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Zwischen Zuckerhut und Popocatépetl

Lateinamerika: Mexiko und Brasilien bieten gute Chancen
Zwischen Zuckerhut und Popocatépetl

Den deutschen Mittelstand zieht es in die Ferne. Zu den großen Wachstumsregionen zählt neben China und Osteuropa auch Lateinamerika.

Mexiko und Brasilien sind für den Mittelstand die interessantesten Märkte in Lateinamerika. Sie bieten große Potenziale und vorwiegend gute Rahmenbedingungen für deutsche Unternehmer. Das wurde auf den so genannten Overseas-Tagen deutlich, die die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in Stuttgart veranstaltet hatte.

So gehören Mexiko und Brasilien zu den aussichtsreichen Märkten mit überproportionalen Wachstumschancen. Mexiko findet sich heute unter den acht größten Exportnationen der Welt. Der Aufschwung begann mit der Gründung der Freihandelszone Nafta, was auch dazu führte, dass „das Wirtschaftswachstum heute vor allem durch die Nachfrage aus den USA bedingt ist“, wie Gabriele Greiner, Leiterin German Centres der LBBW, berichtet. Rund 90 % der Aus- und über 60 % der Einfuhren resultieren aus dem bilateralen Handel mit dem nördlichen Nachbarn. „Als Gegengewicht sind deutsche Firmen – ob als Handelspartner oder als Investor – in Mexiko gern gesehen.“
Industrielle Stärke beweist Mexiko im Fahrzeugbau, in der Chemie, der Eisen- und Stahlerzeugung, im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien sowie in der Umwelt und Sicherheitstechnik. Derzeit sind etwa 800 deutsche Unternehmen in dem mittelamerikanischen Land vertreten. Der Mittelstand fehlt jedoch. Als Einstiegshilfe für deutsche KMU bietet das German Centre mit einer Büroinfrastruktur und einem breiten Angebot an Serviceleistungen verbesserte Möglichkeiten, um den Markt in Mexiko zu bearbeiten.
Die zweite bedeutende Wirtschaftsnation Lateinamerikas ist Brasilien. 2004 erlebte die einheimische Wirtschaft das größte Wachstum seit 30 Jahren. Anders als Mexiko, ist Brasilien nicht so stark von der US-Konjunktur abhängig. Das Staatenbündnis IBSA mit Indien und Südafrika beispielsweise bringt ordentlich Schwung in den Außenhandel.
Neben dem Dienstleistungssektor bildet das Verarbeitende Gewerbe ein wichtiges Standbein. Allein die Automobilproduktion legte 2004 um über 20 % zu. „Dabei sind rund 30 bis 40 Prozent der Produktionskapazitäten noch gar nicht ausgelastet“, weiß Peter Grunow, Mitglied der Geschäftsführung des Stuttgarter Mahle-Konzerns. Grunow selbst leitete zehn Jahre lang die Geschicke der brasilianischen Niederlassung des Automobilzulieferers, der in dem südamerikanischen Land an acht Standorten rund 9000 Mitarbeiter beschäftigt und einen Jahresumsatz von etwa 600 Mio. US-$ erwirtschaftet. Insbesondere die Rahmenbedingungen weiß der Experte zu schätzen: „Wenngleich es in Brasilien nach wie vor ein Sicherheitsproblem gibt, können wir uns auf Demokratie, Rechtsprechung und motivierte, engagierte Mitarbeiter verlassen“, lobt er.
Obwohl die Ertragssituation der brasilianischen Automobil- und Zulieferindustrie bis auf wenige Ausnahmen nicht zufriedenstellend ist, blickt Grunow optimistisch in die Zukunft: „Die wirtschaftliche Situation dürfte sich nachhaltig verbessern“, erklärt er. Unter anderem würden sich die steigenden Handelsbeziehungen mit China förderlich auf den Export auswirken. jk
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