielsweise Grate, die in der zweiten Aufspannung entstanden sind, einfach und ohne weiteres Umrüsten entfernen.
Die Grundlage des Maschinenkonzepts war die Vorgabe, dass der Nutzer in einem Arbeitsgang vom Rohteil zum fertigen Werkstück kommen soll. „Dass das Konzept die gewünschten Ergebnisse liefert, hat sich im Praxiseinsatz bei unserem Entwicklungspartner gezeigt“, lässt Feinauer wissen. Die erste Maschine des Typs spant seit Anfang des Jahres bei einem großen Automobilzulieferer aus Süddeutschland. Inzwischen sind dort acht Einheiten im Produktionseinsatz. Ein weiteres Tandem-Zentrum arbeitet bei einem Lohnfertiger, der Teile für die Medizintechnik sowie für verschiedene stückzahlträchtige Branchen herstellt. „Dieser Kunde bearbeitet tagsüber Aufträge, die personalintensiver sind, und in mannlosen Schichten nachts und am Wochenende große Serien“, erzählt der Stama-Chef. Beide Unternehmen wollen jedoch nicht genannt werden. Nachdem die MC 726/MT-2C im September auf der Messe EMO erstmals öffentlich gezeigt wurde, haben die Schlierbacher derzeit sieben Einheiten im Auftragsbestand.
Das Tandem-Zentrum wird keine andere Maschine aus dem Stama-Programm ersetzen. „Wir wollen uns damit ein neues Marktsegment erschließen und so das weitere Wachstum unseres Unternehmens sichern“, sagt Feinauer. Als Produktionsziel nennt er rund 30 Einheiten pro Jahr. Mehr seien mit den derzeitigen Kapazitäten und angesichts der Komplexität der Maschine nicht machbar. „Schließlich müssen wir ja auch weltweit einen zuverlässigen Service bieten können.“
Mit einem Investitionsvolumen ab rund 600 000 Euro ist das Fräs-Dreh-Zentrum kein Schnäppchen. „Seine Stärke liegt nicht im Einstandspreis, sondern in den geringen Stückkosten der bearbeiteten Teile“, relativiert Feinauer. Überall dort, wo komplexe Dreh-Fräs-Teile in Losen ab etwa 1000 Stück bis hin zur Großserie gefragt sind, ist sie in ihrem Element.
Je nach Bedarf des Kunden und Bearbeitungsaufgabe bieten die Schlierbacher eine Reihe von Optionen an, darunter auch unterschiedliche Automatisierungslösungen. Das Portfolio reicht hier vom Stangenlader über eine integrierte Automation bis hin zu Portalsystemen. Auch der automatisierte Wechsel der Spannmittel ist möglich. Feinauer ergänzt, die Maschine werde in der Regel mit der Prozesstechnik ausgeliefert. „Unser Ziel ist es, dem Kunden eine fertige Lösung zu bieten, mit der er möglichst schnell produktiv arbeiten kann.“
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